All I want for christmas is you// beyla

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In Gedanken ganz woanders spaziere ich über den Weihnachtsmarkt mitten in Erfurt und nehme alles um mich herum gar nicht so richtig wahr. Es riecht über nach frischem Glühwein und gebrannten Mandeln, um mich herum wuseln Kinder, die teilweise viel zu grose Mützen auf haben, so dass sich wenig später ein Kind an meinem Schienbein wiederfindet. "Na du?" Lächelnd schaue ich zu dem kleinen Mädchen herunter, dass mir ein strahlendes Lächeln schenkt und dabei ihre Zahnlücke  zeigt, bevor sie auch schon wieder davon hüpft. Ich seufze Leise. Ich bin ganz alleine unterwegs, weil einfach niemand Zeit hatte mitzukommen. Seit Niklas und Julia zusammen sind, bekomme ich meinen besten Freund kaum noch zu Gesicht und Matteo kann ich so wieso vergessen. Dabei ist Weihnachten doch ein Fest der Liebe. So ein bisschen Liebe würde mir auch nicht schaden, stelle ich betrübt fest.

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Zum Glück konnte ich Julia davon überzeugen, heute mit mir auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Leyla zu fragen, das traute ich mich einfach nicht. Vielleicht war ich einfach nur zu feige.. Der süße, liebliche Duft von Glühwein und Punsch stieg mir in die Nase und ließ für einen Augenblick die Gedanken an Leyla verschwinden. "Ich brauche unbedingt noch Geschenk für Niklas" Julia und ihr Niklas..diese ständige Konfrontation mit dem Glück anderer kann ziemlich nerven.. Ich stehe gerade an der langen Schlange, die zum Crepes Stand führte, als ich neben mir Leyla steht, in ihrem Wunderschönen begen Mantel und ihrem unverkennbaren Lächeln.

Sie hat die Tafel fixiert, wo die verschiedene Crepes draufstehen und ich wette, dass sie einen mit Nutella nehmen wird. Mich hat sie anscheind noch nicht bemerkt und ich überlege, wie ich mich verhalten soll, als sich jemand neben sie stellt. Es ist ein Mann in ihrem Alter, der sie überschwänglich umarmt. Sie lacht ihr spezielles Leyla-lachen, als er sie leise etwas fragt sie und den Kopf schüttelt. Als aber plötzlich seine Hand auf ihren Mantel zu ihrem Hintern wandert, versteift sie sich etwas. Ich beobachte das ganze immer noch und bin mir relativ sicher, dass das nicht ihr Freund ist. Und selbst wenn, würde es mir wahrscheinlich genauso wenig gefallen. "Lass das." Meint sie leise und versucht etwas Abstand zwischen sich und den Mann zu bekommen. " Du siehst immer noch unfassbar heiß aus." Raunt er ihr ins Ohr, was ich dennoch mitbekommen und verdrehe angewidert die Augen.  "Bitte hör auf. Mein ähm. Mann kommt gleich." Meint sie mit zitternder Stimme. Wie in Trance mache ich mich bemerkbar. "Hey Schatz. Da bin ich wieder. Du nimmst einen Crepe mit Nutella?" Erkundige ich mich und lege wie selbstverständlich einen arm um ihre Hüfte, ehe ich sie besitzergreifend näher zu mir ziehen.

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Erleichtert über Ben's "Rettungsaktion" lege ich meine Handfläche auf seinen Brustkorb und lege meine Lippen auf seine. "Oh, entschuldige.. Ich wusste nicht dass du in festen Händen bist" Meint Tom entschuldigend und hat sich wenig später in Luft aufgelöst. Immer noch liegen meine Lippen auf denen von Ben, und ich will mich auch nur ungern davon abhalten Lassen, sie noch länger zu berühren. "Mein Mann also?" Fragt ich leise. Ich löse mich nun doch langsam von ihm und nehme meinen Blick aber nicht von ihm. "Du ähm.." er sucht krampfhaft nach den richtigen Worten und fährt sich einmal durch sein Haare, die mal wieder perfekt aussehen, wie ich nebenbei feststelle. "Du ähm Schienst Hilfe zu brauchen." murmelt er schließlich und ich muss bei seinem Gesichtausdruck kurz schmunzeln. Er sieht so niedlich aus, wenn er unsicher ist. "Danke."meine ich leise und bemerke erst jetzt, dass wir beide immer noch so dicht beieinander stehen, dass wahrscheinlich noch nicht mal eine Glühweintasse dazwischen passen würde, nicht, dass ich es ausprobieren wollen würde.

Ich mache einen Schritt auf Ben zu und hebe meinen Kopf an. Jetzt würde nicht Mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns passen. Unsicher lege ich meine Hand in seinen Nacken während er seine um meine Hüfte legt. Es fühlt sich alles an, wie ein Traum, aus dem man nie wach Werden will. "Ich liebe dich.." flüstert Ben Bevor er mit seinen Lippen die meinen berührt. Eine Gefühlsexplosion wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Uns war es egal, wie die anderen Passanten uns anstarrten... Es gab nur uns beide, alles andere war ausgeblendet.

pure & authetic // osWo Geschichten leben. Entdecke jetzt