28. Kapitel

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-Hermine P.o.V.-

Ich kochte mir einen Tee, machte es mir auf dem Sofa gemütlich und zog das Tagebuch erneut hervor. Der nächste Eintrag folgte zwei Wochen später.

6.07.1979

Liebes Tagebuch,

die letzten zwei Wochen waren die Hölle. Ich hatte keine Zeit zu schreiben. Mein Leben bestand die letzten Wochen nur aus Versammlungen. Wir trafen uns im Manor. Und der dunkle Lord hatte einige Aufgaben für mich. Zusammen mit Severus sollte ich einige Tränke brauen, gegen Verletzungen,  und noch dazu mussten wir die verbotenen Flüche weiter trainieren, bis sie uns „ohne Schwierigkeiten" über die Lippen kamen. Zu sagen, dass dies niemals der Fall sein würde, war wohl überflüssig.

Neben den Versammlungen war noch eine „Traumhochzeit" zu planen, wie der dunkle Lord und mein Vater es nannten. Alle schienen begeistert von meiner zukünftigen Frau. Alle außer mir. Ich glaube ähnlich wie Severus an die große Liebe. Und eine Zwangsehe hatte so gar nichts mit meinen Vorstellungen gemein. Gott sei Dank übernahm Narcissa den Großteil der Planungen, sodass ich nicht viel zu regeln hatte. Würde ich je ein Mitspracherecht bei meinem Leben haben? Und wie würde diese Ehe laufen? Narcissa, nun sie ist nicht die Frau die ich mir an meiner Seite vorstelle. Aber mein Vater meint, ich würde schon lernen sie zu lieben. Ich bezweifele dies stark, denn ich weiß  ich kann nie eine Frau lieben, die unterkühlt und emotionslos ist. Oder eine die sich stets unterwirft. Uns genau dieser Typ Frau scheint meine Zukünftige zu sein. Könnte ich je ein Gespräch auf Augenhöhe mit ihr führen? Würden wir Kinder haben? Ich wollte immer viele Kinder.

Ich schluchzte auf. Er wollte viele Kinder? Vielleicht fand er es dann gar nicht schlimm wenn ich schwanger war? Oder gerade doch? Tränen sammelten sich in meinen Augen. Ich wusste, dass ich es ihm sagen musste. Ich musste nur erst dieses Buch zu Ende lesen. Und bei all dem Unglück das hier drin stand, konnte ich es nicht am Stück lesen. Der nächste Eintrag stammte vom Tag seiner Hochzeit. Den wollte ich gar nicht lesen.

22.07.1979
Liebes Tagebuch,

Heute ist es soweit der Tag der Tage steht bevor. Wie die Muggel es sagen: Der schönste Tag im Leben. Ich werde heiraten. Aber es fühlt sich nicht schön an. Eher wie eine riesige Bürde. Der schlimmste Tag im Leben? Ich werde es bald wissen. Ich muss mich fertig machen. Severus, mein Trauzeuge, kommt gleich. Und dann geht es los. Ich schreibe morgen wieder.

Es war nur ein kurzer Eintrag. Aber es war deutlich, dass Lucius sich noch immer nicht damit angefreundet hatte, zu heiraten.

23.07.1979
Liebes Tagebuch,

alle haben sich selbst übertroffen. Es war wahrlich eine Traumhochzeit. Severus begleitete mich in den Festsalon. Die Gäste- eigentlich nur Familie und Totesser, saßen bereits als ich kam. Severus merkte mein Zögern, zog an meinem Umhang und brachte mich so dazu, nach vorne zu gehen, wo schon ein Beamter des Ministeriums, ebenfalls Totesser, stand. Er lächelte leicht. Ich versuchte das Lächeln zu erwidern aber ich bin mir sicher, es gelang mir nicht.

Ich brauchte dringend eine Pause. Ich konnte jetzt nicht lesen, wie er Narcissa heiratete. Vielleicht sollte ich es ihm doch schon sagen. Das würde ich tun. Und zwar jetzt. Ich vermisste ihn. Und er musste es jetzt endlich erfahren. Und dann musste ich auch noch ins St. Mungo. Das würde ich zuerst machen. Ich apparierte direkt vors Krankenhaus und ging direkt in den Bereich für schwangere Hexen, wo mich ein Heiler direkt erwartete.

Das Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt