Da lag ich nun, alleine und erschöpft. Es fühlte sich an, als wären jegliche Stützen in mir in sich zusammengebrochen und nun drohte so gut wie alles einzustürzen.
Mein Versuch, mich langsam wieder jemanden anzuvertrauen und zu öffnen, schien inzwischen aussichtslos. Zumindest bei dieser Familie. Sowohl Milo, als auch Pablo trugen offensichtlich eine schwere Last an Geheimnissen.Ich gab ja zu ich hatte auch welche, aber das Gespräch, dem ich gerade gelauscht hatte... Das zerstörte so einiges. Mein Schädel bohrte sich in den harten Holzboden und schien sogleich darin zu versinken.
Ich stellte mir wie des öfteren die Frage, ob meine Reaktion übertrieben war. Doch all das war zu viel für meine kleine, bereits erschöpfte Seele.
Ich sah es förmlich vor mir, wie das Teufelchen dem Engelchen einen fetten Schubser gab und die Macht über meine Entscheidungen übernahm.Ich wollte endlich wissen, was hier eigentlich abging. Jedes einzelne Wort der Salveros konnte gelogen sein und so verlor ich jegliches Vertrauen in deren Ehrlichkeit.
Ich war auf mich alleingestellt und musste nun einen Weg finden, wie ich mich heile aus dieser Sache rausbekam.
Alle Möglichkeiten schossen mir durch den Kopf. Was, wenn ich es mit Mördern oder dem Geheimdienst zu tun hatte? Vielleicht wohnte ich seit einem Monat im Haus von Mafia-Mitgliedern? Was wenn sie nichteinmal Menschen waren?
Kein noch so kleines Fünkchen wurde außer Betracht gelassen, so absurd es auch klang.Ich versuchte all die Teile zusammenzufügen. Zumindest die, von denen ich wusste.
Dies entpuppte sich jedoch als schwieriger wie angenommen, da so einige Abzweigungen und Sackgassen dabei waren.Unruhig kaute ich auf meiner Lippe herum, bis der metallische Geschmack von Blut mich aus den finsteren Gedanken zehrte.
Wie sollte ich nun am besten vorgehen? Nach kurzer Grübelei kam mir eine Idee.Ich wollte ihnen ohne Vorwarnung alles an den Kopf werfen. All die Fragen, alles was ich bisher aufgeschnappt, aber nicht verstanden hatte. Denn ich war mir sicher, dass etwas dahintersteckte.
Einen Zusammenhang erkannte ich bereits. Sie verhielten sich bosartig und kühl an Vollmond und das beste war, ihr Verhalten stand an diesem Tag offensichtlich nicht unter ihrer Kontrolle.Das erklärte auch das Geflüster, dass ich heute durch Zufall noch von der Veranda aus gehört hatte und auch den damals undurchdachten Rausschmiss.
Und so böse es auch klang, genau das wollte ich ausnutzen. Damit ihnen bewusst war, dass auch ich nicht leicht zu täuschen war, nachdem Pablo mir dieses Thema ja morgens bereits aufgetischt hatte.
Ich wollte ihr dunkles Vollmond-Geheimnis sehen. Der heutige Tag verlieh mir ganz klar den Eindruck, dass sie es verbergen wollten, indem sie Leute wie mich beispielsweise mieden.
Langsam fügten sich kleinere Teilchen zusammen, aber das Puzzle war noch lange unvollständig.
Eigenartiges Verhalten bei Vollmond, diese unmenschlich scharfen Sinne und nicht zu vergessen ging von ihren Körpern eine unnormale Wärme aus, als hätten sie Dauerfieber.
Wenn ich nicht von so vielen Fantasy-Serien geprägt wäre, würde ich nun wahrscheinlich nicht von Fabelwesen ausgehen, aber ich zog es durchaus in Betracht.
Und da war es wohl am effektivsten, diesen Vollmond für meine Vorteile zu verwenden und meinen Nutzen daraus zu ziehen.
Wow, das Teufelchen schien energiegeladen und bereit loszulegen zu sein.Entschlossen rappelte ich mich auf und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Wütend sog ich die kühle Luft ein, bis sich mein Gemüt dem anpasste.
Nun würde ich sie mit eigenen Waffen schlagen und ihnen eiskalt alles an den Kopf werfen.Einige Zweifel schlichen sich jedoch unbemerkt in meinen Kopf zurück.
Die Hendrix waren auch da und irgendwie wollte ich sie nicht stören. Außerdem mochte ich die Salveros doch und mit meinem Plan könnte ich diesen Kurzurlaub schneller als mir lieb ist beenden.
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who are you?
Romance"Wer bist du?" Wie gelähmt sah ich ihm in seine glühenden, grünen Augen. "Oder besser gesagt, was bist du.." hauchte ich, gefüllt von purer Angst. "Freya, ich flehe dich an, du musst mir vertrauen" keuchte er, als er seine Hände um meinen Hals und...