Gott, sie erinnerte mich so an ihre Mutter

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– Lizzy P.oV. –

Mein Kopf tat höllisch weh. Das war das Erste, was ich dachte, als ich langsam zu mir kam.

Meine Augen waren immer noch verschlossen, aber ich wusste, dass ich nicht mehr auf dem Kommandoschiff von dieser Organisation war. Woher ich mir so sicher war? Naja, wir flogen definitiv nicht mehr. Die Fliegerei hatte immer ein mulmiges Gefühl in meinem Magen verursacht und dieses war jetzt weg.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Ich hatte schon befürchtet überall um mich herum Chaos und Zerstörung vorzufinden, aber seltsamerweise war dem nicht so. Das verwirrende daran war, dass mich diese Ruhe noch mehr beunruhigte als das Chaos und der Lärm.

Also ich lag wohl in einem Bett, einem ziemlich weichen und großen Bett, das musste ich zu geben.

Weiter im Text stand in dem Raum, in dem ich war, noch ein großer Kleiderschrank und ein Nachttisch neben dem Bett. Eine Tür, die vermutlich in ein Bad führte, befand sich auf der linken Seite des Raumes.

Dort wo eigentlich die vierte Wand hätte sein sollen, befand sich Glas, welches in drei Abschnitte geteilt wurde. Drei riesige Fenster also.

Mein Atmen stockte, als ich hinaus sah. Es war atemberaubend schön. Ich konnte eine Stadt sehen in ihrer ganzen Schönheit. Die Sonne ging wohl gerade erst auf und tauchte alles in einen wunderbaren Farbton. Ich stand sofort auf. Wie immer drehte sich erst mal alles, aber nach einigem Blinzeln verschwand es wieder.

Ich hastete zu den Fenstern und merkte wie mein Mund aufklappte. Es war unbeschreiblich, wirklich. Die ganzen Hochhäuser, Straßen, alles lag unter mir. Es wirkte so ruhig, noch verschlafen, wenn man das so sagen kann. Einige Autos waren unterwegs und hier und da sah ich Menschen auf der Straße. Sie alle waren unterschiedlich. Manche schienen gerade zur Arbeit zu gehen, in Anzügen oder Kleidern, andere wirkten als würden sie gerade von einer Party zurück kommen. Ausgelassen, müde, und so was von besoffen.

Ich musste schmunzelt, als ich eine Person dabei beobachtete, wie sie tanzend auf dem Bürgersteig ging und dabei fast gefallen wäre, hätte eine weitere sie nicht fest gehalten.

Mein Blick schweifte über die ganzen Hochhäuser. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren. Hier war ich noch nie zuvor gewesen. Ich wusste nicht warum, aber irgendwas sagte mir, dass wir schon lange nicht mehr in Deutschland waren. Um ehrlich zu sein, machte mir das schon ein bisschen Angst. Vielleicht sogar ein bisschen mehr als nur ein bisschen.

Wie sollte ich denn jetzt noch schnell nach Hause kommen? Mist!
Dann realisierte ich, dass ich mich ja tatsächlich nicht mehr auf dem Flugschiff befand, doch wo zur Hölle war ich dann und wie war ich hier her gekommen?
Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken konnte, ließ mich ein Knall aufhorchen und vertrieb die besorgniserregenden Gedanken aus meinem Kopf.

Es war kein Schuss gewesen. Es klang mehr, als hätte jemand einfach etwas Schweres fallen gelassen. Kurz darauf bestätigte sich meine Vermutung, denn ich hörte jemanden laut fluchen.

Ich musste grinsen.

Nach einem weiteren Blick nach draußen, der mir wieder die Sprache verschlug, entschied ich mich, die Ursache für den Knall ausfindig zu machen.

Ich öffnete die Tür – die nicht in das Bad führte – und trat in einen langen Gang. Vorsichtig schaute ich nach links und dann nach rechts. Ein wenig beeindruckt war ich schon. Der Gang sah genauso luxuriös und teuer aus, wie das Zimmer in dem ich aufgewacht war.

Bei einem weiteren Gegenstand der mit dem Boden Bekanntschaft machte, schreckte ich zwar etwas zusammen, aber jetzt wusste ich wenigstens, wo ich hin musste.

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt