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Wicked Game - Daisy Gray
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°Gegenwart°
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Madelyn Watson

Verrückt, wie schnell die Zeit verflog. Wir hatten es mittlerweile Mai, um genau zu sein den zweiten. Heute ist mein vierundzwanzigster Geburtstag, naja war. Es war schon Abend.

Wenn man mich vor fünf Jahren gefragt hätte, wo ich in fünf Jahren stehen würde, hätte ich selbstverständlich gesagt, dass ich immer noch mit Kayden zusammen wäre, wir eventuell schon verheiratet sind, das Leben einfach perfekt läuft und ich natürlich meinem Beruf mit Eifer nachjage. Leider stimmte nur Letzteres.

Mein Leben ist nicht perfekt. Schon gar nicht mein Beziehungsleben.

Wir haben heute Abend gemeinsam gefeiert. Riley, Lilly, Paul, Sarah und natürlich noch ein paar weitere Freunde, die ich nicht aufzählen werde. Sarah kam sogar von weiter her, da sie in Salt Lake City, eine Dreiviertelstunde entfernt, arbeitet. Nick konnte leider nicht kommen, da er bei Kayden Spätschicht hatte. Vielleicht war das böse gesagt auch gut, denn er hätte mich heute bestimmt ausgefragt, warum ich nach den Therapien immer wie ausgewechselt im negativen Sinne war. Nur Riley wusste aktuell von dem Desaster, das gerade in mir vorging. Das war vielleicht nicht so gut, denn eigentlich wollte ich nicht allen die ganze Zeit vorspielen, dass es mir gut geht. Kayden konnte ich heute tatsächlich auch recht gut vergessen, aber jetzt schwirrte er die ganze Zeit in meinem Kopf herum.

Daher bin ich - nachdem alle schon gegangen waren, weil morgen normaler Arbeitstag war - einfach in mein Auto gestiegen und durch die Straßen Provos gefahren. Jetzt stehe ich am Rande des Geländes der Brigham Young University und überlege, ob ich aussteigen sollte oder nicht. Mich hat einfach das Bedürfnis überkommen an den Ort zu fahren, der mir eine wunderschöne Collegezeit beschert hat. Nach einigen weiteren Gedankenpurzelbäumen stieg ich letztendlich aus, nahm meine Gitarre aus meinem Kofferraum und schlenderte über das verlassene Gelände. Die einen Studenten waren bestimmt in ihren Apartments, die anderen schossen sich auf einer Party ab und der Rest dachte sicherlich über den Sinn des Lebens nach.

Ich lief ein wenig die Wege entlang bis ich zu der Stelle kam, wo ich recht am Anfang meiner Zeit hier gesessen habe und Kayden mich das erste Mal spielen gesehen hat. Oh Mann, Riley war damals so aufgeregt wegen uns beiden, womit sie leider auch recht behalten hat.

Einem inneren Instinkt folgend ließ ich mich auf einer Bank nieder, weil das Gras bestimmt schon viel zu nass und kalt war, packte meine Gitarre aus, sah mich noch ein letztes Mal um und spielte dann einfach. Mir egal, wenn ich hier jetzt irgendeine Regel breche wegen Ruhestörung oder so. Ich machte gerade etwas, was ich wirklich von Herzen wollte.

Die Zeit verflog so schnell. Ich saß hier schon bestimmt eine halbe Stunde und spielte einen Lieblingssong nach dem anderen und konnte loslassen.
Der Klang der Saiten beruhigte mich einerseits, machte mich andererseits aber auch glücklich und belebt.

Als ich mit dem nächsten Lied anfangen wollte, war ich mir ganz sicher, dass mich jemand beobachtete. Unsicher sah ich mich um, konnte in der dunklen Gegend aber keine Menschenseele ausmachen, also sang ich einfach los.

I never dreamed that I'd meet somebody like you
I never dreamed that I'd lose somebody like you

Ich sang einfach ohne zu realisieren, wie wahr dieses Lied gerade für mich war.

What a wicked game you play to make me feel this way
What a wicked thing to do to let me dream of you

together we're strongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt