This is home - Cameron Ernst
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°Vor fünf Jahren und sieben Monaten°
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Madelyn WatsonGestresst laufe ich den Gang der Brigham Young University in Provo entlang. Meine Aufregung lässt sich überhaupt nicht in Worte fassen. Freude, aber auch ein wenig Angst sind dabei. Riley hat schon ihren Vorlesungssaal gefunden und nun muss ich mich alleine durch dieses Labyrinth von Korridoren plagen.
Hoffentlich erkennt keiner, wie gestresst ich gerade bin. Naja, das ist glaube ich Wunschdenken.
Es ist September und der Beginn meines ersten Semesters. Ich werde ab jetzt Physiotherapie studieren und ich freute mich so sehr darauf. Natürlich vermisste ich jetzt schon meine Familie, aber ich habe mich sofort mit Riley angefreundet, mit der ich mir eine WG in einem der Studentenwohnheime teile. Momentan warten wir noch auf die passende dritte Mitbewohnerin, aber die werden wir glaube ich sehr schnell finden.
Das Klima hier ist allgemein nämlich sehr gut. Man wird sofort von allen gut aufgenommen und alle haben so viel Spaß.
Ich glaube, die folgenden vier Jahre werden die besten meines Lebens sein.
Bei diesem Gedanken schloss ich kurz lächelnd meine Augen. Mein College-Leben konnte kommen.Nach weiteren fünf Minuten suchen, fand ich endlich eine offenstehende Tür mit der nebenstehenden Beschriftung 256.
Innerlich sang ich kurz Halleluja und trat selbstbewusst in den Raum. Sofort lief ich gegen einen jungen Mann, der gerade an der Tür stand, was ich leider erst realisierte, als es schon passiert war."Oh sorry", verließ es schnell meinen Mund, bevor ich überhaupt sein Gesicht gesehen konnte. Genau in diesem Moment fiel mein Blick auf die Leinwand, wo in riesigen Buchstaben Grundschullehramt stand. Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen, dass ich nicht in Raum 256 musste, sondern in Raum 265. Manchmal könnte ich meinen Kopf echt gegen die Wand donnern.
Peinlich berührt schaute ich auf und blickte in ein paar grüne Augen mit einem Braunstich, die Teil eines absolut attraktiv aussehenden Gesichts mit hohen Wangenknochen waren, das wiederum von kurzen dunkelblonden leicht gewellten Haaren umrundet war.
"Schon gut", meinte er ruhig und lächelte kurz. Wow, schon allein bei diesem Lächeln wurden meine Knie weich, was durch den warmen Klang seiner sanften Stimme nur noch verstärkt wurde. Nicht zu vergessen roch er leicht nach Kiefernholz und Leder, was ihn irgendwie sympathisch machte. Und allein für diese super weich aussehenden Lippen würde ich alles geben.
Oh nein, habe ich ihn gerade angestarrt?
Mit heißen Wangen räusperte ich mich und verließ wieder den Raum, um die Nummer 265 zu finden.
Was ist mit mir nur passiert?Während ich weiterrannte drehte sich alles in mir und ich war erstaunt, dass ich nach dieser absolut peinlichen Begegnung noch normal existieren konnte. Oha, es war wirklich peinlich.
Nach weiteren fünf Minuten fand ich endlich den Raum 265.
Endlich. Kurz vor Beginn der Vorlesung.
Ich suchte mir einen Platz recht weit hinten neben einem schüchtern aussehenden Mädchen."Hey, ich bin Maddie", stellte ich mich glücklich über meinen Siegeszug in den richtigen Vorlesungssaal vor.
"Ich bin Sarah, kannst mich aber Say nennen", erwiederte sie lächelnd.
"Ich heiße eigentlich auch Madelyn", kam es lachend aus mir heraus, während der Professor schon mit der Vorlesung starten wollte.Zwei Stunden später packten wir alle wieder unsere Sachen zusammen und traten in den Gang hinaus, wo schon wieder reines Chaos herrschte.
Say und ich entschieden uns nach draußen zu gehen und die halbe Stunde Pause auf irgendeiner schönen Bank auf dem Campus zu verbringen, um den sich annahenden goldenen Herbst zu genießen.
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together we're stronger
Teen FictionWas, wenn man dachte, dass die erste Liebe die Intensivste ist? Was, wenn man dachte, dass die Liebe alles besiegen kann? Dann hat man sich wohl geirrt, das denken zumindest Madelyn und Kayden, deren Happy End vor drei Jahren zunichte gemacht wurde...