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What am I - Why don't we
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°Gegenwart°
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Madelyn Watson

Nach dem Ausmisten rannte ich schnell in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir zu. Mist. Was sollte ich jetzt nur tun? Ich habe Liam alles erzählt und es hat gut getan, aber was machte ich jetzt nur? Ich wusste, dass er hinter mir stehen würde, egal was ich jetzt mit der Situation anstellen würde, das steht fest. Aber was werden meine Eltern sagen? Und meine Freunde? Alle Leute, die mich kennen?

Ich werde für alle das Mädchen sein, das in Sachen Beziehung nicht abschließen kann und man ihr dadurch das Herz super leicht brechen kann.

Mit rauchendem Kopf ließ ich mich auf mein Bett fallen, das leicht knarzte, und starrte dann an die Decke. Die Tapete meines Zimmers war immer noch weiß. Wie früher. Alles hier sah aus wie früher, nur ich passte hier nicht rein. Ich war nicht wie früher. Hier schien alles so friedlich und perfekt, während mein Herz Purzelbäume vor lauter Herausforderungen machte. Es fühlte sich falsch an.

Mein Leben hat sich schlagartig verändert und das drei Mal: Als ich Kayden kennengelernt habe, als er Schluss machte und ich ihn jetzt wieder getroffen habe. Ich vermisste die guten alten Zeiten, in denen alles so perfekt und unbeschwert war. Wo nichts mein Lachen trüben konnte. Was wäre, wenn ich Kayden nie kennengelernt hätte? Ich hätte definitiv nicht so viel Schmerz erlebt, aber auf der anderen Seite auch so viele schöne Momente mit ihm verpasst. Verdammt, er hat mir die schönste Zeit meines Lebens beschert und trotzdem hasse ich ihn jetzt aus tiefstem Herzen.

Was ist das? Ist das Liebe? Dass man so viel Unterschiedliches gleichzeitig fühlt und sich nicht entscheiden kann, was man machen soll? Ich kann kaum noch differenzieren. Nein, das ist Liebeskummer, weil ich diese Person aus ganzem Herzen liebe. Warum nur immer noch nach der langen Zeit?

Ohne, dass ich mich steuern konnte, griff meine Hand nach der Schublade meines Nachttischchens, hastig schloss ich auf und griff hinein. Erleichtert fühlte ich all die Karten und zog sie heraus. Es waren nur ein paar Bilder von Kayden und mir und eigentlich ist es ziemlich dumm von mir, dass ich sie aufgehoben habe. Es waren Bilder, wo wir nur Freunde waren und auch Bilder, wo wir schon zusammen waren. Oder auch ein Bild vom Heiratsantrag.

Schon wieder schmeckte ich die salzigen Tränen meine Lippen herunterlaufen und wischte sie hastig wieder weg.
Ich schaute weiter durch die Bilder und entdeckte eine cremeweiße Serviette zwischen den Bildern. Was ist das? Warum habe ich eine Serviette in meiner Sammlung dabei? Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen...

°Vor fünf Jahren und vier Monaten°

Nudeln mit Rosenkohl und Kohlrabisoße las ich auf dem heutigen Speiseplan.
Igitt. Eigentlich bin ich beim Essen nicht wählerisch, aber meine Toleranzgrenze ist irgendwann auch mal erreicht. Außerdem war ich heute richtig kaputt und ich brauchte dringend etwas Deftiges und Ungesundes, um meine Motivation für den Nachmittag wieder zu steigern.

Riley und Sarah waren natürlich nirgendwo aufzufinden, war ja klar. Also musste ich mir jetzt dringend eine schlaue Idee überlegen, wie ich meinen hungrigen Magen mit etwas Gutem füllen könnte. Nur war es erst Dezmeber, also war ich erst drei Monate hier in Provo und hatte natürlich auch nicht den blassesten Schimmer, wo es gutes Essen außerhalb des Campus gab.

Daher standen meine Chancen auf gutes Essen gleich null, was ich in einem ziemlich genervten Seufzer alle Menschen im Umkreis von zwei Metern wissen ließ.

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