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Thinking about you - Jadon Lavik
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°vor vier Jahren und drei Monaten°
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Madelyn Watson

Neuer Tag, neues Glück. Wenigstens habe ich diese blöde Grippe hinter mir.
Nur habe ich dadurch blöderweise eine sehr wichtige Prüfung verpasst, die ich jetzt nachschreiben muss. Über Weihnachten war ich zwar zuhause, aber als ich wieder nach Provo gekommen bin, wurde ich schlagartig krank. Die meisten meiner Freunde sind schon abgereist, weil sie sich jetzt Ende Januar eine Woche Urlaub mit perfektem Schnee gönnen können.

Nur ich muss eine der schwersten Prüfungen meines kompletten Studiums noch ablegen. Warum die genau in der Mitte meines zweiten Jahrs ist weiß ich leider nicht. Wie gerne wäre ich jetzt schon zuhause auf der Ranch und könnte mir eine kleine Auszeit nehmen. Und dieser absolut perfekte Schnee weckte die Sehnsucht noch ein weiteres Mal.

Kayden wird heute auch abreisen, also bin ich gefühlt alleine in meinem Bekanntheitskreis. Naja, die zwei Tage bis zur Prüfung werde ich auch noch hinter mich kriegen, die Prüfung werde ich auch irgendwie durchstehen und dann kann ich endlich nach Hause.

Kayden: Hey, geht es dir wieder besser?

Madelyn: Ja, so mehr oder weniger. Dir eine schöne Zeit zuhause.

Das mit meinem Gesundheitszustand entsprach tatsächlich der Wahrheit. Obwohl ich noch nicht so ganz fit war, wollte ich einfach die Prüfung hinter mich bringen.

Kayden: Danke, dir auch. Du schreibst die Prüfung doch erst nächste Woche nach, oder?

Madelyn: Nope, in zwei Tagen. Dann fahr ich erst heim.

Kayden: Oh neeeein, dann bist du ja ganz alleine. Dir aber viel Glück.

Madelyn: Danke, ich liebe dich. Genieß deine Auszeit.

Kayden: Mach ich und ich liebe dich auch.

Seufzend legte ich mein Handy wieder außer Reichweite hin, damit ich mich wieder der Benennung jedes einzelnen Muskels widmen konnte.
Das war echt voll der Schwachsinn. Im Endeffekt wird es mir im Beruf schon helfen, aber trotzdem mag ich es nicht, Dinge stur auswendig lernen zu müssen. Ganz nebenbei musste ich auch noch mein Zimmer saugen und die Küche dringend aufräumen, weil ich echt zu gar nichts kam.

Irgendwann wurde es auch Abend. Ich aß zu Abend und vermisste jetzt schon Kayden und all die anderen. Es war ja eigentlich schon ein riesiger Luxus, dass mein Freund ein Haus neben mir wohnte und ich alle meine Freunde direkt bei mir hatte. Diesen Luxus habe ich glaube ich nie wirklich anerkannt, denn erst jetzt merkte ich, wie es wirklich ist, alleine zu sein. Ich hoffte einfach, dass die Tage schnell genug vorbei gingen und ich nach meinem kurzen Urlaub wieder bei Kayden sein konnte.

Bei uns lief es seit unserem Streit vor zwei Monaten echt blendend. Wir führten irgendwie eine viel ehrlichere Beziehung, denn wir redeten wirklich über alles. Kayden hat sich auch überlegt, psychologische Hilfe anzunehmen, damit er besser loslassen kann. Das hat er dann tatsächlich auch gemacht und die paar Gespräche haben ihm wirklich geholfen. Natürlich hätte er auch immer mit mir reden können, aber er meinte, dass er mir das nicht zumuten kann. Es schien auch so, als würde unserer Zukunft nichts mehr im Weg stehen. Jeder weitere Tag war ein riesiges Geschenk.

Mit diesem Gedanken bin ich dann in einen traumlosen Schlaf gefallen und morgens wieder aufgewacht. Schon früh setzte ich mich wieder an meinen Schreibtisch und ich war gerade so vertieft, dass ich das Klingeln an meiner Tür fast nicht bemerkt hätte.

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