I'm not looking for somebody with some superhuman gifts// beyla AU

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"Ich soll was?" fassungslos schaue ich ihn an und schüttle entschlossen den Kopf.

"Bitte Leyla. Bitte." fleht er und greift sanft nach meiner Hand, als ob er Angst hätte dass ich weglaufen würde. Als ob Körperkontakt etwas helfen würde. Als ob er genau wüsste, wie sehr ich diese kleine Berührungen liebe.

"Das ist verrückt." stelle ich klar.

Ich hebe meinen Blick von meinem Aktenstapel vor mir, an dem ich bis eben noch gearbeitet hatte, und Blicke in die strahlend blauen Augen meines besten Freundes. Mit einer fahrigen Geste fährt er sich mit der Hand durch sein dickes kastanienbraunes Haar. Er muss wirklich verzweifelt sein.

"Es ist mir einfach so rausgerutscht." gibt er zerknirscht zu.

"Einfach so rausgerutscht?" meine Augenbrauen schießen in die Höhe.

"Ich habe nicht nachgedacht, ok?"

Seufzend sinke ich in meinen weichen Schreibtischstuhl und mustere ihn kurz. Er trägt noch seine Lederjacke, die unglaublich gut sitzt und ihn noch frecher erscheinen ist, als er ist. Das weiße Shirt lässt seine Muskeln erahnen, die ich erkennen kann, als er sich mit einer lockeren Bewegung von seiner Jacke entledigt. Die Jeans sitzt wie angegossen und ich kann nicht verhindern, dass sie seinen Hintern wahrscheinlich sehr gut betont. Wahrscheinlich. Ich weiß es nicht. Nicht, dass ich jemals dort hinschauen würde.

"Es ist nur ein Abendessen. Ganz unverfänglich." fängt er sanft an und setzt sein süßestes Grinsen auf.

Mist. Er weiß genau, dass ich so nicht lange durchhalten werde.

"Ich gebe dir meine Kreditkarte und du kannst dir was Heißes zum Anziehen kaufen und zum Friseur gehen?" er zwinkert mir nun zu.

Er ist sich anscheinend schon ziemlich sicher, dass ich "Ja" sagen werde. Wieso kennt er mich nur so gut, verfluche ich ihn innerlich.

"Du weißt schon, dass ich das auch einfach selber kaufen könnte?" gebe ich nun schlagfertig zurück und hebe provozierend eine Augenbraue. "Und wer sagt denn, dass ich nichts Heißes zum Anziehen habe?"

Kurz flackern seine Augen ertappt und ängstlich zugleich auf. Er will anscheinend nichts Falsches sagen. Besser ist es.

"Du ähm... Ich habe dich immer nur in Jeans und Pulli gesehen. Vielleicht mal eine Bluse." erklärt und fügt hastig hinzu: "Und ich kenne dich schon sehr lange."

Das stimmt. Mit ihm an meiner Seite habe ich das Abitur bestanden, wir haben beide an der gleichen Universität unser Studium abgeschlossen und wurden durch Zufall an der gleichen Klinik angenommen. Er kennt mich also so gut, wie niemand sonst.

"Stimmt." gebe ich mit einem leichten Grinsen zu.

"Du bist die Beste." beschließt er grinsend und kommt auf mich zu.

Ehe ich mich entsehen kann, hat er seine Arme um mich geschmissen, zieht mich aus meinen Stuhl und wirbelt mich einmal im Kreis.

„Ben. Lass mich runter." Protestiere ich lachend. „Außerdem habe ich noch gar nicht ja gesagt."

„Ich hole dich Morgen um sieben ab." Ein Zwinkern und ein Kuss auf meine Wange später winkt er mir zum Abschied zu und verlässt beschwingt mein Büro.

Dieser Arsch. Wieso kann ich ihm einfach keinen Wunsch abschlagen? Wieso weiß er auch, dass ich ihm komplett verfallen bin? Und vor allem die wichtigste Frage: Wieso mache ich bei seinen Spielchen mit? Schon öfters hatte ich ihm mitgeteilt, dass ich nicht viel davon halte, dass er ständig irgendeine Frau abschleppt, die er in irgendeiner Bar getroffen hat.

pure & authetic // osWo Geschichten leben. Entdecke jetzt