22. Kapitel

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-Hermine P.o.V.-

Am nächsten Morgen wachte ich auf und entschied ersteinmal einen Kaffee zu machen. In zwei Tagen könnte ich endlich wieder arbeiten gehen. Dieses ganze herumsitzen und nachdenken machte mich wahnsinnig. Ich setzte mich mit meinem Heißgetränk auf den Balkon, der von der Sonne beschienen wurde. Die Wärme in meinem Gesicht entspannte mich völlig. Doch bereits nach kurzer Zeit klingelte es. Ich öffnete und Draco betrat meine Wohnung. "Willst du auch einen Kaffee?", fragte ich. Nachdem er bejahte und der Kaffe gemacht war, ließen wir uns wieder auf den Balkonstühlen nieder. "Na? Alles wieder augferäumt?", grinste er schelmisch. Ich lachte. Das erste Mal seit... na ja, seit dem Streit mit Lucius war ich völlig unbeschwert. Und das rechnete ich Draco hoch an.

"Danke, Draco, für den Spiegel.", bedankte ich mich ehrlich. "Sehr gerne, Hermine. Ich finde es wirklich schade, dass Du nicht mehr bei uns wohnst." "Ja. Du wirst mir auch fehlen. Aber: Wir werden uns jeden Tag auf der Arbeit sehen. Und hier bist Du auch immer herzlich willkommen, Draco.", lächelte ich. "Danke, das weiß ich zu schätzen, Mine."

Eine Stille kehrte ein, in der jeder von uns seinen Gedanken nachhing. Draco war es, der die Stille durchbrach. "Mine, ich weiß, dass ich das Thema auf sich beruhen lassen sollte. Und ich will auf gar keinen Fall einen Streit vom Zaun brechen, aber..." "Spuck es schon aus, Draco.", unterbrach ich ihn. "Hast Du Vaters Geschenk ausgepackt?" Ich atmete tief ein. Vor genau dieser Frage hatte ich Angst. "Nein.", gab ich zu. "Ich habe Angst davor, Draco. Ich bin nach wie vor verwirrt... Und fühle mich wirklich schlecht." "Das verstehe ich. Wirklich. Aber ich denke, Du solltest es auspacken.", deutete er an. Wusste er etwa, was in dem Päckchen war? "Warum? Weißt Du, was darin ist?" "Nein. Aber ich habe eine Vermutung. Und wenn ich Recht damit habe. Wirst Du es auch erraten..." Ich stockte, meinte er etwa.. "Das Tagebuch?"Draco nickte. "Ich glaube nicht, Draco. Er war so sauer. Warum sollte er es mir jetzt schenken?" "Mensch, Mine. Und Du sollst die schlauste Hexe unserer Generation sein?", lachte er. "Ich habe es schon einmal gesagt. Er hat sich verändert. Und ich glaube, dass Du ihm sehr viel bedeutest. Mehr als Du ahnst. Mehr als er sich selbst eingestehen kann."  "Ich glaube nicht, Draco. Ich bin ein Schlammblut. Das hat er klar und deutlich gemacht." "Ich muss jetzt los, Hermine." "Alles klar, danke, dass Du da warst." "GErne." Er gab mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedete sich dann.

Meine Gedanken hingegen kreisten um unser Gespräch. Ich musste einfach wissen, ob Draco Recht hatte. So nahm ich das Packet zu mir, harrte kurz inne und öffnete es. Heraus fiel das Tagebuch und ein Brief. Ich nahm mir den Brief zuerst und öffnete ihn. Ich hatte Angst davor, ihn zu lesen, doch meine Neugierde überwog. 

Liebe Hermine,

es tut mir sehr leid, was passiert ist. Du bist kein Schlammblut. Nicht für mich. Ich hoffe, Du kannst mir eines Tages verzeihen und sehen, wer ich wirklich bin. Die Nacht mit Dir war die schönste meines Lebens. Und ich hätte niemals gedacht, noch mal so etwas wie Glück zu fühlen.

Dass Du mein Tagebuch gelesen hast, hat sich im ersten Moment angefühlt, wie ein schlimmer Verrat. Du solltest nicht lesen, was ich getan habe. Doch was Du gesagt hast stimmt. In dem Buch findet sich viel von meinem wahren Ich, dass ich lernen musste zu verstecken um zu überleben. Ich bin nicht der kalte, gefühllose Mensch, der ich immer vorgebe zu sein. Und was Du mich hast fühlen lassen, hat mir das mehr bewiesen, als jemals etwas zuvor.

Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich denke, es gibt nur eine Möglichkeit das zu beweisen. Es fällt mir schwer, diesen Schatz aus der Hand zu geben. Aber es gehört Dir. Bitte nimm dir die Zeit, es ganz zu lesen, bevor Du urteilst. Ich hoffe, dass Du Dich danach bei mir meldest.

Lucius.

Das Licht in der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt