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The day we fell in love - Nick Kingsley, James Grinder
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°vor fünf Jahren°
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Madelyn Watson

Die Sonne wehte um meine Nase. Einen perfekteren neunzehnten Geburtstag hätte ich mir nicht vorstellen können. Zwar werden wir erst morgen am Freitagabend richtig feiern, da auch heute Abend unter anderem die meisten meiner Freunde keine Zeit haben. Das ist auch völlig okay. Ich genoss hier einfach die warme Sonne im Mai, saß auf einer Bank auf dem Campus und hatte mein Notizbuch offen. Bisher habe ich noch nicht an meinem Song oder was auch immer weiter geschrieben. Ich glaube richtige Musiker können einfach auf Knopfdruck tolle Texte aufs Papier bringen, aber das kann ich nun mal nicht. Irgendwie muss das ja auch von Herzen kommen.

Ansonsten lief mein Leben gerade echt perfekt. Seit knapp einem Monat waren Kayden und ich nun offiziell zusammen. Klar war der Unialltag manchmal schon sehr stressig und ich kapierte auch nicht alles auf Anhieb. Was für mich zählte war, dass ich positiv auf diese Zeit zurückblicken konnte und ich war auf dem besten Weg dahin.

In dem stressigen Alltag war es natürlich nicht immer einfach Freundschaften und Beziehung unter einen Hut zu bekommen. Kayden und ich haben uns darauf geeinigt, dass wir einmal die Woche irgendetwas nur zu zweit machen. Meistens, wenn wir auf einer inoffiziellen Studentenparty im vierten Stock waren, waren natürlich auch unsere Freunde dabei. Ich verstand mich mittlerweile auch echt gut mit Sean und den anderen. Manchmal machten wir den Campus oder sogar die Stadt mit bestimmt fünfzehn Leuten unsicher. Solche Aktionen blieben immer mit sehr vielen Lachanfällen im Gedächtnis.

Aber Kayden und mir war es auch wichtig, unsere Beziehung weiterhin zu pflegen. Wir trafen uns meistens bei einem im Apartment, wenn einer sturmfrei hatte, oder gingen irgendwohin, wo wir ungestört waren. Zeitweise hatten wir auch mal unsere Unstimmigkeiten und es hat manchmal auch ziemlich bei uns geknallt. Aber das ist glaube ich auch total normal in einer Beziehung. Nur so lernen wir voneinander und wachsen weiter.

Heute haben wir uns leider noch nicht gesehen, auch nicht an unserer bekannten Ecke, wo wir uns jeden Morgen automatisch begegnen. Er hat mir später geschrieben, dass er verschlafen hat. Ich musste ziemlich lachen, weil ja eigentlich ich zu den Spezialisten gehöre, die sich deutlich in der Zeit verschätzen können.
Daraufhin folgte noch eine Sprachnachricht mit einem bewusst grässlich gesungenen 'Happy Birthday' von ihm, Sean und dem dritten Mitbewohner. Auf so eine Aktion konnte auch nur er kommen.

Mit einem Lächeln auf den Lippen senkte ich meinen Blick wieder und schrieb am Songtext weiter. Einfach, was meine Gedanken gerade so hervorbrachten.

"Geburtstagskind!"

Ich sah nicht auf, weil ich einfach so vertieft war. Diese Stimme nahm ich glaube ich auch nicht so wirklich wahr.

"Träumst du?"
Überrascht sah ich auf und erblickte Kayden, wie er aus einem orangenen Jeep mit großer Ladefläche mir zuwinkte. Die Fenster waren auf beiden Seiten offen und wie das so aussah, würde das auch so bleiben. Er sah mich erwartungsvoll an. Oh Mann, er hat also nach mir gerufen.

"Ne, ich schreib Songs", erwiederte ich schnell und klappte mein Notizbuch zusammen.
"Dein geheimes Geheimprojekt?"
Ich nickte, stand mit meinen Sachen auf und ging die paar Meter auf sein Auto zu.

"Hast du Lust auf eine Spritztour?", fragte er mich einladend und beim Anblick seines Lächelns hätte ich mich sofort wieder in ihn verliebt.

"Ja klar!", erwiederte ich glücklich, "wohin denn?"
"Wohin das Geburtstagskind will", kam es schulterzuckend von ihm, "wir könnten zusammen durchbrennen. Was hälst du von Los Angeles?"

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