𝟤𝟨-𝗁𝗈𝗆𝖾

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JUNGKOOK POV

Der nächste Morgen verlief ruhig. Aufwachen aus meinem leichten Schlaf tat ich, als Taehyung sich vom Bett erhob. Die friedliche Ruhe beim Frühstück wurde unterbrochen als die Haustür geöffnet wurde und meine Großmutter hineintrat. "Guten Morgen", begrüßte ich sie noch etwas müde, woraufhin sie uns zuwinkte. Taehyung sagte nichts, da sein Mund voll war, lächelte jedoch so gut es ging und winkte mit dem Löffel in der Hand. Es war ein süßer Anblick.

Sie lief die Treppen hoch und so kehrte wieder Ruhe ein. "Jungkook, sag mal... wird sie wirklich nichts deswegen sagen?", flüsterte er, deutete derweil auf meinen Hals. Ich klatschte mir die Hand gegen die Stirn. "Ich hab's vergessen, ich geh mir was mit einem Kragen anziehen, warte."
Schnell und darauf bedacht meiner Oma nicht zu begegnen, schlich ich in mein Zimmer und suchte was passendes in meinen Kleiderschrank, was die lilafarbenen Knutschflecken verdecken würde.

Als ich dann ein schwarzfarbiges Oberteil gefunden hatte, zog ich mich schnell um, stürmte dann wieder in die Küche. Ich begann gerade wieder zu essen als Taehyung, "Also gerade hat's mir besser gefallen.", murmelte. Ich schnaubte belustigt und konzentrierte mich wieder auf das Essen, ehe ich sagte: „Mir ja auch, aber bei meiner Oma ist es dann doch was anderes."

Natürlich wusste ich, dass meine Großmutter nie was dagegen hätte. Sie fand Taehyung und mich von Anfang an süß zusammen und enger Köperkontakt ist normal bei Paaren, aber sie würde, wenn wir alleine wären, zu viele Fragen stellen, wie weit wir denn gegangen wären, ob ich mich wohlgefühlt hätte, wie ich mich dabei gefühlt hätte und noch weiters.
Darauf könnte ich gerne verzichten und dazu wäre es mir noch unangenehm darüber zu reden. Schließlich ging es doch niemanden an, was zwischen mir und meinem Freund passierte.

Meine Oma betrat lächelnd die Küche, während ich das Geschirr einräumte. "Na? Hat es die Feier euch gestern Spaß bereitet?", wollte sie wissen. Ich dachte an das Mädchen und Taes Cousin, bei denen ich am gestrigen Tag eine große Eifersucht empfand. Die Gedanken waren weg. Eigentlich wäre es normal, wenn solch toxische Gedanken wieder in meinem Kopf erscheinen würden, doch da war nichts und es war komisch.

Wahrscheinlich lag es daran, dass mein Freund mir gezeigt hatte, dass er nur Augen für mich hat, als wir uns so nahe gekommen sind.

Das Lachen meiner Mitmenschen brachte mich wieder in die Realität. Sie verstanden sich gut und das freute mich. Ob ich mich auch mit Taehyungs Eltern so gut verstehen könnte wenn sie nicht homophob wären oder ich nicht sein fester Freund wäre?
Diese Frage würde wohl nie beantwortet werden, und das war okay so.

Seufzend fing ich an ihren belanglosen Gesprächen zuzuhören, bis mein Freund sich erhob. "Ich glaube, es wird Zeit für mich wieder nach Hause zu gehen." Schmollend sah ich ihn an und begleitete ihn zur Haustür. „Musst du echt gehen?", fragte ich leise nach. „Ja, leider. Ich war schon zu lange nicht mehr Zuhause. Meine Eltern werden noch anfangen mich zu suchen.", erklärte er. Mit großen Augen schaute ich zu ihm hinauf und nickte traurig. „Tut mir leid, mein Schatz. Vielleicht können wir später noch etwas spazieren gehen, ich schreib dir dann." „Ja, das wäre schön.", lächelte ich etwas. Er zog mich zu sich, gab mir einen schnellen Kuss und lief dann aus der Tür.


TAEHYUNG POV

Glücklich trat ich aus der Tür und schlug den Weg nach Hause ein. Für mich war es kein Zuhause, nein. Da wo Jungkook war, das betitelte ich als Zuhaue. Er war mein Zuhause.

Auf dem Weg dachte ich die ganze Zeit über Jungkook nach. Es waren nur ein paar Tage in denen wir zusammen waren, trotzdem fühlte es sich so lange und vertraut an.

Schneller als gedacht war ich an meinem Ziel angekommen. Ich zog meinen Schlüssel hinaus und konnte mir mein Grinsen verkneifen als ich an Jungkook dachte. Voller Euphorie trat ich durch die Tür. Meine gute Laune hielt nicht lange an, denn sofort hörte ich meine Eltern streiten. Erneut.

"Dein Sohn ist immer noch dein Sohn. Siehst du denn nicht, wie schlecht es ihm geht, wenn du ihn so behandelst?!", hörte ich meinen Vater laut rufen. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Und wenn schon! Er soll zu spüren bekommen, welch eine Schande er ist. Ich will ihn später mit einer Familie, einer Frau, an seiner Seite sehen!", schrie meine Mutter aufgebracht.

Tränen sollten aus meinen Augen fließen, doch dazu kam es nicht, als ich erneut die Wörter meines Vaters lauschte: „Also bitte, es geht um sein Glück und nicht um das, was du willst. Wie lange war er nun nicht mehr Zuhause? Hast du etwas mitbekommen? Ich sorge mich um meinen Sohn und alles was dir wichtig ist, ist dein Ruf. Ich denke, dass die Leute sich eher lustig über solch eine schlechter Mutter, wie dich machen würden als über einen Junge, der weiß was er will."

𝘾𝙤𝙡𝙤𝙧 𝙍𝙪𝙨𝙝 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt