Ich war überwältigt von der Schönheit

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Als ich schon fast das Gefühl hatte, wir hätten uns verlaufen, steuerten wir endlich auf eine große Tür zu.

Ich war so langsam wirklich am Verhungern.

Die Wachen neben den Türen öffneten für uns und wir traten ein.

Es war ein riesiger Saal.

Wunderschöne Fliesen auf dem Boden, Fenster wie im Thronsaal, gerade aus eine Empore, auf die man über seitliche Treppen gelangen konnte. Ein Kronleuchter aus Diamanten hing an der Decke, an welche auch Gemälde gemalt worden waren. An den Seiten stützten Säulen den Raum. Insgesamt war der Saal nicht so groß, wie der den ich gestern gesehen hatte, dafür aber viel schöner eingerichtet.

Alles sah aus wie in Cinderella oder die Schöne und das Biest. Wirklich wunderschön.

In der Mitte des Saales stand ein langer Tisch, welcher prachtvoll gedeckt war.

Allerlei Essen stand darauf sowie Geschirr und auch Blumen.

Ich war überwältigt, doch das fand ein Ende, als ich Odin am Tisch sitzen sah.

Er wirkte kalt, ein wenig abwesend.

Vielleicht auch abweisend, statt abwesend, dachte ich.

Frigga ging einfach ohne weiteres in den Saal.

Ich bemerkte, wie Diama stehen blieb und sich innen neben die Tür stellte.

Hilfesuchend warf ich ihm einen Blick zu, doch er lächelte nur aufmunternd.

Da musste ich jetzt wohl durch. Also atmete ich tief durch und ging meiner Großmutter hinter her.

Frigga hatte sich auf die linke Seite von Odin gesetzt, welcher am Kopf des Tisches saß.

Was auch sonst, dachte ich.

Die Königin wies mich an, mich auf die andere Seite des Königs zu setzten. Mir blieb also nichts Anderes übrig.

Ich nuschelte ein „Guten Morgen", während ich mich hinsetzte.

Rechts.

Neben Odin.

Sein Blick lag auf mir, das spürte ich klar und deutlich. Und es war kein netter Blick, den er mir zuwarf, da war ich mir auch sicher.

Dennoch starrte ich nur vor mich auf den Teller. Machte keine Anstalten etwas zu sagen oder zu tun.

Nicht mal atmen tat ich laut und doch hatte ich das Gefühl, selbst das würde ihn stören.

Ich war jetzt nicht einmal einen ganzen Tag hier auf Asgard, aber anscheinend hatte ich Odin mächtig verärgert.

Was hatte ich denn bitte getan?

War meine bloße Existenz ein Problem für ihn?

Okay beruhige dich Lizzy, dachte ich angestrengt.

Möglicherweise ist er einfach nur überrumpelt von der ganzen Situation. Gib ihm doch einfach etwas mehr Zeit, sich an alles zu gewöhnen, sprach ich zu mir.

„Schätzchen", begann Frigga und ich hob meinen Kopf. Sie lächelte, also tat ich das auch. Schenkte ihr ein kleines, verlegenes Lächeln.

„Nimm dir doch bitte, was du möchtest, ja?", sagte sie und zeigte auf die ganzen Speisen auf dem Tisch. Stumm nickte ich dankbar.

Daraufhin nahm sie sich selbst etwas aus einem Korb und legte es auf ihren Teller.

Natürlich war mir nicht entgangen, dass Odin schon Essen auf seinem Teller hatte und nun weiter aß. Das bedeutete jedoch, dass sie normalerweise nicht zusammen frühstückten und das fand ich mehr als gut.

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt