"Aufstehen Schlafmütze!" säuselte eine verstellte Männerstimme.
Seufzend streckte ich mich und erkannte den schmunzelnden Pablo, der dem Anschein nach bereits vollkommen wach war.Gnadenlos öffnete er alle Vorhänge, sodass ich durch die unerträgliche Helligkeit gezwungen war, wach zu bleiben.
"Lass mich noch kurz schlafen!" murmelte ich genervt und drehte mich zur Wand.
"Jetzt komm schon! Aufstehen!" rief er und war bereits in die Küche der Wohnung verschwunden."Mein Schädel brummt höllisch! Hab mal etwas Mitleid!" sagte ich mit wenig Begeisterung.
"Nach dem Frühstück geht's dir bestimmt gleich besser. Sei kein Morgenmuffel!" plapperte er unbeirrt weiter und ich konnte hören, wie er den Kühlschrank öffnete.
"Wie kannst du jetzt schon wach sein verdammt, wir sind doch erst vor kurzem ins Bett!"
Ich schüttelte den Kopf.
"Milo hat garnicht geschlafen und der Rest ist schon seit zwei Stunden wach, also glaub mir, es ist möglich!" informierte Pablo mich und stellte eine Pfanne auf den Herd."Ich hab mich geschlägert, alles dreht sich und jede Bewegung tut weh!" jammerte ich und versuchte ihn davon zu überzeugen, mich in Ruhe zu lassen. Doch das interessierte ihn offensichtlich nicht.
"Jetzt komm endlich raus aus den Federn! Milo hat mir den Auftrag gegeben, mich um dich zu kümmern wenn du aufstehst. Und ich hab entschieden, dass du das jetzt tust!"
Ein spöttisches Lächeln zierte sein Gesicht.
Seufzend rollte ich mit den Augen.
Ich verlangte ja nicht, dass sie mich wie eine Königin behandelten, aber etwas mehr Nachsicht mit mir könnte nicht schaden."Wo ist er überhaupt? Und warte mal. Er hat garnicht geschlafen?" fragte ich, nachdem mein übermüdetes Gehirn die Infos endlich verarbeitet hatte.
"Milo schläft seit den letzten Tagen wieder nicht viel. Und er ist joggen gegangen, als wir uns alle noch kurz hingelegt haben. Bis jetzt ist er nicht zurück." erzählte er und warf mir einen besorgten Blick zu.
Wieder? Das hörte sich nach einem bereits bekannten Problemverhalten an und deshalb entschied ich mich, mit Milo bei der nächsten Gelegenheit darüber zu reden. Da einer meiner ehemaligen Freunde dasselbe Problem hatte, wusste ich, wie ernst es sein könnte.
"Wow, der ist ja dann seit...."
Ich sah auf die Uhr, aber es war noch zu früh zum rechnen.
"....Ehm ja lange joggen."Pablo lachte mich aus, das konnte ich vom Bett aus sehen.
Wessen Gehirn funktionierte denn schon kurz nach dem Aufstehen?
Außerdem hatte ich ja eine Gehirnerschütterung und noch dazu einen Kater.Mein Kopf war schwer wie Blei und meine Leber schien gerade einen Aufstand zu veranstalten.
Du sturrer Esel, Freya.
Dennoch fühlte es sich so an, als müsste ich dieses Mal nicht wieder alles an die Kloschüssel spenden.Mühsam rappelte ich mich auf. Sekunden später überkam mich mein Eisenmangel, der mir einen Moment lang einen schwarzen Mantel vor die Augen warf.
Schnell saß ich mich zurück aufs Bett und neigte den Kopf, bis sich alles wieder beruhigt hatte. Auch mein Morgenschwindel ließ nicht länger auf sich warten.
"Alles okay?" fragte Pablo, der sich anscheinend lautlos genähert hatte.
Wie zum Teufel schaffen die Salveros es immer, sich so still anzuschleichen?!
Ich nickte und wollte erneut mein Glück versuchen, aber der Muskelprotz vor mir schien andere Pläne zu haben. Mit einem Schwung hing ich in seinem Armen und er trug mich zur Küchentheke.
Ich saß mich auf den Hocker und blickte in ein freches Grinsen.
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who are you?
Romance"Wer bist du?" Wie gelähmt sah ich ihm in seine glühenden, grünen Augen. "Oder besser gesagt, was bist du.." hauchte ich, gefüllt von purer Angst. "Freya, ich flehe dich an, du musst mir vertrauen" keuchte er, als er seine Hände um meinen Hals und...