𝟧-𝖢𝗈𝗅𝗈𝗋 𝖱𝗎𝗌𝗁

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JUNGKOOK POV

Der Montag war angebrochen und während des Wochenendes hatte ich viel mit Taehyung geschrieben. Wir verstanden uns außerordentlich gut, was mich auf eine gewissen Weise total freute.

Ich kam gerade an meinem Spind an, begegnete dort Namjoon und Jin. Von weitem erkannte ich auch Yoongi und Hoseok.
Taehyung war beim Arzt, hatte er geschrieben, weswegen der ungefähr am Ende der Pause kam.

Im Unterricht, dem ich eher weniger Aufmerksamkeit schenkte, betrachtete ich die gezeichnete Rose von Freitag. Mit dieser hatte ich ein Gespräch mit Taehyung anfangen können.

Es war kein Kunstwerk, das war klar und es kam auch nicht an meine anderen Bilder ran. Aber ich mochte es trotzdem.

Ich war in Gedanken so sehr beim Älteren, dass ich nicht einmal das Klingeln hörte, mit welchem die Pause begann. Namjoon von der Seite stupste mich an. „Soll ich dir was aus der Cafeteria mitbringen?", fragte er. Stumm nickte ich und sah ihn dankend an.

Wieder blickte ich auf meine Zeichnung, bis Yoongi sich neben mich setzte und irgendeinen Rucksack dort abstellte.

„Der ist von Tae. Er ist noch schnell was holen gegangen" erklärte mir Yoongi, ehe ich ihm mit einem „Achso" entgegnete.

Eigentlich hatte ich vor zu den Toiletten zu gehen. Kaum war ich durch die Tür getreten, kam Taehyung um die Ecke. Ohne einen Mundschutz, sodass ich sein ganzes Gesicht sehen konnte.

Etwas stimmte nicht. Mein ganzer Körper fing an angenehm zu kribbeln, wobei meine Atmung hektischer wurde. Ein mir fremdes Gefühl durchfuhr meinem Körper, mein Herz begann nur so zu rasen, bis mir schwummerig wurde. Es wurde immer schlimmer, alles begann sich zu drehen und plötzlich breitete sich Schwärze vor meinen Augen aus. Ich verlor mein Bewusstsein.

TAEHYUNG POV

Ich sah Jungkook an, das etwas nicht stimmte. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich ihn erschrocken hätte, doch dem war nicht so.
Er begann zu zittern und in seinen Augen fing es an zu leuchten. Die unterschiedlichen Farben waren zu erkennen.

Ein ungutes Gefühl überkam mich und noch bevor er zu Boden fiel, hielt ich ihn fest.

Jin hatte die Situation voll mitangesehen, denn er kam schnell auf uns zu. Ich erzählte ihm kurz was passiert war und von meiner Vermutung.

Ohne ihn ausreden zu lassen, nahm ich Jungkook hoch und begab mich und Krankenzimmer, wo mir eine Sanitäterin die Liege zeigte, auf der ich den Jungen ablegen sollte.

Mit zusammengezogen Augenbrauen beobachtete ich die Sanitäterin, welche Jungkook abcheckte, um sicher zu gehen, dass alles okay war. Währenddessen setzte ich mich auf einen Stuhl am Fenster.

Zugegebenermaßen war Jungkook wirklich hübsch, mit seinen riesigen, glänzenden Augen, seiner süßen Stupsnase und seine schmalen, vollen Lippen. Zudem schien er sehr nett.

Trotzdem wusste ich nicht, was aus uns werden würde, wenn meine Vermutung sich bestätigen würde.

Ich dachte etwas weiter nach, während ich mich gehen die Wand hinter mir lehnte. Zeichnete tat er sehr gerne, doch das Malen unterließ er. Wobei bei seinem Talent Meisterwerke malen könnte.

Jungkook fing an sich zu bewegen, stöhnte einmal schmerzhaft auf: „Ich hab' Kopfschmerzen". Sofort machte ich mich auf den Weg ihm ein Glas Wasser zu holen. Er hatte sich derweil aufgesetzt, seine Augen waren fest zugekniffen und seine Hand lag auf seinem Kopf. „Danke", brachte er leider hervor, als ich ihm das Wasser reichte. „Geht es?", fragte ich besorgt. Langsam öffnete er seine Augen, wobei sich diese sofort weiteten.

„I-ich denke schon...", stotterte er vor sich hin. Seine Augen wanderten durch den ganzen Raum und ein erstaunter Laut entkam ihm. Er war in Gedanken, weswegen ich ihn einmal anstubste. „Jungkook? Ist alles gut?", wollte ich wissen. „Mehr als das", murmelte er und drehte sich mit einem breiten Lächeln zu mir, sodass seine Zähne sichtbar wurden. Langsam hob er seine Hand und ließ sie zu meiner blauen Jacke wandern. Ganz leicht strich er mit seinen Fingerkuppen drüber. Ich fühlte es kaum. Mit leicht geöffnetem Mund sah ich ihn an.

„Jungkook, ich hab eine Frage", platze es aus mir heraus. Ich wollte ihm diesen Moment wirklich nicht verderben, aber diese Frage brannte mir auf der Zunge. Mit noch weiter aufgerissen Augen huschte sein Blick zu mir. „Du bist ein Mono, stimmt's?", fragte ich. Ich sah, wie er schwer schluckte und ihm Tränen in die Augen schossen.

Er tat mir leid. Vielleicht hätte ich ihn weiter so verträumt umher sehen lassen sollen. Das war schöner, als ihn weinen zu sehen.
Vorsichtig legte ich meinen Arm um seine Schulter, wobei er mich währenddessen ängstlich ansah. Er nahm seine Hand von meiner Brust und rückte etwas weiter von mir weg. Auch, wenn es mich heraus verletzte, sollte ich zu erst mit ihm reden.

JUNGKOOK POV

Nach 16 Jahren meines Lebens durfte ich zum ersten mal Farben sehen. Es war so schön, dass ich in diesem Anblick verlor, sodass ich meinen Nebenmann vergaß.

Offensichtlicher hätte ich nicht reagieren können, aber die Schönheit der Farben hatte mich so umgehauen, dass ich nicht anders konnte. Es würde nichts bringen, jetzt noch zu lügen. Vor allem, wenn er es sich schon erschlossen hat.

Mich überkam die Angst. Ich wollte nicht jeder beleidigt werden. Vielleicht sogar geschlagen. Allein beim Gedanken daran, bekam ich Gänsehaut. Der Neustart hatte doch so gut angefangen, warum musste es denn so ausgehen?

Ein Schluchzen kam über meine Lippen, durch meine tränenden Augen sah ich nur verschwommen.

„Hey Jungkook, geht's dir gut? Soll ich noch ein Glas Wasser holen?", fragte mich der Ältere. Auch wenn er momentan so fürsorglich wirkte, konnte ich mich nicht drauf einlassen. Schon zu oft, war ich so naiv gewesen. Vielleicht war das alles nur ein Schauspiel, und wenn sich die Gelegenheit dazu ergab, würde er mich fertig machen. Genau sowie es die vergangen Menschen bei mir getan hatten.

„Lass mich los", flüsterte ich, doch er gab nicht nach. Stattdessen drehte er mich an den Schultern zu mir. „Sag mir erst einmal, was los ist", verlangte er, doch ich schüttelte den Kopf, wendete meinen Blick nicht von seinen Augen ab. Die Farbe war schön.

„Ich will dir nur helfen", sagte er.

Ich konnte nicht. Vielleicht wäre das ein Fehler.

„Das kannst du nicht", antwortete ich mit fester Stimme und blickte zum Boden. Er nahm mein Kinn zwischen seine Finger, wollte meinen Kopf in seine Richtig drehen, doch ich riss meinen Kopf zur Seite. „Wir wissen beide, dass dem nicht so ist. Ich bin dein Prob und als dieser würde ich dir gerne die Welt der Farben vorstellen", meinte er, wobei seine Stimme auf einmal so verführerisch ruhig und tief klang.

𝘾𝙤𝙡𝙤𝙧 𝙍𝙪𝙨𝙝 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt