Dann gehen wir, es ist schon spät

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Dunkelelfen!

Asgard wird fallen!

Die Dunkelheit wird siegen!

Sie sollten aufhören. Diese Stimmen in meinem Kopf, sie sollten einfach nur leise sein. Sie schienen mich an zu brüllen.

Es tat so weh. Es tat so verdammt weh.

Ich wollte einfach nur, dass es aufhörte, dass sie mich in Ruhe ließen.

Ich schrie und schrie. Wand mich unter meinem eigenen Gewicht und wollte nur noch weg.

So sehr hoffte ich jemand würde kommen und mich erlösen. Das mich jemand hier heraus holen würde.

Diese Stimmen sollten einfach leiser werden, doch es wurde nur schlimmer.

Ich sank verzweifelt auf die Knie mit meinen Händen an den Ohren.

Es war viel zu laut, einfach viel zu laut.

Bitte lass sie aufhören. Bitte.

Ich erkannte Füße vor mir. Als ich unter Schmerzen aufschaute, sah ich Frigga. Sie lächelte, doch es wurde nicht besser.

Sie streckte ihre Hand nach mir aus und ich wollte sie greifen. Ihre Berührung hätte den Schmerzen ein Ende gesetzt. Ich wusste es.

Doch ich bekam sie nicht zu fassen. Die Dunkelheit war schneller. Sie riss meine Großmutter mit sich in einen traurigen Tod.

Ich blieb zurück mit den schrecklichen Stimmen in meinem Kopf.

Sie erzählten mir von dem Untergang meines Planeten. Ich würde erneut meine Heimat brennen sehen.

Dunkelelfen!

Sie kommen!

Ich schrie. Es sollte aufhören. Ich wollte das nicht wahrhaben, wollte nicht wissen, was diese Stimmen mir sagten.

Ich wollte nur, dass es aufhört, doch niemand kam, um mich zu retten.

Nicht Frigga,

nicht Thor,

ja, nicht einmal Loki.

Ich war allein. Niemand half mir. Sie ließen mich zurück mit den Stimmen und ich konnte mich nicht wehren. Ich war einfach zu schwach und kam nicht gegen sie an.

Trainiere, Liebes", hallte eine Frauen Stimme durch die unerträglichen Rufe.


Mit einem Mal war ich wach, schweißgebadet, allein im Dunklen.

Ruhig atmen Lizzy, dachte ich und zog stark die Luft ein. Dann fasste ich mir an die glühende Stirn und raufte mir die Haare.

Der Mond schien durch die Balkontüren hinein. Das silberne Licht beruhigte mich etwas. Es war Vollmond.

Ich konnte nicht mehr schlafen, also stand ich auf und ging hinaus. Auf der Terrasse sah ich auf Asgard hinunter, wie es im Mondschein dort lag. Es war wunderschön.

Doch wenn man meinen Visionen Glauben schenkte, dann würde all das hier nicht mehr lange so bleiben. Asgard würde in Flammen stehen und untergehen.

Sofort versuchte ich diese schrecklichen Gedanken bei Seite zu schieben. Ich wollte nicht daran denken.

Es war tiefste Nacht und ich war müde und erschöpft. Die wenigen Stunden, in denen ich geschlafen hatte, reichten bei weitem nicht aus, um meine Kräfte wieder herzustellen, doch ich wusste, dass jetzt nicht mehr an Schlaf zu denken war.

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt