Kapitel 66

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Snape PoV:

Die Zeit verstrich und wir standen einfach nur so da. Wir brauchten keine Worte um uns zu verstehen. Um uns lag ein starkes Band, was uns zu vereinen schien. Endlich war es wieder so. Ich werde sie nie wieder aufgeben. In dem Moment war ich einfach nur unfassbar glücklich und erleichtert. Irgendwann - ich habe die Zeit längst vergessen - lösten wir uns etwas voneinander und sie sah mir wieder in die Augen. Das strahlende blau fesselte mich und zog mich erneut in seinen Bann, während sie genauso in meinen Augen zu versinken schien. Gerade als sie etwas sagen wollte, vernahmen wir eine kratzige, nervige Stimme und drehten uns beide in die Richtung aus der diese kam. Um Gottes Willen. Der hatte mir gerade noch gefehlt. Ich drücke Leonora unwillkürlich an der Taille näher an mich heran. Hatte der nichts zu tun? "Es ist nach Mitternacht. Die Schüler sollten in ihren Betten sein", sagte Filch und schien sich wohl darüber zu freuen, eine Schülerin erwischt zu haben. Ein breites, ekelerregendes Grinsen legte sich auf seine Lippen und er zeigte seine Zähne, die wohl schon seit längerem keine Zahnbürste gesehen haben. Blöd nur, dass ich unter dem Schutz gewisser Leute stehe. Ich schaute zur Seite und hätte schwören können ein kleines, selbstgefälliges Grinsen auf Leonoras Lippen sehen zu können. Und wie sie unter meinem Schutz stand. Ab heute wird sie das immer, zu jeder Zeit, egal wo. "Was die Schüler machen, liegt in der Macht der Lehrer, ganz besonders in diesem Fall. Wie Sie sehen, steht sie unter meinem Schutz", murmelte ich genervt und drückte sie noch etwas fester an mich heran. "Für dieses Verhalten sollte sie bestraft werden. Früher hätte ich sie an den Daumen aufhängen können..."
"Die Bestrafung der Schüler liegt ausschließlich bei den Lehrern", entgegnete ich kühl. Er sah enttäuscht weg. "Schade...", murmelte er. "Aber wo soll das noch hinführen? Die Schüler..."
"Wo das hinführt ist meine Angelegenheit, die ich mit Ihnen ganz sicher nicht besprechen muss. Wie Sie sehen habe ich zu tun. Also... Gehen Sie", herrschte ich ihn an und musterte ihn mit abfälligem Blick. Er grummelte etwas, warf Leonora einen bösen Blick zu und wandte sich dann ab um wie ein Idiot die Treppen runter zu gehen. Welcher Depp streckte denn so dermaßen die Beine aus? Bei einem Soldaten konnte ich das ja verstehen, aber das. Leonora legte ihre Hände auf meine Brust und drehte mich zaghaft in ihre Richtung. Sie grinste ein wenig. "Weißt du... Mir ist aufgefallen, dass du... Na ja... Immer unterbewusst meine Hand nimmst oder mich an dich drückst, wenn du mich beschützen willst oder selbst nach Halt suchst... Zum Beispiel wenn du verstört bist", sagte sie etwas unsicher, während sie am Stoff meiner Robe zupfte. Ich brachte ihr ein warmes Lächeln entgegen. Es wirkte so, als würde ihr das gefallen. "Gut möglich, aber wann bin ich denn mal verstört?"
"Regelmäßig", grinste sie. Jetzt musste ich doch eine Weile nachdenken. Sah man es mir wirklich an, wenn ich völlig schockiert war und mir die Worte fehlten? "Keine Sorge, Sev. Das merk' sicher nur ich. Sonst achtet doch keiner so auf dich." Die letzten Worte murmelte sie mehr in sich hinein, was wie immer ziemlich niedlich klang. "Dann danke ich dir, dass du so auf mich achtest", flüsterte ich leise. Dann herrschte einen Moment Stille. Sie trat von einem Bein aufs andere und wirkte etwas nervös. Da sie immer noch an meiner Kleidung zupfte, nahm ich ihre Hände in meine. Was hatte sie denn? "Darf ich... Darf ich bei dir... Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?", fragte sie verlegen, was mir ein kleines Lächeln entlockte. Wie niedlich sie das fragte. Ich kniff sachte in ihre Wange und grinste sie an. "Als ich nicht mehr in... Na ja... Deinen Armen... Schlafen konnte, hat es sich immer... So... Angefühlt als würde... Als würde was fehlen", gab sie schüchtern zu. Ich musste unwillkürlich lächeln. So was süßes hab ich noch nie gehört. Die Aussage machte mich so glücklich. Allein die Tatsache, dass sie bei mir besser schlafen konnte... Ich fuhr durch ihre Haare, während ich sie verträumt ansah. "Natürlich darfst du bei mir schlafen. Und mir ging es genauso... Schließlich will ich meinen Schützling immer bei mir haben und in den Armen halten... Außerdem warst du so was wie mein Kuscheltier." Sie strahlte mich glücklich an. "Wollen wir schon gehen?", fragte ich und hielt ihr meine offene Hand hin. Sie nickte und nahm diese an.

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