Ein Labyrinth aus Räumen und Gängen

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Lizzy"

Liizzyy"

Liiizzyyy"

Ich hörte, wie eine Stimme meinen Namen hauchte.

Wer ist da?", fragte ich leise und öffnete vorsichtig meine Augen.

Es war dunkel. Nein, es war nicht dunkel wie man Dunkelheit kennt. Es war mehr als würde man in einen Eimer mit schwarzer Farbe gefallen sein. Alles war schwarz, wo auch immer ich hin schaute und das machte mir verdammt viel Angst. Ich hatte meine Augen so weit offen wie es nur möglich war, doch nichts außer schwarzer Dunkelheit.

Lizzy"

Da war die Stimme wieder. Ich versuchte sie ausfindig zu machen, aber keine Chance. Sie schien jedes Mal aus einer anderen Richtung zu kommen.

Was wollen Sie?", fragte ich und merkte wie ich zitterte. Mir war nicht kalt, aber ich hatte Panik.

Ich will dir helfen Lizzy."

Mir helfen?", fragte ich und meine Stimme brach ab. Wobei? Wie? Warum?

Lizzy, du musst akzeptieren, was du weißt, nur so kannst du wissen, was du akzeptieren musst."

Ein großes Fragezeichen bahnte sich seinen Weg durch meinen Kopf. Meinte die Stimme das mit meinem Vater? Aber ich wollte das nicht akzeptieren. Nein, ich konnte es nicht akzeptieren. Ich war nicht so wie er. Ich wollte nicht so sein wie er. Und sein Blut in mir zu haben, mit ihm verwandt zu sein, das machte mir solch eine Angst, wie ich sie noch nie gespürt hatte.

Hab keine Angst Lilliania"

Hab keine Angst kleine Asin"

Hab keine Angst Tochter eines Mörders"

Autsch!
Ich war hoch geschreckt und hatte mir den Kopf an der Wand gestoßen. 

Nur ein Albtraum Lizzy, sagte ich zu mir selbst, um mich zu beruhigen.  Nur ein Albtraum. 

Ich schaute mich im Jet um und brauchte einige Minuten, um zu verstehen, wo ich nochmal war. Die Sonne schien durch die Frontscheibe des Flugzeugs und ich blinzelte einige Male, um genauer sehen zu können.  

Ich musste hier irgendwie raus. 

Vorsichtig ging ich ans Fenster und schaute hinaus. Ich konnte weitere Jets erkennen und sah, dass wir wohl auf einem Flugplatz sein mussten, aber irgendwas war seltsam daran. Ich konnte keine Berge, Straßen, Häuser oder ähnliches im Hintergrund sehen. Da waren nur Wolken. 

Okay Lizzy, nachdenken. Du musst hier raus, dann gehst du direkt zurück nach Hause, sagte ich zu mir selbst und ging auf den Knopf zu, den der Mann in Rüstung gestern gedrückt hatte. Ich atmete tief ein. Ich spürte, dass meine Kraft gering war. So lange unsichtbar gewesen zu sein, war nicht leicht und hatte meine Nerven ziemlich strapaziert. Doch es musste ausreichen. 

Ich spürte wie mein Blut anfing langsamer zu fließen. Danach kam auch schon die bekannte Kälte, welche durch meinen Körper floss. Sicher jetzt nicht mehr entdeckt zu werden, öffnete ich die Luke und kletterte vorsichtig hinaus. Ich betete dafür, dass niemand es sehen würde. 

Versteckt, unsichtbar, an der Wand des Flugzeugs lief ich entlang. Es fiel mir schwer zu atmen und ich wusste nicht warum, aber den Anderen hier draußen ging es wohl genauso, denn einige hatten Sauerstoff-Masken auf. Ich wusste auch, dass ich mich nicht hätte verstecken müssen, aber ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen. 

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt