Alles wird gut

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Bis spät in den Nachmittag saßen Luïs und ich auf Tonys Couch und plauderten. Ich erzählte dem Millionär von Asgard und von Thor – natürlich ließ ich die Geschichte mit den Dunkelelfen ganz außen vor und auch, dass mein Vater frei bzw. „tot" war. Es wäre wohl besser, wenn Tony einfach nichts davon wusste. Er hatte Loki noch nie leiden können, was ich auch irgendwo nachvollziehen konnte.

Ganz am Anfang, nachdem wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht hatten, da huschte Tonys Blick immer wieder zu Luïs. Natürlich entging mir das nicht. Nach einer gewissen Zeit hatte er mich dann gefragt, ich zitiere: „Und er? Ist er so was wie dein Freund?". Das war mit Abstand einer der peinlichsten Momente in meinem Leben. Mit Sicherheit war ich so rot angelaufen wie eine Tomate als ich dem Millionär erklärte, Luïs sei nur so etwas wie mein Bodyguard. Natürlich grinste der Erfinder daraufhin nur, was mir irgendwie das Gefühl gab, er würde mir nicht glauben, dabei war es ja wirklich die Wahrheit! 

Gegen 16 Uhr kam Tonys Frau Pepper von der Arbeit nach Hause. Ich hatte bis dahin immer nur ein oder zwei Mal ihr Gesicht gesehen in einem Zeitungsartikel. Sie leitete Stark-Industries und war damit auch so etwas wie eine kleine Berühmtheit. Tony hatte ihr eine Zusammenfassung von mir gegeben, als sie gekommen war. Pepper hatte sich zu uns gesetzt und wir unterhielten uns gut. Sie war wirklich ein sehr netter und herzlicher Mensch. Meine Mutter hätte sie bestimmt gemocht. 

So verging der Nachmittag und als Tony plötzlich kurz auf Toilette ging, ergriff ich die Chance und fragte seine Frau. 

„Pepper (- ja wir duzten uns -), was ist eigentlich da vorgefallen mit Steve? Tony wirkt so seltsam, wenn man ihn darauf anspricht oder nur Caps Namen in den Mund nimmt. Ist bei ihnen alles gut soweit?".

Auf meine Frage seufzte die Frau einmal tief. In einem etwas leiseren Ton antwortete sie mir. 

„Zwischen den beiden hat es ordentlich gekracht. Die Avengers sind so was wie aufgeteilt in zwei Teile. Seit einiger Zeit reden sie nun schon einfach gar nicht mehr mit einander. Wenn du mich fragst, dann benehmen die sich wie kleine Kinder".

Ich stutzte. Was könnte die beiden denn so zerstritten haben, dass sie gleich die ganzen Avengers mit sich in Zwei teilten? Vielleicht sollte ich Tony mal darauf ansprechen? Oder zu Steve gehen? Aber womöglich sollte ich mich auch einfach raus halten, schließlich waren das deren Angelegenheiten und da hatte ich ja eigentlich nichts mit zu tun.      

Dennoch fand ich, ich sollte mir mal beide Seiten genau anhören. 

Noch ein Punkt auf meiner immer länger werdenden List von Dingen, die ich noch tun wollte und sollte. 

„Was ist mit welchen Kindern?", fragte Tony, der gerade wieder in das Zimmer kam. 

„Nichts, nichts", murmelte Pepper nur und ihr Mann ließ es einfach darauf beruhen. Tony setzte sich wieder zu uns an den Couchtisch und seufzte. 

Die Sonne neigte sich immer weiter gegen Ende des Horizonts. Bald müssten Luïs und ich wieder gehen. Auf der Wiese würden wir dann Diama wie – warte, Diama war doch hier gewesen wegen Livia. Wie konnte ich das vergessen? Hatte Tony gewusst, wo sie gewesen war? Am liebsten hätte ich ihn sofort gefragt, doch zum Glück konnte ich mich noch gerade rechtzeitig zurückhalten. Luïs war hier und durfte nichts davon erfahren, dass Diama seine Schwester suchte und deshalb hier war. Schnell überlegte ich. 

„Du Tony, könnten wir kurz mal unter vier Augen alleine sprechen?", fragte ich ihn dann und er schaute mich verwirrt an. 

„In Ordnung", erwiderte er skeptisch, hob eine Augenbraue, doch sagte nichts weiter. Wir standen auf und gingen in ein kleines, schickes Arbeitszimmer neben an. 

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt