Kapitel 1 - Ankunft

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Leonora PoV:

Mein Herz klopfte stark in meiner Brust und mein Atem ging unregelmäßig. Es war mal wieder eine dieser Nächte, in denen ich nicht schlafen konnte. Meine Aufregung wegen des morgigen Tags war viel zu groß. Der Mond schien direkt in mein Zimmer und durch das leicht geöffnete Fenster, zog die kühle Nachtluft in mein Zimmer. Es kam mir so vor als würden die Dunkelheit und die Kälte bis zu meinem Inneren vordringen. Ich konnte seit Nächten nicht schlafen, weil die Vergangenheit noch immer an mir nargte. Ich griff nach dem Lichtschalter meiner Nachttischlampe. Die plötzliche Helligkeit blendete mich und ich musste stark blinzeln bis ich wieder einigermaßen gut sehen konnte. Ich stand vorsichtig auf und ging über den kühlen Laminat Boden zur angrenzenden Tür, um vorsichtig anzuklopfen. Nach einer Weile hörte ich ein leises "Herein". Ich öffnete und trat langsam ein. "Ich...Ähm...Konnte nicht schlafen und wollte nachsehen, ob du noch wach bist", sagte ich und tastete mich voran bis ich das Bett erreichte. Wenig später machte auch sie ihre Nachttischlampe an und schien ebenfalls mit dem grellen Licht zu kämpfen zu haben. "Setz dich", sagte sie und klopfte auf die freie Fläche neben sich. Zögerlich ließ ich mich nieder. Sie richtete sich langsam auf und legte eine Hand auf meinen Rücken, um vorsichtig darüber zu fahren. Einen Moment lang herrschte Stille. "Wieder wegen der Vergangenheit?" Ich nickte und benetzte dann langsam meine Lippen. "Nicht nur...Was ist...Wenn ich da auch nicht akzeptiert werde?" Sie schwieg und warf mir einen flüchtigen, mitleidigen Blick zu. "Hör zu, sie werden dich akzeptieren. Sei du selbst und du bezauberst sie", grinste sie. Ich schaute traurig zu Boden. Mir war nicht zu scherzen zu Mute. "Hey, war's mit mir jemals schlecht?", fragte sie lachend.
"Nein", sagte ich, sah auf und lächelte leicht. "Siehst du und du weißt doch, dass ich dich nicht im Stich lasse." Ich schwieg und wandte meinen Blick kurz von ihr ab. So viele Menschen haben mich alleine gelassen und sie war die einzige, die immer an meiner Seite war und mir beistand. Eigentlich hielt ich mich von den meisten Menschen fern, aus Angst vor Ablehnung, weil ich zu schüchtern war oder es nicht ertrug mich trotz ihrer Amwesenheit einsam zu fühlen. Sie war die einzige Person, der ich mich öffnete und ich war unfassbar froh sie zu haben. Ich schaute sie wieder an und lächelte leicht. "Danke", sagte ich leise. Nach einer Weile schloss sie mich in die Arme. Vorsichtig erwiderte ich die Geste. "Lass uns schlafen." Ich nickte. "Und denk nicht mehr darüber nach", sagte sie und fiel zurück, um sich hinzulegen. Ich legte mich hin und spürte wie sie mich ebenfalls zudeckte. Wenig später verfiel ich in einen traumlosen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich dadurch geweckt, dass jemand die Tür aufriss und das Licht anmachte. "Steht auf!", rief eine mir vertraute Stimme. Ich drehte mich zur Seite und sah meinen Bruder im Türrahmen. "Wir haben doch noch Zeit", murmelte ich verschlafen.
"Ja, ganz genau eine halbe Stunde", sagte er hysterisch. "Was?! Du solltest doch zwei Stunden vorher Bescheid sagen", sagte ich lauter als beabsichtigt und sprang auf. Aileen schien durch die Aufregung ebenfalls wach zu werden und gab unverständliche Laute von sich. "Was ist denn hier los?", fragte sie und rieb sich die Augen. Ich lief zu ihr und zog sie am Arm aus dem Bett, wobei die Decke noch halb um sie gewickelt war, weshalb sie stolperte, sich aber noch so eben halten konnte. "Keine Zeit für Erklärungen...Los, zieh dich an!" Sie schien immer noch etwas benommen und stand etwas verloren im Raum. "Mach schon. Tut mir leid, aber mein idiotischer Bruder hat uns zu spät geweckt."
"Idiotisch? Idiotisch ist es sich keinen Wecker zu stellen", hielt er dagegen und grinste mich provokant an. Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und schob ihn aus dem Raum, damit wir uns in Ruhe anziehen konnten. Aileen ging bereits zum Kleiderschrank und nahm sich etwas heraus. Da das, das Gästezimmer war, ging ich wieder in mein eigenes.

Dort kramte ich ein schlichtes schwarzes Outfit hervor. Dazu legte ich mir die silberne Kette, die ich von meiner Oma geerbt habe, um. Seit ihrem Tod vor drei Jahren gab es keinen Tag, an dem ich ohne sie aus dem Haus ging. "Bist du fertig, Leo?", riss mich die Stimme meiner Freundin aus den Gedanken. Ich wirbelte herum und nickte. "Worauf wartest du dann noch?", fragte sie lachend und riss mich am Arm mit sich in den Flur.

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