Nun, dieses Kapitel hat nun auch ein Bild. Ich habe gestern unter anderem mit Manon_Crochan Gartic Phone gespielt, und sie hat dieses wunderschöne Bild gemalt. Ich weiß nicht, ob es Absicht gewesen ist, aber ich finde, es passt sehr gut zu diesem Kapitel. Ich habe mir mal erlaubt, deine Zeichnung hier zu verewigen. Wenn das nicht okay für dich sein sollte, sag einfach Bescheid! 💖☺️ Auf jeden Fall vielen Dank für das Bild! 🙃🙂
Und plötzlich wussten sie beide:
Durch Liebe war alles möglich.
Einen Tag, nach dem Eliza mit Gavriel gesungen hatte, war ihr Körper noch immer von diesem unbeschreiblichen, wunderschönen Gefühl erfüllt. Sie fühlte sich viel besser als vorher und würde alles dafür geben, das zu wiederholen.
Doch das würde wohl nichts werden. Maeve hatte ziemlich schnell kapiert, von wem der Gesang ausgegangen war, der sie so wütend gemacht hatte. Sie hatte Gavriel erst auspeitschen lassen, dann hatte sie ihm befohlen, ihr zu sagen, wer die Frau gewesen war, mit der er so inbrünstig über die Liebe gesungen hatte. Und dann war etwas passiert, was sie vorher noch nie gesehen hatte: Gavriel hatte sich dem Befehl widersetzt. Sein Mund war fest verschlossen gewesen. Er hatte kein Wort über die Identität dieser Frau verloren. Gavriel hatte seine komplette Willenskraft aufbringen müssen, um Maeves Befehl zu verweigern. Doch er wäre sogar gestorben, um Eliza vor Maeve zu schützen. Diese Bereitschaft hatte ihm wohl Kräfte verliehen, die es eigentlich nicht geben konnte.
Auf seine Befehlsverweigerung hin hatte Maeve Cairn angewiesen, Gavriel zehn weitere Schläge mit der Peitsche zu verpassen. Doch Gavriel hatte weiterhin geschwiegen. Selbst, als sie in seinen Geist eingedrungen war, hatte dieser absolut nichts preisgegeben. Anschließend hatte sie ihm verboten, jemals wieder Musik in irgendeiner Form zu machen. Diesen Befehl hatte er nicht verweigern können. So würde seine Zunge nie wieder auch nur eine Silbe singen und seine Finger würden nie wieder die Tasten eines Klaviers berühren. Doch das hatte Maeve nicht gereicht.
Gavriel liebte offenbar diese unbekannte Frau. Um ihn daran zu erinnern, dass er ihr gehörte, hatte Maeve ihn an diesem Abend in ihr Bett geholt und ihn dort alles machen lassen, was sie ihm befohlen hatte. Das war die schlimmere Folter für ihn gewesen als das Auspeitschen. Doch das Allerschlimmste war wohl, dass er nie wieder Musik machen würde. Von alldem wusste Eliza natürlich nichts.
Sie wusste lediglich, dass sie um jeden Preis aus diesem Turm entkommen musste und auch, dass sie vergessen hatte, ihren Vater darum zu bitten, ihre Korsage zu öffnen.
Doch das war ihre geringste Sorge. Auch, wenn sie ihn zu verdrängen versuchte, war da dieser eine Gedanke. Dieser Gedanke, der erklären würde, warum sie und Gavriel sich praktisch vom ersten Moment an geliebt hatten. Warum auf Anhieb alles zwischen ihnen gepasst hatte. Warum sie gestern einander hatten hören können. Warum ihre Liebe zueinander so groß war, dass die ganze Welt ihren Gesang hörte und darunter erzitterte. Warum Gavriel an dem wundervollen Tag, an dem sie sich kennengelernt hatten, gemeint hatte, eine unsichtbare Kraft hatte ihn zum Hafen gebracht. Das war kein Zufall gewesen, nein, ganz und gar nicht.Es war auch kein Gott gewesen. Nein. Doch was das nun für sie bedeutete... Sie wusste es verdammt nochmal nicht. Ebenso war sie darüber ratlos, warum weder sie, noch Gavriel, früher bemerkt hatten, dass all diese Dinge einen Grund hatten. Doch lieber hätte sie das Rätsel nicht gelöst. Sie war sich fast sicher, dass sie recht hatte, doch seit sie den Grund für alles gefunden hatte, fühlte sie sich noch mieser. Sie würde Gavriel wahrscheinlich sowieso nie wieder sehen.
Überraschenderweise bekam sie am nächsten erneut Tag Besuch: Evalin und ihr Vater. Es war komisch, ihrem Vater gegenüberzutreten, jetzt, wo sie wusste, dass er gar nicht blutsverwandt mit ihr war... Doch sie sagte nichts dazu. Ihr Treffen bestand eigentlich wieder nur aus Umarmungen und Tränen. Evalin stellte keine bohrenden oder drängenden Fragen, sie war einfach nur für Eliza da, genau wie ihr Vater. Evalin öffnete schließlich sogar ihre Korsage, die sie dankend ablegte. Ihre Cousine fragte irgendwann: "Hast du es auch gehört? Gestern? Das war Wahnsinn, nicht wahr?" Sie wusste wohl nicht, dass der Gesang von Eliza hergerührt war. Eliza nickte nur. Irgendwann betrat ihre Mutter den Raum und die anderen beiden verließen ihn. Es herrschte eisiges Schweigen. Eliza stand mit dem Rücken zu ihrer Mutter am Fenster und blickte hinaus. Sie hatte dieser Frau nichts mehr zu sagen.
DU LIEST GERADE
The untold story of Eliza Ashryver | Throne of Glass-Fanfiction
Fanfiction*Ihr könnt die Geschichte spoilerfrei lesen, sobald ihr etwa bei der Hälfte von Throne of Glass Band 5 seid🥰* 🥉 3. Pʟᴀᴛᴢ ʙᴇɪᴍ Sᴜᴘᴇʀɴᴏᴠᴀ Aᴡᴀʀᴅ! 🥉 Die junge Prinzessin Eliza Ashryver hat noch nie die wahre Liebe erfahren. Sie weiß nicht, ob sie vie...