Genervt strich ich die losen Strähnen zurück hinter mein Ohr, die mir wegen des rauen Küstenwinds immer wieder die Sicht versperrten. Mit Sonnenhut und Bikini saß ich in der Hängematte und spielte mit Milos Locken.
Heute war es zum ersten Mal seit langem so heiß, dass man es nur im Schatten aushielt.
Pablo, Mic und Chris lagen in zwei anderen Hängematten und machten definitiv keinen lebendigen Eindruck.
„Kann mir jemand bitte einen neuen Eiskaffee machen? Ich sterbe gleich.." Die seufzende Chris durchbrach nach langem Schweigen die Stille.
„Mach dir selber einen du Vollidiot. Wir sterben gerade alle gleich schnell!" warf Mic genervt ein. Man konnte Pablos freches Lachen hören, gedämpft durch den feinen Stoff der Hängematte.
Meine rechte Hand kraulte Milos Kopf, die linke überreichte Chris meine kaltgestellte Limonade.
„Geht auch" murmelte sie dankbar und nahm gierig einen Schluck.Nachdem wir die ganze Nacht lang über die neue Situation und all das drumherum geredet hatten, waren alle vollkommen übernächtigt.
„Und wie läuft das jetzt in Zukunft ab?" fragte Mic neugierig und sah zu mir hinüber. Seine glänzenden Augen schielten abwartend zu mir hinüber.
„Kommst du mit all dem klar, dass dich jetzt erwartet? Das alles befördert dich jetzt ja in eine ganz andere Welt, die du bisher nicht kommen gesehen hast" fügte er noch hinzu.„So ganz glauben kann ich es immer noch nicht, aber ich werde mich dran gewöhnen." antwortete ich und rutschte in der Hängematte umher. „Hoffentlich. Es war wirklich schön mit dir, aber ich denke es wird Zeit, Freya."
Es machte mich nervös, wie er diese letzten Worte aussprach.
All das kam mir so unreal vor. Aber das Gefühl, dass der Lockenkopf mir gab, war ganz sicher echt. Das spürte ich.
Und trotzdem fühlte sich alles an, wie ein Traum.
Plötzlich pressten sich Milos Hände um meinen Körper, als wollte er ihn vom wegfliegen abhalten. „Geh nicht, Freya. Ich will dich hier!" schluchzte er gequält.
„Was sagst du da, ich gehe nirgendwo-....."In dieser Sekunde machte mein Herz einen kräftigen Satz und meine Sicht verschwamm, meine Haut fühlte sich an, als würde sie in tausend Teile in der Luft zergehen und ein schrilles Pfeifen füllte meinen ganzen Körper.
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.Das unangenehme Geräusch verleitete mich dazu, schmerzverzerrt aufzustöhnen. Meine verklebten Augen öffneten sich ein Stück und ein Kribbeln machte sich überall in mir breit.
Ein grelles Licht umgab mich und viele aufgeregte Stimmen tanzten über meinem Kopf herum.
„Sie ist wach! Sie ist endlich wach!" winselte eine erleichterte Stimme.
Noch war meine Sicht verschwommen und meine Gedanken durcheinander gewürfelt.
Wo war ich? Was war passiert?„Ich wusste, sie würde wieder aufwachen, ich habe die Hoffnung nie verloren!" sagte eine weitere, aufgeregte Stimme.
Was war hier los?Ich räusperte mich kraftlos und bemerkte die Schmerzen im ganzen Körper. Meine Brust fühlte sich leer an, und ich sehnte mich nach Milos Wärme.
„Wo ist Milo? Was ist passiert?" krächzte ich heiser.
„Wer ist Milo?" sagte eine erschreckend bekannte Stimme. Ich war zwar bis zum Anschlag verwirrt, aber ich wusste, dass dies die Stimme meiner Mutter war.
„Wo ist Milo?" gab ich erneut mit letzter Kraft von mir.
„Schätzchen, was redest du denn da? Ich kenne keinen Milo."
Erschüttert sah ich in das verschwommene Gesicht der bestürzten und besorgten Frau.
„Was ich- du weißt doch- wir haben doch-" stotterte ich aufgelöst und versuchte die richtigen Wörter zu finden.„Du warst ein Jahr im Koma, Freya. Es ist ganz normal, dass du noch verwirrt bist. Du und Pedro hattet doch einen schweren Autounfall."
Nach diesem Satz zersprang jede einzelne Körperzelle in mir in Abertausende Scherben.
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Soo das wars von Freya und Milo.... oder auch nicht.
Vielen Dank an alle die bis hier her gelesen haben 🙏🏼
Ich hatte mega Spaß dabei die Story zu schreiben und hoffe euch gefällt sie genauso wie mir :))Meinungen?
2.Teil?
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who are you?
Romansa"Wer bist du?" Wie gelähmt sah ich ihm in seine glühenden, grünen Augen. "Oder besser gesagt, was bist du.." hauchte ich, gefüllt von purer Angst. "Freya, ich flehe dich an, du musst mir vertrauen" keuchte er, als er seine Hände um meinen Hals und...