Elizas Haare kitzelten Gavriel in der Nase, also konnte er ein Niesen nicht unterdrücken. Er positionierte seinen Kopf höher, sodass nun sein Kinn von ihrem Kopf gestützt wurde. Gavriel schlang seine Arme um Elizas kugelrunden Bauch. Sie beide lagen auf ihrem Strohballen-Bett. Seit ihrer Hochzeit hatten sie oft hier draußen übernachtet. Gavriel hatte sich leicht hinten am Kopfteil angelehnt und seine Frau lag der Länge nach auf ihm. Ihr schmaler Körper schmiegte sich wunderbar an seinen.
Drei Monate nach ihrer Hochzeit hatte er zum ersten Mal etwas bemerkt. Es hatte sich angefühlt wie die Präsenz einer dritten Seele auf ihrer Gefährtenverbindung. Obwohl er nicht sofort gewusst hatte, woher dieses Gefühl rührte, war mit ihm ein so starker Beschützerinstinkt samt besitzergreifendem Revierverhalten gegenüber Eliza einhergegangen, dass er sich mit Rhoe Galathynius geprügelt hatte, weil dieser Eliza beim Baden nassgespritzt und dann angelächelt hatte. Eine Prügelei mit Wunden, die sofort wieder verheilten, war zwar irgendwie sinnlos, aber er hatte seine Wut dadurch trotzdem bändigen können.
Er hatte Rhoe sogar versucht, zu ertränken. Da war er nicht er selbst gewesen. Seine Fae-Instinkte hatten komplett die Kontrolle über ihn übernommen. Dennoch tat ihm sehr leid, was er getan hatte. Rhoe hatte keine bleibenden Schäden davongetragen, natürlich nicht. Und er war ihm auch nicht böse. Als er kurze Zeit später den Grund für Gavriels Verhalten herausgefunden hatte, hatte er es verstanden. Aber trotzdem schämte sich Gavriel. Rhoe war sein Freund. Gavriel dachte an Rowan. Wenn Aelin eines Tages ihren ersten Nachwuchs erwartete... Die Welt möge den Lebewesen in seinem Umfeld beistehen. Rowan würde alles für seine Gefährtin tun und garantiert jeden in seine Einzelteile zerlegen, der sie seiner Meinung nach während ihrer Schwangerschaft bedrohte.
Gavriel lachte und drückte einen Kuss auf Elizas Haar. Diese dritte Präsenz auf dem Seelenbund war fortan da gewesen, wann immer er danach gesehen hatte. Auch hatte Eliza verdächtig nach ihm gerochen und sich die letzten Wochen über wieder regelmäßig die Seele aus dem Leib gekotzt. Eine Woche nach der Prügelei am See hatte er Eliza erzählt, was los war. Sie hatte es ohnehin schon erwartet, aber war freudig im Haus auf- und abgetanzt, nachdem Gavriel ihre Annahme bestätigt hatte.
Tja, und jetzt, sieben Monate später, hatte Eliza einen wunderschönen, runden Bauch, dessen Anblick ihn jedes Mal fast verrückt vor Freude werden ließ. Eliza trug sein Shirt. Diese Tatsache bedeutete einem männlichen Fae sehr viel - vor allem, wenn die betreffende Frau, Eliza in diesem Fall, schwanger war. Sonst waren Gavriels Hemden Eliza viel zu groß - was sie aber nicht davon abhielt, sie trotzdem zu tragen. Aber jetzt, mit Babykugel, passten sie beinahe perfekt. Es erfüllte ihn jedes Mal mit Stolz, seine hochschwangere Gefährtin darin zu sehen.
„Eliza?", fragte er. „Mhm?", murmelte sie. „Was glaubst du, was es wird?" Eliza strich über ihren Bauch und fühlte in sich hinein. „Ich glaube, ein Mädchen." Er lächelte. „Ich kann es überprüfen, wenn du das möchtest." „Danke, aber lass mal. Auch bei Aedion wollte ich mich lieber überraschen lassen." „In Ordnung." Er streichelte ihren Bauch. Dann wand er sich unter ihrem Körper heraus und legte sie sanft auf das Stroh. Gavriel zog ihr Shirt hoch und presste sein Ohr an ihren Bauch. Sofort vernahm er den leisen, stetigen Herzschlag seines Kindes darin. Dieses Geräusch hatte er in den letzten Monaten unglaublich schätzen gelernt. Es war so beruhigend.
Nach ein paar Minuten hob er sein Ohr wieder an und übersäte Elizas Bauch mit tausend federzarten Küssen. „Diesmal", versprach er, „lasse ich meine Familie nicht im Stich."
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The untold story of Eliza Ashryver | Throne of Glass-Fanfiction
Fanfiction*Ihr könnt die Geschichte spoilerfrei lesen, sobald ihr etwa bei der Hälfte von Throne of Glass Band 5 seid🥰* 🥉 3. Pʟᴀᴛᴢ ʙᴇɪᴍ Sᴜᴘᴇʀɴᴏᴠᴀ Aᴡᴀʀᴅ! 🥉 Die junge Prinzessin Eliza Ashryver hat noch nie die wahre Liebe erfahren. Sie weiß nicht, ob sie vie...