The untold story of Eliza Ashryver | Throne of Glass-Fanfiction

The untold story of Eliza Ashryver (Part 27) - Langersehnte Wiedervereinigung

Anmerkung: In der Fortsetzung dieser Geschichte, "The Lion and his Angel" erfahrt ihr ja, dass Eliza in der Vergangenheit etwas Schlimmes passiert ist. Das soll in diesen Kapiteln (27 ff.) im Unendlichen Königreich NICHT geschehen sein! Verwirrend, ich weiß. Aber das hier, das soll einfach nur ein Happy End sein. Ohne Tränen, Schmerz und Trauer.

Ungefähr 20 Jahre später

Eliza bereitete einen Blumenstrauß vor und schnitt ein paar vertrocknete Knospen ab. Sie arrangierte Blumen in verschiedenen Rottönen mit Gräsern in grün und gelb. Plötzlich wurde sie von einem leichten Schwindel ergriffen. Etwas in ihrer Brust zog sich sehnsüchtig zusammen. Dieses Gefühl... Sie hatte es vor langer, langer Zeit das letzte mal gespürt und war zu perplex, um zu erkennen, was es ausdrückte. Eliza lehnte sich an die Wand, um ihr Gleichgewicht wieder zu finden. 

Ihr Herz machte Freudensprünge, während ihr Verstand noch nicht einmal wusste, warum. Eliza legte eine Hand an die Stirn. Der fast fertige Blumenstrauß fiel ihr aus der Anderen. Ihr Inneres war straff gespannt und ein gewisses Band vibrierte freudig. Eliza bückte sich, um die Rosen und Gräser wieder aufzusammeln, was den Schwindel nur noch verstärkte. Plötzlich vernahm sie Schritte und kurz darauf tauchte ein Paar Schuhspitzen am unteren Rand ihres Blickfeldes auf. Ihr Herz machte einen gewaltigen Satz. Noch immer am Boden kauernd, blickte Eliza langsam an den Beinen der Person, der die Schuhe gehörten, hinauf.

Sie war an den Hüften angelangt. Der Brust, dem Hals... Eliza taumelte rückwärts. Ohne, dass sie es wollte, stiegen ihr Tränen in die Augen. Ob vor Freude, Entsetzen oder Schock, wusste sie nicht. Ohne den Mann, der sie überglücklich anstrahlte, aus den Augen zu lassen, rappelte sie sich hoch und überwand die Kluft zwischen ihnen. „Gavriel", schluchzte sie und schlang ihm die Beine um die Hüften, sodass sie in der Luft „saß", und die Arme um den Hals. Gavriel brachte unter Tränen hervor: „Eliza, Eliza, Eliza!" Er legte die Hände an ihren Rücken. Eliza lehnte ihre Stirn an Gavriels und hatte keine Worte für das, was sie empfand. „Ich habe dich vermisst", flüsterte Gavriel. „Ich dich auch. Ich habe dich auch vermisst. Jeden einzelnen Tag." Die Luft knisterte vor lauter Gefühlen.

Schließlich schluchzte sie: „Gav. Gav. Du... Du bist tot. Tot!" Anders war das hier nicht zu erklären, schließlich war das hier das Unendliche Königreich, das Land der Toten. „Ja", gab er lächelnd zurück. Ohne weitere Worte drückte er seine Lippen ganz sanft auf ihre. Ihre Tränen vermischten sich. Eliza erwiderte den Kuss erst zart, dann wild. Bald schon fochten ihre Zungen einen heißen Kampf aus. Und die Welt hörte auf, sich zu drehen, ließ diesen Moment endlos erscheinen. Der Kuss brachte alles zurück, was man ihnen genommen hatte und noch viel mehr. Es fühlte sich an, als wäre keine Zeit zwischen jetzt und damals vergangen, denn auf einen Schlag waren alle Gefühle wieder da - in viel, viel stärkerer Form.

Keiner von ihnen hatte je einen Kuss erlebt, der so intensiv, so voller Gefühle war. Nichts konnte diesen Moment stören. Nicht Elizas Chefin, die sich hinter ihnen geräuschvoll räusperte, nicht die Atemknappheit, die sie beide langsam überkam und auch nicht all die Worte, die sie einander zu sagen hatten. Ganz im Gegenteil: Der Kuss übermittelte alles, was wichtig war: Unerschütterliche Liebe, Zuneigung und unverrückbares Vertrauen. Eliza und Gavriel hätten ewig so weitermachen können, doch irgendwann mussten sie tatsächlich nach Luft schnappen.

Elizas Chefin räusperte sich erneut. „Wenn ihr zwei euch unbedingt so küssen müsst, dass jeder Angst haben muss, gleich werdet ihr auch noch eurer Kleidung überdrüssig, tut das bitte nicht in meinem Laden. Das vertreibt die Kundschaft", erklärte sie spitz. Eliza nahm das als Erlaubnis, den Arbeitstag im Blumengeschäft für heute zu beenden. Gavriel schien das auch so zu sehen und und lief aus dem Laden. Dabei klammerte sich Eliza noch immer fest mit ihren Armen und Beinen an ihn. Elizas Chefin schüttelte den Kopf und sah den Beiden nach, die mit schwer verliebten Blicken das Geschäft verließen.