Eliza und Gav planten den ganzen langen Tag lang ihre Hochzeit, bis sie spätabends schließlich erschöpft ins Bett fielen. Seit gut 25 Jahren hatte sich Eliza nicht mehr so gut gefühlt. Allein schon die Tatsache, wieder Gavriels warmen Männerkörper neben sich zu spüren, war Balsam für ihre Seele. „Oh, Gav", murmelte sie und legte den Kopf auf seine Brust. Er schlang einen Arm um seine Gefährtin und atmete ihren herrrlichen Duft ein. Er räusperte sich. „Ich... Habe dich noch gar nicht gefragt, ob du mir noch eine Chance geben willst." „Eine Chance wofür?" „Eine Chance, noch einmal Vater deines Kindes zu werden. Diesmal aber richtig."
Eliza drehte sich zu ihm um. „Natürlich, Gavriel. Das weißt du auch. Natürlich möchte ich, dass du der Vater meiner zukünftigen Kinder bist. Und... Seit Evalin uns heute diese Dinge erzählt hat, kann ich an nichts anderes mehr denken, als daran. Ein zweites Kind - vielleicht irgendwann ein drittes- mit dir zu bekommen... Ich will nichts lieber als das. Und du?" „Auf jeden Fall!", begann er, „Ich möchte und ich werde werde meinem zukünftigen Kind ein besserer Vater sein, als ich es bei Aedion war. Ich will erleben, wie das ist... Wie es ist, ein Baby in den Armen zu halten, zu lieben, es aufwachsen sehen. All diese Dinge, die ich bei Aedion verpasst habe." Eliza seufzte glücklich und kuschelte sich wieder an seine Brust. Wenig später war sie eingeschlafen.
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Am nächsten Tag machte sich Eliza frühmorgens auf den Weg an den Stadtrand. Sie klopfte an die Tür eines blauen Hauses. „Hallo, Eliza, mein Schatz!", wurde sie wenig später von einem attraktiven Mann mit netten Lachgrübchen begrüßt. Ihr Vater sah so glücklich und gut aus, seit sein Körper durch den Tod von der Krankheit befreit worden war. In ihrer Zeit hier oben hatten sie sich besser kennengelernt und standen sich mittlerweile sehr nahe. Sie beide hatten bei ihrer Ankunft hier oben - Elizas Vater war etwas früher angekommen - wie neugeboren ausgesehen. Sämtliche Spuren der Grauen - zusammen mit all den Schmerzen - ihrer letzten Monate in Erilea waren verschwunden gewesen.
„Hallo, Papa", strahlte sie. Mittlerweile war es für sie etwas ganz Normales, ihn „Papa" zu nennen. Er umarmte sie und klopfte ihr auf den Rücken. „Na, was gibt's? Komm rein." Sie folgte ihm ins Wohnzimmer und setzte sich an den Tisch. „Also, Papa. Ich will dich gar nicht auf die lange Folter spannen... Es ist so: Ich bin verlobt. Mit dem Mann, den ich schon immer geliebt habe. Ich wünsche mir, dass du mich zum Altar führst, Papa." Nach einem kurzen Moment des Staunens fing er an, breit zu lächeln. „Klar doch, Eliza. Und jetzt erzähl." Die nächste Stunde verbrachte Eliza damit, ihm alles zu erzählen. Schließlich verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg, um Blumen und eine Torte zu organisieren.
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Weitere vier Tage später strich Gavriel zum tausendsten Mal die imaginären Falten seines Anzugs glatt, nur um seine Aufregung in den Griff zu kriegen. Die ganze Zeit über zierte ein glückliches Grinsen sein Gesicht, das sich einfach nicht unterdrücken ließ - nicht in Anbetracht dessen, was heute für ein Tag war. Heute... Würde er Eliza heiraten. Natürlich hätten sie länger warten können, um ein großes Fest zu planen. Doch darum ging es ihnen ja gar nicht: Was nutzte ihnen eine große Feier mit vielen Gästen? Viel wichtiger war die Zeremonie selbst und die Tatsache, als Mann und Frau daraus hervorzugehen. Sie hatten nur wenige Leute eingeladen und wollten alles ganz klein halten.
Schließlich verließ Gavriel das Haus und setzte sich auf einen von Pferden gezogenen Wagen. Die Tiere setzten sich in Bewegung und brachten ihn langsam zum Ort des Geschehens: Dem See mit den blühenden Kirschbäumen. Alle Bürger ihrer Stadt hatten mitgeholfen, um ihnen eine möglichst perfekte Hochzeit zu bieten. Und sie hatten gute Arbeit geleistet: Es gab einen großen, cremefarbenen Pavillon, unglaublich viele Blumengestecke, -bouquets und -sträuße und eine lange Tafel mit vielen Stühlen, die mit Schleifen und Bändern verziert waren. Natürlich gab es auch einen riesigen Tisch voll mit Essen.
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The untold story of Eliza Ashryver | Throne of Glass-Fanfiction
Fanfiction*Ihr könnt die Geschichte spoilerfrei lesen, sobald ihr etwa bei der Hälfte von Throne of Glass Band 5 seid🥰* 🥉 3. Pʟᴀᴛᴢ ʙᴇɪᴍ Sᴜᴘᴇʀɴᴏᴠᴀ Aᴡᴀʀᴅ! 🥉 Die junge Prinzessin Eliza Ashryver hat noch nie die wahre Liebe erfahren. Sie weiß nicht, ob sie vie...