Das Licht in der Dunkelheit

4. Kapitel

-Lucius P.o.V.-

Wer war sie denn, dass sie es wagte in meinem Haus so mit mir zu reden?? Der Morgen war schon gelaufen, als sie den Saal betrat. Ich wurde wütend. „Ich verlange, dass Sie mir sagen, warum Sie hier sind, Miss Granger.", wurde ich laut. „Sir, bitte. Das ist eine Privatsache." „Dann gehen Sie, Schlammblut. Sie haben in meinem Haus nichts verloren." Sie senkte ihren Blick, und ich dachte, ich könnte sie schluchzen hören, doch sie richtete sich auf, sah mir missgünstig in die Augen und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Trotz des kalten Blickes konnte ich Tränen in ihren Augen glitzern sehen. Und ich fragte mich unwillkürlich, warum sie wohl weinte.

Das sollte mich nicht interessieren. Es war völlig egal, warum Granger weinte. Doch dann hörte ich ein markerschütterndes Schluchzen. Ich konnte sie nicht weiter ignorieren. Schnell begab ich mich nach draußen. Sie saß auf dem Boden und schluchzte immer wieder und murmelte etwas, das sich anhörte, wie: „Wo soll ich denn jetzt hin? Wo soll ich hin?"

Als ich sie so ansah fiel mir etwas auf: Sie war schön. Eine richtige Schönheit. Und in mir machte sich ein komisches Gefühl breit. Ich wollte nicht, dass sie weint. Vorsichtig ging ich auf sie zu. Ich ignorierte meine Erziehung und streckte ihr meine Hand hin. Sie schien sie nicht zu bemerken. „Miss Granger?", fragte ich zögerlich nach. Sie schreckte hoch. „Entschuldigen Sie, Sir. Ich.. gehe.. sofort." „Genau. Sie gehen. Mit mir in den Wohnraum. Und dann erzählen Sie mir, was passiert ist, dass Sie es nötig haben, im Malfoy Manor zu wohnen.", sagte ich für meine Verhältnisse sanft.

Ich geleitete sie in einen der Salons und feuerte den Kamin an. „Also Miss Granger... Jetzt beruhigen Sie sich erst einmal. Ich bestellte einen Tee bei den Hauselfen und goss ihr ein. Dankend nahm sie die Tasse an sich. Dann begann sie zögerlich zu erzählen. „Wissen Sie, ich war ja mit Ron zusammen. Doch als ich gestern nach Hause kam, habe ich ihn mit einer anderen Frau erwischt. Ich habe ihm gesagt er solle Land gewinnen, doch er ging einfach nicht. Er beteuerte, dass er mich liebe und dass das nur ein Ausrutscher war..." „Verzeihen Sie, Miss Granger, aber wenn man jemanden liebt, dann sollte so etwas nicht passieren können...", brachte ich meinen Einwand hervor.

Sie sah mich erstaunt an, nickte dann aber und fuhr fort: „Ja, so sehe ich das auch. Und als er nicht gehen wollte, bin ich zunächst zu Harry geflüchtet. Doch er verfolgte mich. Er tauchte bei den Potters auf, wurde gewalttätig und wollte mich zwingen mit ihm zurück zu gehen." Ja, das passte zu Weasley. Er schreckte selbst vor Gewalt seiner Freundin gegenüber nicht zurück. Er war ein Impulsiver Dummkopf. „Als Harry sich einmischte, griff er seinen besten Freund ebenfalls an, und verletzte ihn schwer." Ich sah sie mit großen Augen an. Für so blöd, hätte ich Weasley nicht gehalten. Er gehörte wohl nach Askaban, oder in die Geschlossene ins Mungo's. „Ich apparierte dann zum Mungo's, doch Ron hatte mir noch einen Fluch hinterher geschickt, so dass ich zersplintert bin. Draco hat mich zusammengeflickt, doch Ron schien zu ahnen wo ich war. Harry warnte uns noch, doch Ron stand schon im Raum, und wollte uns verfluchen. Hätte Draco keinen Verwirrungszauber auf ihn gehetzt und wäre dann mit mir hier her appariert, dann wüsste ich nicht, was Ron mit mir gemacht hätte.... Und deswegen, weil ich gerade nicht weiß wohin und auch kein Hab und Gut mitgenommen habe, hat Draco mich für s erste hier unterkommen lassen. Aber wenn es Sie stört Sir, dann suche ich mit etwas anderes."

Nun. Die Sache war anders als gedacht. Und das, was ihr wiederfahren ist, hat diese schöne, starke Frau nicht verdient. Am liebsten würde ich sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird. Moment mal, Lucius, was sind das denn für Gedanken, schollt ich mich sofort. Aber sie berührte irgend etwas in mir. Und ich war mir nicht sicher, was das zu bedeuten hatte. Andererseits, wahrscheinlich war es einfach nur, dass ich Gewalt gegenüber Frauen verachtete.