11. Kapitel

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-Hermine P.o.V.-

Ich verabschiedete mich von Draco um zu Bett zu gehen. Als ich in diesem lag, holte ich das Tagebuch aus meinem Mantel.

Ich wurde in den Salon gerufen. Mit wackeligen Knien betrat ich diesen. „Lucius, wie schön, dass Du uns Gesellschaft leistet.", begrüßte mich der dunkle Lord. Er sah mich aus seinen kalten Augen an und erneut wäre ich am liebsten weggerannt. Stattdessen schubste mich mein Vater ein Stück nach vorn.

„Nana, Lucius. Sieht so eine nette Begrüßung aus?"  Er richtete seinen Zauberstab auf mich. „Verbeug dich!" und gleichzeitig krümmte ich mich vor Schmerz nach vorne. „Ja, mein Herr." Ich blieb noch einen Moment in dieser Haltung, auch wenn der Schmerz des Cruciatus langsam nachließ. Ich verbot mir ein Geräusch zu machen, oder zu weinen.

Der arme Lucius. Ich hatte immer gedacht, er wäre durch und durch schon immer Todesser gewesen, und kannte es gar nicht anders. Doch dass er die alles nicht freiwillig tat, weckte mein Mitleid mit ihm.

„Sehr gut, Lucius. Nun ja, Dein Vater sagte, Dz wärst nun bereit, in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Ich habe eine Aufgabe für Dich, die mir zeigen wird, ob dies der Fall ist." Er wandte sich an meine Mutter: „Hol sie rein." Meine Mutter verließ den Raum und kam kurz darauf mit einem Mädchen meines Alters zurück. Ich erkannte sie. Es war eine Muggelgeborene aus dem Haus Hufflepuff, meines Jahrgangs.

Mir schwante böses, als ich fortfuhr den Eintrag Lucius zu lesen.

„Das ist die Liebe Elisabeth. Du wirst sie sicher kennen. Sie ist ein Schlammblut. Sie ist nicht würdig Zauberei zu studieren. Und unsere Aufgabe ist es, Schlammblüter zu beseitigen. Dann wird es der magischen Welt viel besser gehen.", setzte der dunkle Lord an. Ich nickte, wie mein Vater es mich gelehrt hatte.

„Deine Aufgabe ist es nun, sie zu zwingen uns zu verraten, wo sich ihre Eltern aufhalten, da diese Muggel zu viel von unserer Welt wissen. Dafür wirst du, wenn immer sie nichts verraten wird einen Cruciatus anwenden. Hast Du verstanden? Und nur, wenn Du diese Aufgabe erfüllst, wirst du in die uns heilige Gemeinschaft aufgenommen."

In mir sträubte sich alles. Warum sollte ich einem unschuldigen Mädchen so Etwas antun? Mein Vater sah mich streng an. „Was ist, Lucius? Wir warten." In den Augen meiner Mitschülerin sammelten sich Tränen. „Bitte nicht", formte sie mit ihren Lippen stumm.
„Lucius. Du musst es tun. Sie weiß jetzt, dass du auch ein Todesser bist."

Ich nahm all meinen Mut zusammen, richtete meinen Zauberstab auf sie und rief: „Crucio!". Sie bäumte sich auf vor Schmerz. „Wo sind deine Eltern, Schlammblut?", fragte ich, und versuchte ihr dabei nicht in die Augen zu sehen.

Tränen liefen über meine Wangen. Ich könnte und wollte mir nicht vorstellen, wie Lucius doch gefühlt haben musste.

„Ich weiß es nicht.", flüsterte sie unter Schmerzen. Ich lockerte den Fluch. „Elisabeth. Sag mir bitte wo Deine Eltern sind.", flehte ich schon fast, in der Hoffnung, dass diese Tortur dann ein Ende hätte. „Crucio!", schrie ich erneut, und sah zu, wie sie sich krümmte. So ging diese Tortur weiter. Sie verriet nichts und ich musste immer wieder den Fluch anwenden, von dem ich gelernt hatte, dass er verboten war. Ich merkte, wie mir die Tränen kamen, die ich jedoch tapfer herunter schluckte. „Sag es mir, dann bist du erlöst.", flüsterte ich.

Ich merkte, dass es mich an meine Grenzen brachte, Lucius Geschichte zu lesen. Hätte man ihm eine Wahl gelassen, wäre er vermutlich nicht so kalt und bösartig geworden.

„Sie sind bei meiner Tante.", flüsterte sie einige Zeit später unter Schmerzen. „Geht doch.", sagte der dunkle Lord und lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln, in der Hoffnung jetzt frei zu sein. Und ich hatte die selbe Hoffnung. Doch die bestätigte sich nicht.

„Tu es, Lucius. Ich weiß, dass du es kannst. Es sind nur zwei kleine Wörter. Wir können sie nicht gehen lassen." „Ich kann nicht.", stammelte ich. „Natürlich kannst du. Sie weiß zu viel. Sie könnte dich verraten und du müsstest nach Askaban. Du musst Dich und uns alle schützen. Es sind nur zwei kleine Worte.", sagte der dunkle Lord sanft. Ich regte mich nicht. „TU ES!", schrie er. So erhob ich meinen Stab, richtete ihn auf meine Mitschülerin und benutzte zum ersten Mal den Todesfluch.

An dieser Stelle waren die Worte kaum noch zu lesen, auf Grund von Lucius Tränen.

Das Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt