33. Kapitel

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-Hermine P.o.V.-
Jetzt war es raus. Er wusste es. Ich fühlte mich befreit. Zeitgleich machte sich aber wieder diese Angst in mir breit. Also schob ich direkt hinterher, dass ich das Kind auf jeden Fall behalten und es nicht abtreiben lassen würde. Und dass es ein Fehler war es ihm zu sagen. Er war abwesend, völlig in Gedanken vertieft, so dass meine Zweifel aber auch meine Wut immer größer wurden. Ich bewegte mich auf das Fenster zu und sah hinaus, um mich zu beruhigen. „Hermine.", sagte seine Stimme. Sie war ganz nah. Ich ignorierte sie, wollte nicht hören, was er mir zu sagen hatte, denn Tränen standen in meinen Augen. Er sollte sie nicht sehen. „Hermine. Dreh dich bitte um." Ich atmete tief ein, und drehte mich ganz langsam um. Lucius nahm meine Hand und sprach ganz sanft: „Ich möchte nicht, dass Du es wegmachen lässt." Dieser Satz erleichterte mich ungemein. Er erklärte mir, dass er mich auf jeden Fall unterstützen wollte und für mich und das Kind da sein wollte. „In welcher Form hängt von Dir ab."

Was er sagte, klang schön, verschlimmerte meinen Tränenfluss aber umso mehr. Und zeitgleich kam meine Wut wieder. Ich fragte sauer, ob er das ernst meine, ein Kind von einem Schlammblut. Er zuckte zusammen. Und entschuldigte sich. Aufrichtig. Er erklärte, dass er sauer und verletzt war, dass jemand seine geheimsten Gedanken kennt. Und das konnte ich nachvollziehen. Ich versicherte ihm, dass ich das gelesene niemals gegen ihn verwenden würde, denn das war mir nicht mal im Traum eingefallen. Doch Lucius war noch nicht fertig. „Als du weg warst ist mir bewusst geworden, dass Du mein Licht sein kannst. Und diese Dunkelheit beenden kannst. Und wenn du mich lässt, möchte ich auch für dich da sein. An deiner Seite." Neue Tränen fanden einen Weg über meine Wangen, aber diesmal Tränen der Rührung. Er wollte das mit uns. Genau so wie ich. Aber ich hatte auch Angst. Angst, vor seiner Dunkelheit, Angst davor verletzt zu werden. Deswegen durfte ich nichts überstürzen, denn ich musste jetzt auch an mein Kind denken.

Ich lächelte leicht. „Danke, dass du hergekommen bist um mir das zu sagen, Lucius. Es wäre schön, wenn meine Tochter einen Vater hätte. Aber ob aus uns etwas werden kann, dass weiß ich nicht..." „Eine Tochter? Es wird ein Mädchen?", fragte er und strahlte. Ich nickte. „Ein Mädchen.", murmelte er glücklich. „Hermine. Das ist wirklich schön. Ich verstehe auch deine Bedenken und deine Angst. Aber bevor du dich entscheidest, möchte ich, dass du zumindest die letzten beiden Kapitel meines Tagebuches liest." Angespannt nickte ich. „Ich lasse Dich jetzt alleine. Versprich mir, dass du dich meldest. Und bitte, lass mich nicht so lange warten, auch, wenn du das mit uns nicht möchtest." Er kam auf mich zu und legte seine Lippen auf meine Stirn. Und dann war er weg.

Ich war völlig aufgelöst. Ginny, ich brauchte jetzt meine beste Freundin. Eilig schickte ich eine Eule. Und ein paar Minuten später klingelte es. „Mine. Was ist los?" Ich erzählte ihr von Lucius Besuch, davon, dass er mich an seiner Seite haben wollte. Unwillkürlich lächelte ich dabei. „Na, wie es aussieht, hast du dich doch schon entschieden." „Nein, Ginny, ich habe Angst davor einen riesigen Fehler zu begehen...", gab ich zu. „Vielleicht ist es ein Fehler, vielleicht aber auch das ganz große Glück.", lächelte sie. „Und jetzt gehe ich, Du hast noch etwas wichtiges zu tun.", sagte sie und verschwand. Sie hatte recht. Ich weiß, was ich jetzt tun musste.

Das Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt