Torn - Alec Chambers
~
°Gegenwart°
~
Madelyn WatsonEs brauchte nicht wirklich lange, da schrieb mir Kayden auch schon zurück, wobei ich dann einfach ewig mein Handy in der Hand hielt, weil ich es plötzlich mit der Angst zu tun bekam. Ich kam mir irgendwie total naiv vor. Warum war da etwas in mir, das ihm eine zweite Chance geben wollte? Wobei, eher ein zweiter Gedanke.
Eine Zukunft mit ihm wird es nicht geben, aber ein gemeinsames Gespräch schon. Vielleicht wäre es einfacher, für immer in Unwissenheit zu leben. Ohne zu wissen, was wirklich passiert war.
Aber ich wollte Antworten. Ich redete mir ein, dass das der einzige Grund warum ich ihm geschrieben habe. Aber weil ich Antworten wollte, musste ich jetzt auch seine Nachricht lesen.
Kayden: Hey, wie geht es dir gerade so?
Madelyn: Ganz gut.
Fast fühlte es sich so an als würde ich mit einem 'normalen' Kumpel und nicht mit meinem Ex schreiben. Oder mit einem mysteriösen Unbekannten. Oder mit meinem Crush. Aber definitiv nicht wie mit meinem Ex. Was sollte ich denn als nächstes schreiben? Habe ich die Interaktion mit Jungs denn jetzt komplett verlernt?
Madelyn: Danke für die Blumen und den Burger.
Kurz überlegte ich.
Madelyn: Und den Brief.
Das war vielleicht noch naiver als grundsätzlich mit ihm zu schreiben. Aber egal.
Kayden: Gerne... Tut mir wirklich leid
Madelyn: Schon okay. Was machst du gerade eigentlich so?
Kayden: Ich wohne jetzt bei Sean, der mich auch ein bisschen versorgt. Und was ich so mache werde ich dir nicht sagen, denn ich will dich nicht mit meinen Sorgen belasten.
Ah okay, schon wieder Geheimnisse. Kann der Typ auch mal Klartext reden?
Madelyn: Kannst du mir bitte einmal die Wahrheit sagen? Ich habe keinen Bock mehr auf diese Heimlichtuerei...
Kayden: Verstehe.
Und die Wahrheit? Verschweigt er mir natürlich wieder.
Madelyn: Tja, dann werde ich immer noch nicht aus dir schlau.
Keine Antwort. Nur das Zeichen, dass er gerade eine Sprachnachricht aufnimmt. Was hat er denn jetzt vor?
Ich legte mein Handy wieder weg. Es lenkte mich nämlich nicht von der Tatsache ab, dass Rosie weg war, was alles einzig und allein meine Schuld ist. Obwohl ein Arzt heute meinte, dass sich mein Zustand wirklich besserte und ich morgen Nachmittag wieder nach Hause kann, fühlte ich mich absolut elend. Immer wenn ich an Rosie dachte, kamen mir meine Kopfschmerzen noch ein Stückchen schlimmer vor. Ich war eine totale Versagerin.Liam hat mir vorhin geschrieben, dass schon Freunde aus der Umgebung die Augen nach ihr offen halten. Einen Vorteil hatten wir, denn Rosie würde nie sehr weit weglaufen. Das schließt aber nicht aus, dass sie sich zum Beispiel verletzt hat und irgendwo am Verrecken ist.
Mein Handy vibrierte wieder.
Sprachnachricht von Kayden.
Was hatte dieser Typ nur jetzt vor?
Seufzend entsperrte ich mein Handy und fing an, die Sprachmemo abzuspielen.
DU LIEST GERADE
together we're stronger
Teen FictionWas, wenn man dachte, dass die erste Liebe die Intensivste ist? Was, wenn man dachte, dass die Liebe alles besiegen kann? Dann hat man sich wohl geirrt, das denken zumindest Madelyn und Kayden, deren Happy End vor drei Jahren zunichte gemacht wurde...