Kapitel 32

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Vor einer Stunde haben wir eine Nachricht von Aro bekommen, das wir uns doch in der Stadt treffen. Er hat uns den genauen Treffpunkt gesagt und um pünktlich und unauffälig dort hinzugelangen, müssen wir jetzt langsam los. Wir haben noch 30 Minuten und da alle Vampire im Haus sind, können wir in Vampirgeschwindigkeit laufen, wenn wir weitgenug weg sind. Wir waren jetzt über 24 Stunden auf diesem scheiß Baum. Meine Kleidung sind schrecklich aus, meine Haare sind zerzaust und ich habe das Gefühl das ich meinen Hunger nicht mehr lange kontrollieren kann. Treffpunkt Stadt ist somit auch nicht ganz so günstig. Ich meine, ich habe länger als 48 Stunden nichts gegessen und mir eine reserve aufgebaut. Auch bin ich lange nicht so gut trainiert wie die anderen. Vorsichtig springen wir von Baum zu Baum und laden irgendwann auf dem Boden. Von dort aus folge ich Demetri in Vampirgeschwindigkeit zum Dorfrand. Zum Glück ist es schon dunkel und wir müssen uns keine Gedanken machen. Am Treffpunkt angekommen, sind wir die letzten. Es ist eine Art kleiner Park, neben einem großen Gebäude. Annabell sitzt quasi schon halb auf Caius Schoß, während dieser gelangweilt umher schaut. Aro sitzt am Kopfende und hat uns schon genau im visier und Jane trinkt irgendwas. "Demetri, Kate, schön das ihr da seid. Was gibt's zu berichten?" Aro steht langsam auf und alle sehen uns an. "Die Rumänen sind mal da, sonst nichts", gebe ich genervt wieder, knickse kurz und lasse mich auf den Stuhl neben Caius fallen. "Darf ich deine Hand haben Liebes?" "Nein darfst du nicht. ich habe dir alles gesagt", schnauze ich. Er muss meinen kleinen Anfall von Hunger ja nicht mit ansehen oder gar wissen. "Wie redest du mit deinem Meister?" mischt sich Annabell ein und schaut mich hochnesig an. "Wie klammerst du an deinem Meister du ekel?" pisse ich sie an und erhebe mich. Die Alte sollte sich besser nicht mit mir anlegen. Mir ist gerade nicht zum Spaßen zu mute, ich bin geladen wie eine Bombe. Der Hunger bringt mich um und am liebsten würde ich ein gesamtes Dorf ausrotten. "Beide Aufhören", zischt Aro und Caius zieht mich an meiner Hand auf den Stuhl. Annabell guckt diesen entsetzt an und wirft ihre Haare nach hinten. "Demetri", Aro streckt ihm seine Hand entgegen. Deme ergreift diese und ich schaue ihn giftig an. "Typisch. Allen in den Arsch kriechen", motze ich. Kurz darauf ist Aro fertig und schaut mich ernst an. Auch alle anderen schauen mich an. "Bla bla bla. Einfach nichts sagen und Mund zu", genervt schaue ich auf die Bäume. "Kate, nicht in diesem Ton", ermahnt Aro mich und ich verdrehe die Augen. Alter was will der mich denn jetzt nerven. "Wir werden eine kleine Planänderung vornehmen. Eigentlich wollte ich, das Demetri und Kate erneut das Haus beobachten gehen, aber das können wir glaube ich vergessen. Kate hätte sich nicht nocheinmal unter Kontrolle. Annabell, du wirst mit Demetri gehen und Kate bleibt bei Caius." "Niemals", kommt es von Annabell und mir im Chor. Na wenigstens da sind wir uns mal einig. "Ich dulde keine widerrede! Es wird genau so gemacht. Und zwar jetzt. Caius, du wirst mit Kate etwas jagen gehen, nachdem sie sich frisch gemacht hat. Seid vorsichtig und pass auf sie auf. Sie wird sich nicht unter Kontrolle haben. Demetri, du darfst dich auch noch einmal frisch machen, bevor ihr erneut losgeht. Jane und ich werden in die Nachbarstadt gehen und dort einen befreundeten Vampir treffen. Er hat ein paar Informationen für uns." Genervt verdrehe ich meine Augen. Das ist doch nicht sein ernst. Ich ertrage es normalerweise nicht mal mit Caius in einem Raum zu stehen und jetzt das? Der Mann den ich liebe, hat mich für ne andere verlassen und jetzt soll ich mit ihm arbeiten? Ein Alptraum. Beinahe schlimmer als mein Hunger. Apropo Hunger. Ein süßlicher Geruch steigt mir in die Nase und mein Kopf schnellt zu Seite. Ein Junge, ca. 12 Jahre ist von seinem Skateboard gestürzt und blutet. Seine Mutter hilft ihm gerade hoch und klopft seine Jacke ab. "Kate!" kommt es scharf von Aro. "Meister?" erwidere ich und lassen den kleinen Jungen nicht aus den Augen. Zu verlockend ist sein Geruch. "Caius wird jetzt mit dir ins Hotel gehen!" "Nur noch einen Moment", flüstere ich und stehe ganz langsam auf, als würde sich ein Löwe an eine Gazelle anschleichen. "Wir gehen jetzt Kate. Sofort", zischt Caius besorgt und steht ebenfalls auf. "Nur noch einen Moment", flüstere ich und will einen Schritt gehen, doch ich werde festgehalten. "Du wagst es gar nicht erst", zischt Caius und zieht mich mit sich. "Wir sehen uns in 2 Tagen", sagt Caius noch in die Runde und zieht mich dann mit. Annabell zischt empört auf und ruft Caius noch hinterher, aber der hat alle Mühe damit mich festzuhalten. Schneller als ich gucken kann, stehen wir vor einem Hotelzimmer, welches er aufschließt. "Was sollte das Kate? Sag mal spinnst du?" böse schaut er mich an und schubst mich ins Zimmer:" so habe ich dich noch nie gesehen. Was ist denn los? Das bist doch nicht du!" "Woher willst du wissen wer ich bin?" zische ich:" du hast mich doch sitzen lassen. DU kennst mich nicht." "Kate"; seine stimme wird sanft und er will meine Hand ergreifen. "Lass es einfach. Du hast kein Recht mehr!" ich drehe mich zur Seite und atme tief durch. Dieser Hunger treibt mich in den Wahnsinn und dann das! Das überlebe ich nicht. "Nimm das erstmal. Das hilft dir vielleicht ein wenig für den Anfang", Caius hält mir eine Große Blutkonserve hin. Gierig greife ich danach und innerhalb von drei Sekunden ist diese leer. "Mehr", stöhne ich und schließe die Augen. "Mehr ist nicht mehr da, du musst dich noch etwas gedulden. Geh ersteinmal duschen und zieh dich um. Dann gehen wir los." "Wie sie wünschen Meister", ich schnappe meine Tasche, welche in der Ecke steht und gehe ins Badezimmer. Es ist schön groß und hat sogar eine Badewanne. Da mein Hunger aber zu groß ist, springe ich schnell unter die Dusche und lasse das warme Wasser über meinen Körper gleiten. Gott tut das gut. Ich wasche meine Haare und schäume meinen Körper nach dem ganzen Dreck ordentlich ein. Nach 10 Minuten stehe ich nackt vor dem großen Spiegel und föhne meine Haare trocken. Erneut binde ich sie in einen Dutt. Aufs Schminken habe ich ehrlich gesagt keine Lust, das brauche ich gerade echt nicht. Also ziehe ich mir schnell meine Unterwäsche, eine enge Leggins und einen schwarzen, engen Pullover über. Sichtbar lege ich meine Kette um und nicke. Jap, so kann ich gehen. Ich verlasse das Badezimmer und hatte schon fast wieder vergessen, das Caius dahinter ist. Oh man, wieso wird mir das nur angetan. Ich verstehe es nicht. "Schön siehst du aus" "Danke Meister, aber ich denke das solche Aussagen nicht angemessen sind", sage ich und schaue ihn nicht einmal an. "Kate. Bitte!" fleht er schon fast. "Wir müssen einen Auftrag erledigen Meister. Und ich habe schrecklich Hunger." Damit lasse ich ihn quasi sitzen und verlasse das Hotelzimmer. Gerade als ich mich umdrehen will, weil ich meinen Umhang und die Schuhe vergessen, streckt Caius mir dies entgegen. "Danke Meister", ich nehme ihm die Sachen ab und ziehe sie schnell über. Endlich jagen.

Ca. 2 Stunden später bin endlich satt. Ich lasse gerade meinen letzten Mann fallen und stöhne auf. Lecker! "Jetzt könne wir wieder arbeiten", grinse ich. "Du hast gekleckert", grinsend kommt Caius auf mich zu. Wenn ich jetzt rot werden könnte, wäre ich es bestimmt geworden. Wie unangenehm. "Entschuldigung Meister", flüstere ich und drehe mich weg. Mit meinem Pulliärmel wische ich mir im Gesicht rum. "Komm her", mein Kinn wird gepackt und nach oben gedrückt. Caius steht ganz nah vor mir und hält ein Tuch in der Hand. "Ich darf doch", flüstert er und wischt mir über meinen Mundwinkel. "Meister", flüstere ich und versuche mich seiner Hand zu entziehen, doch er hält mich fest in seinem Griff. "Kate, bitte!" So kenne ich ihn ja gar nicht. Er ist wie ausgewechselt. Auf der einen Seite schaut er mich streng an und duldet in seinem Ton keine widerrede und trotzdem ist er so zart und liebevoll. "Das ist doch nicht dein ernst jetzt? Du hast mich wegen einer anderen sitzen lassen und kommst jetzt so? Es ist unfair von dir, so mit meinen Gefühlen zu spielen", flüstere ich und schaue ihm nicht in die Augen. Zu groß ist der Schmerz und zu groß ist die Versuchung. "Du bist eine zu große Versuchung Kate. Ich kann dir nicht widerstehen." "Und trotzdem konntest du mich für ne andere verlassen. Du hast es geschafft, für sie unsere Seelenverwandschaft zu unterbrechen. Und das soll was heißen." "Und trotzdem werde ich dich immer lieben." "Sag sowas nicht, bitte Caius. Merkst du nicht, wie sehr du mir damit wehtust?" Unsere Nasenspitzen sind ganz nah aneinander und ich habe die Augen geschlossen. Wäre ich jetzt ein Mensch, dann würde mein Herz explodieren. Das kann er mir doch nicht gerade wirklich antun. Seine rechte Hand fährt über meine Wange und mit seinem Daumen streicht er über meine Lippen. "Caius bitte", flüstere ich schon fast flehend. Er soll einfach von mir weggehen. "Ich kann nicht. Es tut mir leid", kaum hat er diesen Satz ausgeprsochen, liegen seine Lippen auf meinen. Gott. Wie gerne würde ich mich dagegen wehren, aber es geht einfach nicht. In meinem Bauch explodiert ein gesamtes Feuerwerk. Leicht werde ich nach hinten an einen Baum gedrückt. Als mein Handy anfängt zu klingel, schrecken wir auseinander und ich schaue ihn geschockt an. Einerseits bin ich gerade mega erleichtert, doch meine Wut überwiegt diesem Gefühl. Wie kann er nur. Schnell nehme ich mein Handy und schaue auf das Display. Es ist Aro, zum Glück. "Meister?" gehe ich ran und versuche meine Wut zu unterdrücken. "Ich wollte mich nur erkundigen, ob du genug getrunken hast meine Liebe." "Ja das habe ich Meister, es hat mir außerordentlich gut getan. Doch jetzt bitte ich euch, meine Position mit Annabell erneut zu tauschen." "Ist denn etwas vorgefallen? Ich denke, Annabell würde es gut tun, etwas Erfahrungen zu sammeln." "Meister! Bitte! Sonst werde ich den Auftrag früher abbrechen müssen", werde ich ernst. Ich will gar nicht drohen, aber ich halte es keine Sekunde länger bei Caius aus. "Du wirst mir doch nicht etwa drohen?" "Oh doch, das muss ich leider. Ich muss hier weg Meister", ich muss mich echt zusammen reißen, denn Caius Blick, welcher die ganze Zeit auf mir liegt, macht mich noch wütender und verzweifelter. "Unter einer Bedingung! Du lässt mich beim wechsel deine Gedanken lesen." Jetzt muss ich tatsächlich etwas mit mir Ringen, aber ich bejahe. Wir machen einen Treffpunkt aus und er wird Annabell bescheid geben. Ich packe mein Handy in die Handytasche, meiner Leggings und richte meinen Pullover. "Kate? Wieso?" Caius sieht mich etwas verzweifelt an. "Was wieso? Ist das dein ernst? Du hast dich für sie entschieden. Du hast mich wieder fallen lassen und machst dann das! Weißt du eigentlich was du mir damit antust?" Er sieht zu Boden und lässt seinen Nacken knacken, bevor er sich wieder aufrichtet:" dann soll es so sein." Sein Blick wird Augenblicklich kühl. Ist das jetzt sein ernst? Jetzt ist er verletzt? ER???! Ich fasse es nicht. Soll er sich bei seiner Annabell ausheulen.

Volturi und die Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt