The untold story of Eliza Ashryver (Part 28) - Überraschende Informationen

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„Evalin! Ev!", brüllte Eliza gut gelaunt und pochte an die Tür ihrer Cousine. Während sie warteten, lächelte sie Gavriel neben sich warm an. Er grinste zurück und beugte sich vor, um seiner Verlobten einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Genau das tat er jetzt. Wenige Sekunden später wurde die Haustüre geöffnet. Evalin erfasste die Szene sofort. „Oha", war ales, was sie herausbrachte. Dieser Fae, der gerade Eliza küsste, musste Gavriel sein. Sie hatte ihn nur einmal flüchtig gesehen und wusste es deshalb nicht ganz sicher. „Kommt doch rein", bot sie an und verschwand im Hausflur.  

Eliza löste sich von Gavriel und verschränkte ihre Hände mit seinen. Gemeinsam folgten sie Evalin. Diese stand in der Wohnküche und erhitzte Teewasser. Sie lächelte breit und wies einladend auf die beiden Sofas. Eliza und Gavriel setzten sich darauf, Evalin ließ sich ihnen gegenüber nieder. So glücklich hatte Eliza nicht mehr ausgesehen seit... Sehr, sehr langer Zeit. Gavriel streckte eine Hand aus und stellte sich vor: „Jetzt nochmal ganz offiziell: Ich bin Gavriel." Evalin lächelte und ergriff Gavs Hand. „Evalin", erwiderte sie. Gavriel nickte und legte seinen Arm um Eliza. „Wir wollen heiraten", platze Eliza freudig heraus. „Wirklich? Das ist ja Wahnsinn! Herzlichen Glückwunsch!" Gavriel hauchte Eliza einen Kuss aufs Haar und wandte sich an Evalin:

„Du willst sicher wissen, wie es deiner Tochter geht, oder?" Evalin schlug eine Hand vor den Mund und platzte fast vor Nervosität. „Weißt du etwas? Lebt Aelin?" Gavriel nickte. „Ja. Sie lebt. Als ich vor ein paar Wochen gestorben bin, war sie auf dem besten Weg, den Krieg gegen Maeve und Erawan zu gewinnen." Evalin klappte den Mund auf, wollte etwas sagen, schloss ihn aber sofort wieder. „Aelin... Geht es gut?", krächzte sie hoffnungsvoll. Gavriel nickte wieder und lächelte breit. „Ja. Sie hat eine wirklich schwere Zeit hinter sich, aber... Es geht ihr gut. Sie hat das Volk durch den Krieg geführt. Und ich glaube, sie hat jetzt ihren Thron bestiegen. Und dann gibt es da noch etwas, was dich sicher brennend interessieren würde."

Den letzten Satz sagte er mit einem verschwitzten Lächeln. Evalin fiel ein Stein vom Herzen. Aelin, ihr Feuerherz, lebte. „Und was wäre das?", fragte sie gespannt. „Deine Tochter ist seit kurzem mit ihrem Seelengefährten verheiratet." Freudentränen stiegen Evalin in die Augen. „W... Wirklich? Aelin hat bereits ihren Gefährten gefunden?" Gavriel nickte freudig und sah zu Eliza hinüber. Seiner Gefährtin. „Und? Wer ist er? Wie ist er?" „Ich weiß nicht, ob du schon von ihm gehört hast. Aelins voller Name ist nun jedenfalls Aelin Ashryver Whitethorn Galathynius." Evalin fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Der Whitethorn? Rowan Whitethorn? Der Dreckskerl, der Eliza damals in Varese als Straßenhure beleidigt hat, nur weil sie schwanger war, soll der Seelengefährte meiner Tochter sein?!"

Eine knisternde Stille breitete sich aus. Eliza schwieg, weil sie diesen unschönen Tag nie vergessen würde. In Gavriels Kopf ratterte es. In seinem Kopf flammte eine Erinnerung auf. Fassungslos starrte er zwischen den beiden Frauen hin und her. „Das warst du!", keuchte er. Er sah Eliza an. „Ihr wollt mir erzählen, dass... Dass ich Eliza sogar in schwanger gesehen habe? Aber wie?" Eliza räusperte sich. „Ja. Ich war die rothaarige Straßenhure." Mit bitterem Beigeschmack sprach sie das Wort aus. Gavriel schüttelte geistesabweisend den Kopf. „Ich war so nah dran, dich zu sehen...", murmelte er. Sie alle schwiegen. Eine Träne bahnte sich den Weg aus Gavriels Auge, während er mit abwesendem, traurigen Blick ins Leere starrte. 

Und noch eine Träne kullerte über seine Wange. Eliza kuschelte sich näher an ihn. „Hey. Alles gut. Alles gut, Gavriel." Er sah sie traurig an. „Nichts ist gut. Ich habe meine hochschwangere Seelengefährtin gesehen... Ohne sie zu erkennen. Dabei geht unsere Liebe doch weit über das Äußere hinaus... Ich hätte dich trotzdem erkennen müssen. Ich hätte dich erkennen müssen, obwohl du nicht wie du aussahst... Aber ich habe dich weiterhin alleine gelassen." „Hey, Gavriel. Darüber haben wir schon geredet. Es war besser so, solange du an Maeve gebunden warst." Langsam beruhigte er sich wieder. „Im nächsten Leben machen wir all das besser, okay?", schlug sie vor. Gavriel nickte.

Evalin fragte verwundert: „Wieso im nächsten Leben?" „Wann denn sonst?", fragten Eliza und Gavriel gleichzeitig. Evalin erwiderte: „Naja...Warum solltet ihr denn hier kein Kind bekommen können?" „Weil... Wir tot sind?", schlug Gavriel vor. Evalin schnalzte mit der Zunge. „Weißt du, vor einiger Zeit habe ich etwas herausgefunden. Willst du wissen, was?"  „Klar." „Also. Das Leben nach dem Tod, das hier, ist der eigentliche Sinn, warum Menschen, Fae, Hexen und alle anderen geboren werden. Das Leben... Das ist nur da, um zu bestimmen, wer das Unendliche Königreich betreten darf. Das hier, das ist das wahre Leben. Jeder, der böse, hinterlistig, gemein oder gefährlich ist, kommt in die Hölle. Alle anderen... Die dürfen nach ihrem Tod hier leben.

Das hier ist viel besser als das Leben nach der Geburt eines Menschen: Hier ist man wahrhaft unsterblich. Fae mögen in unserer Welt der Lebenden als unsterblich gelten, doch auch sie sterben irgendwann. Hier jedoch ist es man es wirklich und wahrhaftig. Man kann nicht sterben. Nicht durch Alter, nicht durch Verletzungen, durch nichts. Außerdem gibt es hier oben weder Boshaftigkeit, noch Hinterhältigkeit oder Gewalt. Durch irgendeinen uralten Zauber wird jeder sofort verbannt, der Böses plant. Neben vielen weiteren Vorteilen", erklärte sie, „ist natürlich auch die Tatsache, dass man sich im Unendlichen Königreich gar nicht verletzen kann, sicher auch erwähnenswert."

Evalin stand auf, ohne auf Gavs und Elizas verdatterte Blicke zu achten und holte den Teekessel vom Herd. Das Wasser war kochend heiß. Evalin kehrte zum Sofa zurück und hob sich das Gefäß über den Kopf. Eliza schrie, sprang auf, doch es war bereits zu spät: Evalin drehte den Kessel um und kippte sich den Inhalt über den Kopf. Eliza brüllte, Evalin lächelte, während sie in goldenem Licht erstrahlte. „Seht ihr? Alles gut", scherzte sie. Ihre Haare waren nass, aber ansonsten war sie völlig in Ordnung. „Das hast du jetzt nicht wirklich gemacht", zischte Eliza erbost. „Mein Herz ist fast stehen geblieben! Woher wusstest du, dass du dich nicht zu Tode brühst?"

Evalin zuckte die Schultern. „Ich habe mal aus Versehen einen Kochtopf mit heißem Wasser umgeschüttet. Der ganze Inhalt hat sich über mich ergossen. Nach ein paar Schrecksekunden habe ich festgestellt, dass mir nichts passiert ist. Nicht die klrinste Brandblase hatte ich. Durch diverse Unglücke mit Messern habe ich außerdem herausgefunden, dass auch das einem Bürger des Unendlichen Königreichs nichts anhaben kann." „Du bist verrückt", stellte Eliza kopfschüttelnd, aber erleichtert, fest. Evalin setzte sich mit ihrer durchnässten Kleidung wieder auf die Couch. „Um zum ursprünglichen Punkt zurückzukommen: Das Leben nach dem Tod ist eben das eigentliche Leben, für das man geboren wird. Alles vor dem Tod ist... Nur ein Vorgeschmack auf das hier. Von daher ist es natürlich möglich, hier Kinder zu bekommen.

Die Kinder der Bürger von hier leben automatisch von Anfang an hier. Es hindert euch also nichts daran, noch einmal neu anzufangen." Sie schlug die Beine übereinander und verschränkte lässig die Arme. Gavriel und Eliza lächelten sich an. Damit waren wohl ihre Zukunftspläne geklärt. Gavriel nahm Elizas Gesicht in die Hände und küsste sie liebevoll. Das, was Evalin ihnen da erzählt hatte, war das Wunderbarste, was hätte passieren können. „Na, na, na, ihr habt genügend Zeit. Ihr müsst nicht jetzt gleich damit anfangen, ein Baby zu machen", kicherte Evalin. „Warum denkt jeder wenn wir uns küssen immer sofort daran?", empörte sich Eliza lachend. Evalin zuckte mit den Schultern. Man sah Eliza wohl doe Überraschung über diese neuen Informationen an: „Hast du dich nie gefragt, warum schwangere Frauen hier rumlaufen?" „Ich habe nie darüber nachgedacht", antwortete Eliza.

Dann gab sie bekannt: „Wir haben eine Hochzeit vorzubereiten. Ich glaube, wir machen uns langsam wieder auf den Weg." Sie erhob sich. „Evalin?", fragte sie. „Ja?" „Wieso habt ihr kein weiteres Kind bekommen? Also, du und Rhoe?" Evalin schüttelte den Kopf. „Ich weiß zwar, dass mir nichts passieren kann, aber... ich kann das nicht. Noch nicht. Dafür bin ich noch nicht bereit - der Schreck vom letzten Mal sitzt einfach noch zu tief."

 „Das verstehe ich", gab Eliza zurück. Evalin nickte und sagte zu Gavriel: „Ein andernmal musst du mir alles erzählen, was du über Aelin weißt. Bitte. Und über Aedion." „Klar", erwiderte er lächelnd. „Rhoe will sicher auch jedes Detail wissen. Besuch uns bald mal, ja?" „Auf jeden Fall", versprach Gavriel und zwinkerte ihr zu.  Evalin fügte hinzu: „Ich und Eliza können dir dann noch alles über Aedions Kindheit erzählen. Vielleicht möchtest du ja etwas darüber erfahren." Gavriels Augen nahmen einen feuchten, glücklichen Glanz an. „Ja", hauchte er, „nichts lieber als das." Nach einer Runde Verabschiedungen gingen Gav und Eliza zu Eliza nach Hause. Jeder Neuzugang im Unendlichen Königreich bekam ein geräumiges Haus geschenkt. Daheim begannen die beiden, ihre Hochzeit zu planen.

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