TAEHYUNG POV
Ich wollte ihm wirklich helfen. Es muss schwer gewesen sein, nie irgendwelche Farben gesehen zu haben. Aber jetzt war ich in der Lage, das ändern zu können. Und das wollte ich im Moment mehr als alles andere.
„Schau mich an, Jungkook", verlangte ich. Jedoch hörte er nicht. Sein schneller Atmen ging immer noch. Was machte ihm denn so viel Angst, dass er so reagierte?
„Lass mich einfach in Ruhe", entkam es ihm. Ich verstand es nicht. Ich bot ihm meine Hilfe an, was war daran so schlimm? Farben zu sehen, war für mich eines der normalste Sachen auf dieser Welt. Die Vorstellung, keine mehr wahrnehmen zu können, war nicht möglich.
„Ah, also möchtest du meine Hilfe nicht?", erwiderte ich. „N-nein, will ich n-nicht". Er log. Und das merkte man ihm deutlich an.
Ich griff nach seinen Schultern und rüttelte an diesen, damit er mich ansah. „Lass mich verdummt nochmal los!", wurde er lauter, wodurch auch bei mir der Geduldsfaden platze. „Ich will dir noch nur helfen und du reagierst so, als ob ich dich umbringen möchte"
Das war nicht so gemeint, nein. Aber es kam schneller über meine Lippen, als ich darüber nachdenken konnte. Täglich wurden Menschen seiner Art umgebracht und ich sagte ausgerechnet sowas.
„Tut mir leid. Es war nicht so gemeint, ich wollte nicht-". Er unterbrach mich und entledigte sich meinem Griff. "Ist doch egal. Was hält dich denn davon ab? Bring mich doch um, sowie meine Mutter vor meinen Augen umgebracht wurde", murmelte er und erhob sich.
"Das konnte ich doch nicht wissen! Hör mir bitte zu, Jungkook", flehte ich. Daraufhin schüttelte er leicht seinen Kopf und rannte aus dem Krankenzimmer.
Ich wollte doch nie, dass das so ausartet.
JUNGKOOK POV
Es brauchte lange, verdauen zu können, was meinen Eltern geschehen war. Aber dieser Satz hat alles wieder hervorgeholt. Die Erinnerungen, welche ich in die hinterste Ecke meiner Gedanken verstaut hatte. Sie waren wieder da, spielten sich vor meinem inneren Auge ab. Es tat weh.
Vor allem das, was Taehyung gesagt hatte.
Noch immer weinend betrat ich die Schultoilette, hatte auf dem Weg meine Umgebung gar nicht wahrgenommen. Benommen sah ich in den Spiegel über dem Waschbecken und stockte. So sah mich jeder normale Mensch. In Farben.
Während ich mein Gesicht wusch, hörte ich die Tür aufgehen, spürte kurz darauf eine Hand auf meinem Rücken. Erschrocken richtete ich mich auf, sah in Namjoons Gesicht. Ich musterte ihn eindringlich, um mir sein Gesicht einprägen zu können.
„Geht's dir besser?", fragte er lächelnd, sodass ich nickte. „J-ja, geht schon"
„Jungkook", die Pause, die er machte bereitete mir Angst, doch ich blieb seinem Blick stand. „Hör mir bitte bis zum Ende zu, okay?". Ich nickte, meine Hände begonnen wieder zu zittern.
Er fuhr fort: „Bevor Taehyung dich weggebracht hat, hat er uns erzählt, was er bei dir beobachtet hat. Unsere aller Vermutung hat er eben bestätigt und wir sind alle losgegangen, um dich zu suchen. Jedenfalls haben wir der Klasse gesagt, du hättest Kreislaufprobleme, also brauchst du dir keine Sorgen zu machen"
Namjoon hielt inne. Wahrscheinlich merkte er, dass etwas mit mir nicht stimme. Mir wurde so schwummrig, dass ich auf die Knie fiel.
„Jungkook", entkam es meinem Gegenüber, welcher sich zu mir runterbeugte. Ich sah ihm ins Gesicht, welches begann, wieder grau zu werden. Die Farben verblassten traurigerweise.
„Geht's wieder?", fragte er, half mir dabei hoch. Leicht nickte ich. Ich schloss einmal meine Augen, um dem Schwindel zu entkommen. Auch Namjoon stütze mich noch, indem er meine Schultern in seinem Griff hielt.
„Ich will nach Hause", murmelte ich. „Geh und Sekretariat, ich hole dir deine Tasche"
Im Sekretariat wurde meine Großmutter angerufen, welche sich sofort auf den Weg begab, um mich abzuholen.
Ohne ein Wort mit meiner Großmutter gewechselt zu haben, ließ ich mich auf mein Bett fallen.
Ich ließ mir den Tag nochmal durch den Kopf gehen. Es war lange nicht mehr so viel an einem Tag passiert.
Ich griff nach meinem Handy, unterdrückte die aufkommenden Tränen und wählte die Nummer meines besten Freundes.
„Jimin..."
„Jungkook? Weinst du? Ist was passiert? Geht es dir gut?"
„Sie wissen es"
„Ich bin in höchstens 15 Minuten bei dir. Und dann erzählst du mir alles, okay? Naja, eine anderer Wahl hast du ja nicht. Ich mach mich sofort auf den Weg"
„Danke Chim"
„Nichts zu danken. Dafür sind Freunde doch da"
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𝘾𝙤𝙡𝙤𝙧 𝙍𝙪𝙨𝙝 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionJungkook als ein Mono konnte sein ganzes Leben lang keine Farben sehen. Er dachte, er würde seinen Prob niemals finden. Jedoch änderte sich dies, nach dem Wechseln der Schule. {Es ist einfacher zu verstehen, wenn man das Kdrama kennt, jedoch kann m...