JUNGKOOK POV
Schon als mich das Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf riss, waren meine Gedanken beim heutigen Tag, an dem ich wohl oder übel den anderen gegenübertreten musste. Auch, wenn es mir unangenehm werden würde.
In der Schule angekommen, sah ich die kleine Gruppe von weitem, näherte mich mit gesenktem Kopf. „Jungkook!", vernahm ich etwas weiter von mir und wurde von Hoseok in die Arme gezogen. Wohlig seufzte ich, schlag meine Arme ebenfalls um seinen Oberkörper.
Sekunden später löste er sich von mir, umfasste mein Handgelenk und zog mich zu den Anderen. Eigentlich dachte ich, es würde nun unangenehm werden, doch dem war nicht so. Stattdessen wurde ich von jedem in eine brüderliche Umarmung gezogen. „Wie geht's dir?", wollte Jin wissen und legte einen Arm um meine Schulter. „Super", antwortete ich strahlend.
Die Zeit verging und es war, als wäre nichts passiert. Jeder verhielt sich, wie sonst auch.
Auf dem Weg zum Klassenzimmer, hörte ich hinter mir immer lauter werdende, schnelle Schritte. Unbegründet machte sich Panik in mir breit.
„Kooks!", rief Taehyung, nachdem er auf meinen Rücken gesprungen war. Seine Arme und Beine waren im meinem Torso geschlungen. Lächelnd griff ich ihm unter die Kniekehlen.
„Tae?", fragte ich sicherheitshalber. „Ich hab dich vermisst", antwortete er. Sein Kopf lag in meiner Halsbeuge und seine Haare waren im meinem Gesicht. „Du wirst langsam etwas schwer, Tae", gab ich zu. Auch wenn ich noch gerne länger so da gestanden hätte. „Oh, sorry". Er stieg von mir runter, griff nach meinem Handgelenk und drehte mich zu sich.
Der Gedanke an den Color Rush kam, weswegen ich meine Augen fest zusammenkniff.
„Ich hab einen Mundschutz an, keine Sorge", lachte Taehyung. Immer noch unsicher, öffnete ich langsam meine Augen und blickte direkt in die seine.
Sekundenlang standen wir so da, bis er mir um den Hals fiel. „Bitte, mach das nie wieder", flüsterte er, während ich meine Hände um seine Taille legte, um die Umarmung zu erwidern. „Nie wieder", wiederholte ich seine Worte.
„Na, komm schon. Wir müssen rein", sagte ich, doch er hielt mich weithin fest. Er schüttelte seinen Kopf, was mich zum lachen brachte.
Letztendlich drücke ich ihn langsam von mir. „Wir sitzen doch nebeneinander", lächelte ich. Daraufhin nahm er meine Hand in seine und verschränkte unsere Finger miteinander.
Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als er mich so in den Klassenraum zog.
[...]
Die ganze Stunde über hatte Taehyung meine Hand nicht einmal losgelassen. Auch, als ich vorne beim Lehrer stand, um zu besprechen wann ich die Prüfungen denn nachschreiben sollte. Unsere Mitschüler begannen schon, uns merkwürdige Blicke zu schenken, doch das interessierte uns nicht sonderlich.
Auf dem Schulhof wollte ich endlich mit dem Thema abschließen und räusperte mich, um die Aufmerksamkeit von den anderen zu bekommen. „Es... es tut mir echt leid. Ich hab gar keine Ahnung, wie ich euch danken soll. Die Angst hat mich wohl übernommen...", wurde ich im Nachhinein leider. „Ach, Jungkook, unter uns Freunden ist das doch selbstverständlich. Außerdem können wir deine Angst verstehen. Es ist nicht einfach in Ruhe zu leben, wenn man ein...", Namjoon schaute sich um, um sicher zu gehen, dass keiner ihn hörte „...Mono ist. Du bist uns ans Herz gewachsen. Wir können dich nicht für eures verurteilen, wofür du nicht mal was kannst. Überhaupt, ist es nicht mal schlimm." - „Namjoon hat recht! Wir sind wie eine Familie. Wir können nicht einfach ein Mitglied verlieren", zwinkerte Jin.
Mit tränenden Augen und schmollend, ließ ich von Taehyungs Hand ab und fiel Namjoon um den Hals. Erwähnenswert ist gewesen, dass ich total emotional war. Deswegen begannen die Tränen aus meinen Augen zu fließen. Ich fühlte mich wohl. Und als Namjoon begann mir über den Rücken zu streicheln, begann ich mich zu beruhigen. Schließlich wischte ich mir die Tränen weg, drehte mich zum Rest und bedankte mich leise. Die anderen schienen das aus irgend einem Grund niedlich zu finden und zogen mich alle in eine Umarmung. Als letztes blieb Taehyung übrig, welcher, laut seinen Augen, am lächeln war. Seine Arme waren schon für mich ausgebreitet.
Er legte seine Arme um meine Taille, hielt mich fest. „Das ist sich kein Grund, um zu weinen, Baby". Ich begann zu lachen, realisierte erst ein wenig später was er gesagt hatte. Wahrscheinlich war das aus Spaß gewesen. Schließlich weinen Babys ja bekanntlich oft. Doch trotzdem schlich sich ein warmes Gefühl in meine Bauchgegend.
Als ich dann löste, fiel mir sofort auf, wie jeder unserer Freunde uns grinsend anstarrte.
Taehyung drehte mich wieder zu sich, umfasste mein Gesicht mit seinen, zugegebenermaßen gut aussehenden Händen und wischte mir die Tränenspuren mit seinen Daumen weg.
Ich begann zu lächeln, bis die Schulglocke laut zu hören war. Die musste ja auch wirklich alles kaputt machen.
Die Anderen gingen schon und eigentlich sollte ich es ihnen nachmachen, wäre da nicht Taehyung, der mich an meiner Hand zurück zu sich zog. Wieder verschränkte er unsere Finger miteinander. „Nicht, dass du wieder wegläufst", zwinkerte er. „Yah! Langsam reicht es auch", antwortete ich leicht genervt, weil er wieder unsere Auseinandersetzung erwähnte.
„Ach, willst du denn kein Händchen halten?", fragte er mit großen Augen und traurigem Unterton. „Du weißt genau, was ich meine", schmollte ich.
„Ich höre ja auf", lachte er.
Ein wohliges Kribbeln verspürte ich. Vor allem heute und der Grund war definitiv Taehyung. Doch, was hatte dieses Gefühl zu bedeuten?
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𝘾𝙤𝙡𝙤𝙧 𝙍𝙪𝙨𝙝 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
FanfictionJungkook als ein Mono konnte sein ganzes Leben lang keine Farben sehen. Er dachte, er würde seinen Prob niemals finden. Jedoch änderte sich dies, nach dem Wechseln der Schule. {Es ist einfacher zu verstehen, wenn man das Kdrama kennt, jedoch kann m...