Kapitel 31:

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2 Monate später

Schon seit einigen Minuten laufe ich planlos durch die Flure. Ich habe keinen Dienst und seit dem das Kindermädchen bei uns Angefangen hat, habe ich Lotta auch nicht mehr sehr oft. Irgendwie merkwürdig, das eine fremde Vampirin auf meine Tochter aufpasst. Aber Caius wird schon jemand guten ausgewählt haben. Aber hey, in einer Königsfamilie macht man sowas schon seit Jahrhunderten. Über dies möchte ich jetzt nicht nachdenken. Die Nacht ist so laut und schaurig, da gibt es ganz andere Dinge, über die man Nachdenken sollte. Die heutige Frage lautet wohl ehr, gehe ich mit auf den Auftrag oder nicht? Gesetzt sind Deme, Jane, Aro, Caius und Annabell. Und auf die letzten zwei Personen habe ich gar kein Bock. Ich habe es gut geschafft den beiden aus den Weg zu gehen und nicht mit ihnen zu reden. Wenn ich aber mit gehe, dann muss ich es. Und leider wird mir wohl auch nichts anderes übrig bleiben. Ich muss meinen Job ja auch richtig machen. Nachdenklich bleibe ich vor einem großen Bild stehen und blicke auf dieses. Es zeigt eine wunderschöne rothaarige Frau in einer Ritterrüstung. Ihre blutroten Augen und Lippen machen das Gesicht perfekt. Mit ihrer rechten Hand hält sie ihr blutiges Schwert. Das Bild ziert die Unterschrift "Queen Louise". Dieses Bild strahlt unglaubliche stärke und Perfektion aus. Ich weiß nicht warum, aber es inspiriert mich im Gewissen Sinne. Vielleicht sollte ich einfach genau so stark wie sie sein und über den Dingen stehen. Einfach Augen zu und durch. Einfach mit auf den Auftrag und den Rest ausblenden. Es kann doch nicht sein, dass eine andere Frau mein Selbstbewusstsein so zerstört, das ich nicht einmal vernünftig arbeiten will. Ich sollte froh darüber sein, dass sich mein Leben so zum guten gedreht hat. Das sollte mir ein Mann das nicht kaputt machen.

"Wir wollen in 30 Minuten los Kate. Mach dich fertig", sagt Aro durch meine Tür. Augenverdrehend stehe ich auf und strecke mich erst einmal. Man bin ich motiviert. Nicht. Wieso habe ich dem ganzen überhaupt zu gesagt. Ein 14 Tage Auftrag, bei dem wir bestimmt in einen Kampf geraten. Ich könnte zich Sachen aufzählen warum ich unmotiviert bin. Aber jetzt kann ich schlecht absagen. Also Augen zu und durch. Ich ziehe mir eine enge schwarze Hose und einen engen schwarzen Pullover an. Meine Kette verstecke ich unter dem Shirt. Im Badezimmer mache ich mir einen lockeren Dutt und schminke mich kurz etwas über. Das reicht auch. Wir müssen es ja auch nicht übertreiben. Vom Stuhl schnappe ich mir meinen Umhang, ziehe meine Stiefel an und mache mich auf den Weg nach unten. Dort treffe ich auf Aro, welcher schon dort steht und wartet:" Schön siehst du aus Kate". "Danke Aro, auch wenn dies nicht mein Hauptsächliches Ziel war. Ich bin einfach froh, wenn wir das alles hinter uns haben", genervt verdrehe ich meine Augen und setze mich an die Seite. Minutenlang schaue ich auf meine Fingernägel und nichts passiert, pure stille. Man sind die alle pünktlich. Kaum ist dieser Gedanke zu ende gedacht, kommen Demetri und Jane nach unten. Beide tragen ihre Umhänge und schauen ernst drein. Prima, die Volturi Blicke. Kalt und steinhart. Genau Mein Ding. Hört man die Ironie? Als auch meine beiden Lieblingsmenschen nach unten kommen, unterdrücke ich ein würge Geräusch und erhebe mich: "dann mal auf in die Hölle." "Etwas mehr Begeisterung Liebes", lächelt Aro mir zu. Innerlich murmle ich ein 'Bla bla bla' und ziehe mir meine Handschuhe an. Zusammen verlassen wir das Schloss und in Vampirgeschwindigkeit folgen wir den Meistern.

Nach knapp einem Tag, kommen wir endlich an und zugegebenerweise bin ich ziemlich hungrig. Die anderen waren zwischendurch Jagen, aber ich habe mich aus trotz geweigert. Wie dumm von mir. Jetzt stehen wir hier auf einer kleinen Lichtung und ich komme um vor Hunger. Naja, muss ich jetzt durch, vor morgen wird sich sicher keine Chance ergeben. Also wortwörtlich Zähne zusammenbeißen und den Hunger herunter schlucken. Leider hat hier keiner die Menschlichkeitsgabe, dann könnte ich was trinken. "Hörst du zu Kate", werde ich von Caius angefaucht. Trotzig schaue ich in seine blutroten Augen und stelle mich aufrecht hin. '"Geht doch", flüstert er und ich zische leicht. Ups, doof von mir, denn sofort landet sein Blick erneut auf mir und er funkelt mich wütend an. Eisig starre ich ihm in die Augen. Blöd das er anscheinend immer wieder vergisst, das wir Seelenverwandte sind und er dadaurch nicht lange böse sein kann. Und auch mein Hunger sorgt dafür, das eine ziemlich eiserne Wut in mir herrscht und ich sicher standhalten werde. Ca. 1 Minute starren wir uns böse an, bevor er den Blick löst und wieder zu Aro schaut. "Dann fahre ich wohl mal fort. Caius wird mit Annabell zunächst in die Stadt gehen und sich dort nach unserem neuen Clan hier erkunden. Sie können nicht unentdeckt geblieben sein. Demetri du wirst mit Kate gehen. Ihr werdet das Haus suchen und dies ausspionieren. Seit vorsichtig, sie besitzen mächtige Gaben und sind nicht dumm. Jane und ich werden die Umgebung beobachten und versuchen weitere Informationen heraus zu suchen. Wir sind eng in Kontakt mit Marcus, welcher sich genau so informiert. Wir wissen das sie zu 7 sind. 5 Männer und 2 Frauen. Darunter 2 Neugeborene. Der Anführer Michael und seine beiden Söhne besitzen starke Gaben. Unterschätzt sie nicht. Sobald etwas auffälliges passiert, erwarte ich direkte Informationen zu erhalten. Verstanden? Wir werden bis morgen die Positionen so halten und um Punkt 20 Uhr treffen wir uns hier erneut. Verstanden?" Aro schaut alle eindringlich an und wir nicken. Ernst schaue ich zu Deme und sehe auch in seinem Blick, das er wenig begeistert über unsere Aufgabe ist. Die Riskanteste und gefährlichste. Fliegen wir auf, ist die Wahrscheinlichkeit groß, das wir tot sind. Aber was solls. Befehl ist Befehl. Deme und ich haben jeweils eine Tasche mit, welche wir an Caius und Annabell reichen, da diese ja in die Stadt gehen und diese direkt in unser Hotelzimmer geben können. Draußen ist es ziemlich bewölkt und für die Menschen wird es langsam kalt draußen. ich schätze mal so 9 Grad Momentan am Nachmittag. Ich richte meine Kleidung, ziehe meine Kapuze mit dem leichten Fell über meinen Kopf und schaue erneut zu Deme. Dieser nickt mir leicht zu und gibt mir somit das Zeichen das wir los könnten. Da er der Tracker ist, hat er jetzt erst einmal das Kommando, auch wenn er unter mir steht in der Rangordnung. Aber die spielen eh keine Rolle für mich. Kurz gehe ich zu Jane und umarme diese. Sie erwidert diese und sieht mich dann ernst an. "Du hättest was essen sollen", flüstert sie. Ich weis genau was sie meint. Meine Augen müssen tief schwarz sein, denn ich hatte selten so Hunger wie jetzt und mein Bluttraining ist lange nicht so gut, wie das der anderen. Kurz schaue ich sie schuldig an, wechsele dann aber auch meine Miene in die typische Volturi Miene. Gerade als wir losgehen wollen, ertönt mein Name. Etwas verwirrt drehe ich mich noch einmal zu den anderen vier um. "Sei bitte vorsichtig", sagt Caius und schaut mir in die Augen. Sein Blick ist genau so weich wie damals. Wenn mein Magen es könnte, dann würde er sich jetzt einmal rundherum drehen. Ohne mir was anmerken zu lassen und meine Miene zu verziehen, nicke ich. Schnell habe ich mich wieder umgedreht. Trotzdem ist mir Annabells Blick nicht entgangen. Ziemlich giftig, als ob sie sich wünschen würde, das ich drauf gehe. Diesen Gedanken schüttel ich aber schnell ab und folge Deme. Nach ca. 1km bleibt er stehen und schließt kurz die Augen. Als ein Ast knackt, fahre ich erschrocken herum und blicke zu einem kleinen Hasen, der mich erschrocken anguckt. Dummes Vieh. Was jagt es mir denn so eine Angst ein. Ich konzetriere mich wieder auf Demetri und dieser zeigt nach links :" Noch ca. 4 km. Da müssten sie sein. Sind alle da. Wir müssen leise und vorsichtig sein. Zum Glück hängen noch genug Blätter. Ich würde vorschlagen, das wir einen Kilometer hoch gehen. Von dort aus sehen sie uns nicht so gut." Ich nicke nur leicht. Worte fallen mir dazu nicht ein. Dies ist mein erster Einsatz dieser Art und ehrlich gesagt, habe ich ziemlich muffe. Ich verstehe auch nicht wieso Aro mich dort hin schickt. Gerade erst von den Rumänen entführt wurden und jetzt das. Er sieht doch das ich nicht sonderlich intelligent für sowas bin. Man fängt mich irgendwie schneller als einen Elefanten. Naja, wird schon schief gehen. Wenn ich nur da schon gewusst hätte wie recht ich noch haben werde.

Nach kurzer Zeit, sitzen wir schon auf einem Baum, welcher viele Äste und Blätter besitzt. Von hier aus haben wir ein perfekten Blick auf eine relativ große Waldhütte. Sie ist zwei stöckig und man kann in dem einen Fenster eine wunderschöne Küche erblicken. Etwas neidisch bin ich ja schon. Diese Ruhe, ein eigenes Leben, und so klein im Gegensatz vom Schloss. Ein Traum. Verträumt setze ich mich auf einen Ast, ganz oben hin, lehne mich an den Stamm und beobachte dieses Haus in seinen Einzelteilen. Ich schaue kurz zu Deme, als dieser sich einen Baumstamm quer über mir setzt und lächle ihn an. Ich vergesse sogar kurz meinen Hunger und genieße die stille. Irgendwo in der Nähe plätschert ein kleiner Bach vor sich hin. Und tatsächlich tut sich die nächsten Stunde nichts besonderes. Alle 7 Vampire sind im Haus und scheinen Verdacht geschöpft zu haben. Sie unterhalten sich über Gott und die Welt. Erst als das Thema Rumänen aufkommt werden wir hellhörig und richten uns auf. Wieso immer die Rumänen und nicht mal ein anderer Clan. Das kann doch nicht wahr sein. Einer der Männer berichtet davon, das sie ein Brief bekommen haben und ein paar Rumänen sie in 4 Tagen besuchen kommen wollen. Sie haben von den Machenschaften des neuen Clans mitbekommen und sind begeistert. Ich verstehe zwar nicht was an Blutrünstigen Vampiren so toll ist, aber anscheinend bin ich wihl zu doof dafür. Immerhin will Aro sie auch haben. Aber was will ich mit Vampiren die sich nicht unter Kontrolle haben, nur weil sie tolle Gaben haben? Die werden sich niemals bändigen lassen. Kaum zuende gedacht, bestätigt sich mein Gedanke auch schon. Selbst ich muss mich zusammenreißen diesem Blutgeruch nicht direkt entgegen zu springen. Kaum eine Sekunde später springt die tür auf und ein atraktiver Mann in den 40igern tritt heraus. Rechts und links hat er jeweils eine junge Frau. Beide bluten stark und haben keine Kraft sich los zu reißen. Meine Kehle schnürrt sich zusammen und brennt wie Feuer. Ich drücke mich gegen Baum und versuche diesem starken Drang nicht nach zu gehen. Ich spüre Demetris eisernen Blick auf mir und merke förmlich wie er mich trakt, damit er meine Gedanken lesen kann. Meine Fingernägel krallen sich in den Baum und ich schließe meine Augen für einen kurzen Moment, aber auch nicht zu lange, denn es wäre zu gefährlich jetzt unvorsichtig zu sein. Immerhin kann einer falscher Schritt von uns, unser Tod bedeuten. Denn jetzt stehen alle 7 Vampire draußen und gucken die Mädchen an. Man sieht direkt wer hier die beiden Neugeborenen sind, denn diese können sich kaum kontrollieren. Ihnen fällt es beinahe noch ein Tick schwerer als mir. Obwohl ihre Augen strahlend Rot sind, das kann ich sogar von hier sehen. Als der älteste Vampir, wohl Michael, ihnen das Signal gib, schnappen sich die beiden Mädchen, jeweils einen Mensch und saugen diese binnen Sekunden leer. Immer noch liegt Demetris blick auf mir und ist sehr bedacht darauf los zu springen, wenn ich was dummes jetzt mache. Immernoch habe ich das schlimme brennen in meiner Kehle und kann mich kaum halten. Zu verlockend ist dieser Geruch und zu schlimm mein Hunger. Ich bin unfassbar dankbar, als alle sieben wieder ins Haus gehen und die Leichen mitnehmen. Mir ist egal was sie mit den Leichen im Haus wollen, Hauptsache sie sind nicht hier draußen. Endlich werde ich etwas entspannter aber der Geruch von Blut ist noch immer in der Luft. "Was war das?" zischt Deme so leise wie möglich, damit uns keiner hört:" Spinnst du eigentlich, das du vor einem Auftrag nicht genug trinkst? ich werde Aro benachrichtigen. Die sollen uns ablösen." "Nein, ich schaffe das schon. Ich habe mich unter Kontrolle." "Du bringst uns so alle in Gefahr." "Ich schaffe das Deme", böse schaue ich ihn an. "Passiert dir das das nächste mal wieder, brechen wir ab. Das geht so nicht." "Ja verstanden. Man ey", ich bin ja selber schon genervt von mir, dann brauche ich nicht auch noch sein gerede. Und erst recht nicht jetzt. Wir dürfen nicht zu laut sein.

Volturi und die Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt