Was machte er denn da?

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– Lizzy P.o.V. –

Die Welt vor meinen Augen begann zu verschwimmen und langsam ein anderes Bild anzunehmen.

Es war dunkel.

Ich spürte starke Arme, die mich hielten und dass mein Kopf an einer harten Brust lag. Die Tränen liefen immer noch über meine Wangen und langsam kehrten meine Erinnerungen zurück.

Die Erinnerungen an einen schrecklichen Traum.

Loki, er – er war gestorben. Niemand konnte oder wollte mir helfen. Er hat vor mir gelegen, regungslos und ohne zu atmen.

Bei den Gedanken daran schluchzte ich nur noch mehr und klammerte mich fest an den Körper vor mir. Ich vergrub meine Hände in seinen Klamotten in der Hoffnung nicht zu ertrinken. Nicht wieder mitgerissen zu werden in diese verfluchten Bilder und Szenarien.

„Alles gut, ich bin ja da", flüsterte er und strich über meinen Kopf.

Es war Loki. Er war hier bei mir, tröstete mich. Er war nicht tot. Er war wirklich hier.

Ich umarmte ihn und schluchzte weiter.

So langsam versiegten die Tränen, aber ich ließ ihn nicht los.

„Beruhig dich, Kleine", flüsterte er und ich versuchte ruhig zu atmen.

Ein

und

Aus

„Es war so furchtbar. Ich hatte dich verloren. Ich war ganz allein, niemand hat mir geholfen", nuschelte ich immer noch an seine Brust gedrückt.

„Ich bin jetzt aber hier Kleines. Ich bin da, alles gut. Du wirst mich niemals verlieren", sagte er leise und behutsam.

Ich war einfach nur glücklich, dass er jetzt hier war. Mein Vater, hier bei mir.

Wir umarmten uns noch weitere Minuten lang und ich kam wirklich zur Ruhe. Sein gleichmäßiger Atem und seine angenehme Kälte brachten mich dazu runter zu kommen und hatten sogar eine schläfrige Wirkung auf mich.

Ich gähnte und spürte ihn schmunzeln.

Langsam glitt ich aus der Umklammerung und sah ihn an.

Er lächelte. Aufmunternd und ehrlich.

Die Sonne dämmerte gerade und tauchte das Zimmer in einen wunderschönen Orangeton.

Loki folgte meinem Blick nach draußen und seufzte.

„Es ist wunderschön, nicht war?", sagte er und unsere Blicke trafen sich wieder.

Ich nickte, denn er hatte Recht. Es war atemberaubend schön.

Ich strich mir über die Wangen, um die letzten Tränen weg zu wischen und wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Stadt zu.

Es gab kaum Worte, um das alles zu beschreiben.

Ich war noch immer aufgewühlt von dem Traum, dann war Loki hier bei mir und war mir mehr ein Vater, als ich es jemals von ihm erwartet hätte und dann noch dieser wahnsinnige Sonnenaufgang, der einem die Sprache verschlug.

Ich hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, wo wir nur da saßen und der Sonne zusahen, wie sie immer höher stieg. Bis Loki sich neben mir räusperte und ich ein wenig zusammen zuckte.

Ich schaute zu ihm und er wirkte ernst. Zu ernst, wenn man mich fragen würde.

Irgendwas lag ihm auf dem Herzen. Irgendwas beschäftigte ihn.

Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt