JUNGKOOK POV
Unser Augenkontakt blieb bestehen, die raue Haut seiner Fingerkuppen begann Kreise auf meiner Hand zu zeichnen, welche vor Aufregung anfing zu zittern. „Ich habe mir wirklich große Sorgen gemacht, Jungkook", gestand er. Mein Herz klopfte bei dem Ton seiner tiefen Stimme um das doppelte. „Sag mir, wer war das? Wer würde einer Person, wie du's bist, so einen Schaden zufügen wollen?"
Ich antwortete nicht. Viel zu gefangen war ich in der Tiefe seiner dunkel Augen. Er drückte meine Hand kurz etwas fester, summte ein „Hm?", um mich aus meiner Starre zu holen. Ich schüttele meinen Kopf, fasste mich wieder.„Es waren die Jungs, die es auch an meiner alten Schule mit mir taten. Er heißt Seojun. Er und seine Gruppe lieben es wohl mich zu quälen und mich leiden zu sehen.", gestand ich. Eigentlich war ich niemand, der sowas wie Rache oder sonstiges wollte, jedoch sollten sie vielleicht doch mal solche Erfahrungen machen. Nur dieses eine mal.
„Ich mach sie fertig.", brummte Taehyung, woraufhin ich meinen Kopf schüttelte. „Sie sind zu viert und du allein. Bring dich nicht unnötig in Gefahr. Es geht doch schon wieder besser.", lächelte ich. Er sollte nicht wegen mir verletzt werden. Es war mir sogar lieber, wenn ich das Opfer spielen würde, als Taehyung verwundet zu sehen. „Jungkook, wer sagt denn, dass man Gewalt benutzen muss? Und selbst wenn, würde ich einfach die anderen mitnehmen. Das, was sie getan haben, ist eine Straftat. Wenn du die Befürchtung hast, mir könnte etwas passieren, dann lass uns die Polizei kontaktieren." Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit, meine Meinung dazu zu äußern, da sprach er weiter: „Weißt du was? So machen wir das. Wir verständigen die Polizei. Dazu hast du noch einen Wunsch bei mir frei." Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen.
„Einen Wunsch?", fragte ich erneut mit zitternder Stimme. „Ja, einen Wunsch. Ich konnte nicht für dich da sein, als du mich gebraucht hast. Also ist es sozusagen eine Wiedergutmachung. Egal was es ist, ich werde es machen. Versprochen. Und auch, wenn es nichts an seinem Zustand ändert, möchte ich was für dich tun können."
„Warum würdest du dich überhaupt für mich im Gefahr bringen?", murmelte ich vor mich hin. „Weil du mir wichtig bist. Sehr sogar." Unser Augenkontakt gewann an Intensität, mein Here begann erneut fest gegen meine Brust zu schlagen. Er setze sich aufrichtig hin, legte seine freie Hand auf meine Wange. Die berührte Stelle begann angenehm zu kribbeln. Ich kannte solche Gefühle nicht, ließ teils deswegen meine Lippen gespalten. „Kookie, ich glaube du bist mir etwas sehr wichtig." Während er das sagte, erhob er sich, sodass er auf seinen Beinen stand. Seine Haltung war gekrümmt, sein Gesicht vor meinem. Meine Atmung ging schwerer, als ich seinen Blick auf meine Lippen wandern sah. Unsere verschränkten Finger lösten sich und sofort fand die zweite Hand ihren Weg zu meiner andere Gesichtshälfte.
Ich selbst konnte nicht anders, als seinen Lippen auch einen Blick zu würdigen. Sie waren dunkel, hatten eine warme Farbe. Unbewusst fragte ich mich, wie sie sich wohl auf meinen anfühlen würden. „Ich mag dich vielleicht etwas zu viel.", flüsterte er, kam mir dabei gefährlich nahe. Seine Augen schlossen sich, während meine geweitet auf seine entspannten Gesichtszüge sahen. Seine weichen Lippen trafen auf meine rauen. Erst strichen sie sich nur, dann lag Taehyungs Lippenpaar ganz auf meinen, übte sogar etwas Druck aus.
Gänsehaut breitete sich bei diesem atemberaubenden Gefühl auf meinen Armen aus. Ich kannte mich nicht aus, hatte keiner Ahnung was ich machen musste und wie mit diesen ganzen aufregenden Gefühlen umzugehen war.
Jemand wie Taehyung empfand etwas für mich? Etwas mehr als Freundschaft?
Es war zu schnell vorbei. Ich konnte nur zusehen, wie Taehyungs Gesicht sich von meinem entfernte, ohne, dass ich etwas getan hatte um zu zeigen, wie ich ihm gegenüber empfand.
Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen, als ich die Enttäuschung in seinen Augen bemerkte. „Es- es tut mir leid, ich sollte gehen. Das war wohl ein Fehler." Ein verletzen Lächeln lag auf seinen Lippen, seine Hände nahm er wieder zurück und griff damit nach seiner Tasche. War es für ihn wirklich ein Fehler, mich geküsst zu haben?
„Tae-" Er unterbrach mich, flüsterte: „Ist schon okay." Mit schnellen Schritten war er aus der Tür verschwunden. „Warte doch!", rief ich hinterher, doch vergebens. Er war schon weg. Ich wollte aufstehen, zu ihm gehen, Klarheit schaffen. Aber als ich mich bewegte, um auf die Beine kommen zu können, breitete sich Schmerz in meiner Bauchgegend aus. Zischend ließ ich mich wieder in die Matratze fallen.
Minuten vergangen, in denen ich mit einem Funken Hoffnung auf Taehyung wartete. Jedoch völlig umsonst. Er würde nicht zurück kommen. Tränen der Frustration bildeten sich in meinen Augen und ich schlug auf das Bett. Ich musste morgen in die Schule, ich musste mit ihm reden.
Ich hörte das Öffnen der Tür, weswegen ich meine Tränen wegwischte und die Decke über meinen Kopf zog. Ich stand schon miserabel genug vor meinen Freunden da, man musste es nicht noch schlimmer machen. „Jungkook! Ich muss dir unbedingt was erzählen!" Ein aufgeregter Jimin sprang zu mir vor das Bett, ließ sich auf den Stuhl fallen, auf den Taehyung noch vor kurzem saß. „Du hast gar nicht gesagt, dass du mit so süßen Leuten abhängst." Verwirrt zog ich die Decke hinunter. „Yoongi meine ich natürlich. Wir verstehen uns so gut, das glaubst du nicht!"
Ich kicherte etwas bei dem Verhalten meines besten Freundes. Auch, wenn ich traurig war, Jimin war stets in der Lage mich in Sekundenschnelle zum Lachen zu bringen.
Sein Blick lag nun konzentriert auf mir, er hörte auf irgendwelche Dinge vor sich hin zu brabbeln. „Warum hast du geweint, Kook?"
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𝘾𝙤𝙡𝙤𝙧 𝙍𝙪𝙨𝙝 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanficJungkook als ein Mono konnte sein ganzes Leben lang keine Farben sehen. Er dachte, er würde seinen Prob niemals finden. Jedoch änderte sich dies, nach dem Wechseln der Schule. {Es ist einfacher zu verstehen, wenn man das Kdrama kennt, jedoch kann m...