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Childhood Friend ~ Chapter 18

Geheimnis gelüftet - du bist ... ?

Mike's PoV:
Als ich am nächsten Morgen blinzelnd die Augen öffnete und sofort von grellem Licht geblendet wurde, durchfuhr ein stehender Schmerz meinen Kopf. Forsched ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, wobei mir eine Silhouette auffiel. Nach wenigen Sekunden wurde meine Sicht klarer und ich erkannte, wer es war. Der Blonde saß auf dem Schreibtischstuhl die Beine gegen die Kante der Tischplatte gestemmt, sodass der vordere Teil des Stuhls in der Luft schwebte. Er trug nur Boxershorts und darüber ein verwaschenes, etwas zu großes Shirt. Jederzeit hätte er nach hinten umkippen können, jedoch schien ihn das nicht im Geringsten zu stören. Im Gegenteil. Er war voll und ganz in das kleine Büchlein in seinen Händen vertieft.

„Hey, was machst du denn in meinem Zimmer? Bist du hier etwa eingebrochen?" Nun rappelte ich mich auf und stützte mich auf den Händen ab. Das ganze musste sehr mürrisch geklungen haben, da mich Chester ziemlich perplex ansah. Er legte das Lesezeichen in die Seite auf der er gerade stehen geblieben war ehe er das Buch zuklappte und auf den Tisch legte.
„Das ist nicht dein Zimmer.", gab er mit hochgezogenen Augenbrauen zurück. Verwirrt sah ich mich um, wobei mir auffiel, dass ich mich tatsächlich nicht in meinem eigenen Zimmer befand. Die Poster von den Lakers, die Reihe abgegriffener Sneaker neben der Tür und das Chaos von Klamotten auf dem Boden. Es war seins, unverwechselbar.
„Tut mir leid.", murmelte ich peinlich berührt. Chester lachte daraufhin nur laut auf. Irgendwie war seine Lache sehr speziell, sodass man ein Schmunzeln nur schwer unterdrücken konnte.
„Guten Morgen erstmal.", grinste er, was ich erwiderte.

„Das waren wohl ein paar Bier zu viel, huh?" Amüsiert betrachtete er mich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
„So viele waren das auch nicht. Ich war nicht mal so betrunken." Der Blonde zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust als würde er sagen wollen 'Das glaubst du doch wohl selbst nicht'.
„Wie bin ich eigentlich hier gelandet? Und was ist mit Anna?" Verdammt, ich hätte eigentlich auf sie aufpassen sollen.
„In dem Zustand wollte ich dich nicht nach Hause bringen, damit du direkt deiner Mum in die Arme läufst. Ich will ja gar nicht wissen, wie sie reagiert hätte. Anna hab ich nach Hause gebracht. Immerhin weiß man nicht, was einem Mädchen mitten in der Nacht auf der Straße passieren kann. Sie hat sich die ganze Zeit an mir festgeklammert.", grinste er.
„Hast du dich an meine Freundin rangemacht?!", knurrte ich woraufhin er nur abwehrend die Arme hob.

„Ganz ruhig. Ich nehm sie dir schon nicht weg.", schmunzelte er, „Du solltest langsam einmal deine Mum anrufen. Die arme Frau macht sich bestimmt schon Sorgen."
Langsam nickte ich und griff mein Handy um anschließend die Nummer meiner Mutter zu wählen. Natürlich war sie völlig aufgewühlt und durchlöcherte mich mit sämtlichen Fragen. Allerdings versicherte ich ihr, dass alles in Ordnung sei und sie sich keine Sorgen machen müsse.

„Oh man.", seufzte ich entnervt und ließ mich schließlich nach hinten auf die Matratze fallen. Leise schmunzelnd setzte sich Chester nun neben mich an die Bettkante während ich wieder damit begann sein Profilbild auf nähere Details zu untersuchen. Das Foto wollte mir aus irgendeinem Grund nicht mehr so wirklich aus dem Kopf gehen.
„Dein Profilbild.", begann ich leise und setzte mich auf.
„Hm? Was ist damit?", fragte er.
„Nichts, ich find's nur sehr schön. Diese Locken standen dir wirklich." Er begann zu lächeln und warf ebenfalls einen Blick darauf.
„Gefällt dir, wie ich dort aussehe?" Lächelnd nickte ich. Er wirkte irgendwie wie ein Engel.
„Das ist eine wirklich gute Aufnahme." Plötzlich fiel mir wieder der Arm um seine Schulter und die Hand an seiner Brust auf.
„Wer ist eigentlich diese andere Person?", fragte ich und deutete darauf. Eine Weile saß er regungslos da, blickte zu Boden und seufzte. Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch um anschließend ein kleines Büchlein aus der Schublade zu ziehen. Dieses klappte er auf und nahm ein Stück Papier heraus, eine Seite war ebenfalls etwas fransig. Es wirkte so, als hätte es jemand auseinandergerissen. Er legte das Buch anschließend wieder zur Seite und kam mit dem Papierfetzen zu mir. Anschließend hielt er sie nebeneinander und tatsächlich waren es zwei voneinander getrennte Hälften eines Fotos.

Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt