Auf zur Erde

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Loki hatte sich bereits in das Cockpit des Jets vom Grandmaster gesetzt und begann den Flieger zu starten. Als ich das Flugzeug betrat, hoben wir auch schon ab und ich war verwundert, wie er die kaputte Kiste nochmal zum Laufen hatte bringen können. Schnell setzte ich mich neben ihn in den Sitz. 

„Das ist Wahnsinn", murmelte mein Vater, als wir oberhalb der Regenbogenbrücke entlang flogen. Durch das Fenster hatte ich einen kurzen Blick auf Thor und Hela werfen können, die miteinander kämpften. Angespannt schaute ich zu Loki, der starr nach vorn blickte. 

„Was machen wir jetzt?", fragte ich. Meine Gedanken kreisten schon um eine Ahnung, aber ich musste es mit eigenen Ohren hören, denn es war wirklich Wahnsinn. 

„Genau das, woran du denkst", antwortete Loki mir und ich schluckte schwer.

Wir rasten mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf den Palast zu. Er war ziemlich übel zu gerichtet worden. Loki steuerte das Schiff durch ein großes Loch in den Thronsaal. Noch bevor das Flugzeug gelandet war, war ich bereits aufgesprungen und jetzt rannten wir beide hinaus und die Gänge entlang. Zum Keller. 

Dort angekommen, sprinteten wir Seite an Seite die Treppen hinunter, doch ich blieb schlagartig stehen. Mein Vater bemerkte es und drehte sich zu mir um. 

„Ich habe das hier schon Mal gesehen", erklärte ich ruhig, auch wenn man hätte meinen können, ich spräche mit mir selbst. Ehrfürchtig schritt ich die letzten drei Treppenstufen nach unten und ließ meinen Blick durch den Raum wandern. 

„Warte hier", befahl Loki mir und rannte weiter. Seltsamerweise wusste ich, was er holen würde. Diesen Helm von diesem brennenden Monster. Meine Visionen bewahrheiteten sich langsam und das machte mir verdammt große Angst. 

Nach einigen Sekunden hatte ich mich wieder gefangen und lief meinem Vater hinter her. Er stand gerade vor dem Helm und nahm ihn hoch. 

„Der Tesserakt ist auch hier", erklärte ich ihm. 

„Ich weiß", nuschelte er als Antwort. Dann liefen wir weiter. 

„Lilli", hielt Loki mich plötzlich nach einigen Schritten auf. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm. Sein Atmen ging schwer und er wirkte müde. 

„Weißt du, wo sich die Ewige Flamme befindet?", fragte er mich. Kurz dachte ich nach und tatsächlich war auch sie in meinen Visionen vorgekommen. Also führte ich uns beide durch die Gänge, in der Hoffnung mein Bauchgefühl würde mich nicht im Stich lassen. 

Erleichtert atmete ich auf, als wir das Feuer in dem großen Kelch fanden. Sofort ging mein Vater an mir vorbei und legte den Helm in die Flammen. 

„Durch die Ewige Flamme wirst du wiedergeboren", sagte er ruhig, wie als wäre es eine Zauberformel. Oh scheiße, vielleicht war es ja wirklich eine Zauberformel. 

Wenige Sekunden später wuchsen die Flammen und es war, als würde das Innere des Helms beginnen zu glühen. Rote Lavastriche kamen zum Vorschein. Das Feuer wurde heißer und begann um sich zu schlagen. Es war also definitiv irgendeine magische Formel gewesen. 

„Nichts wie weg hier", murmelte ich nervös. 

„Definitiv", gab Loki zurück und schon rannten wir wieder durch die Gänge. 

Wir liefen und liefen bis wir an dem kleinen, blau leuchtenden Würfel vorbei kamen und mein Vater plötzlich stoppte. 

„Denk nicht mal daran", warnte ich ihn und rannte weiter. Loki folgte mir und zusammen verließen wir den Keller. An unserem Schiff angekommen, sprangen wir hinein und flogen unheimlich schnell davon. Als ich zurück blickte, sah ich das riesige, brennende Monster. Es zerbarst den Palast, schwang sein Flammenschwert und zerstörte alles, was ihm in den Weg kam. Das von ihm ausgesandte Feuer leckte über den Boden und an den Wänden der Häuser hinauf. Ich drehte meinen Kopf weg. Diesen Anblick hatte ich schon oft genug in meinen Träumen ertragen müssen. 

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt