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Childhood Friend ~ Chapter 13

Eine neue Erkenntnis: In Phoenix ist es warm

Chester's PoV:
„Für wen haben wir uns denn heute so schick gemacht?“, ertönte es hinter mir, als ich gerade das wahrscheinlich zehnte Mal an diesem Nachmittag kontrollierte, ob meine Haare saßen. Etwas verwirrt drehte ich mich um, wo meine Mutter stand, die lächelnd an mir runter sah und dabei immer wieder verdächtig mit den Augenbrauen wackelte.
„Für niemanden. Das ist nur ein Hemd.“ Sie runzelte die Stirn und stemmte die Hände in die Hüften.
„Man sieht dich nicht oft in einem Hemd herumlaufen außer vielleicht in der Schule. Sonst läufst du ja immer in diesen HipHop-Klamotten herum, die aussehen wie ein Pyjama.“, grinste sie. Sie war noch nie wirklich Fan von meinem Kleidungsstil gewesen. Augenverdrehend schnaubte ich auf.

Lächelnd kam sie auf mich zu und legte ihre Hände auf meine Schultern um mich etwas zu sich zu ziehen. Sie strich mit ihren Fingern über den Kragen meines Hemdes und glättete ihn dadurch ein wenig um ihn anschließend in Position zu bringen.
„Du bist wirklich groß geworden. Ich kann nicht glauben, dass mein kleiner Junge nächstes Jahr schon achtzehn wird.“, lächelte sie während sie an mir hinunter sah. Dabei sammelten sich in ihren Augen allmählich die Tränen.
„Oh Mum.“, schmunzelte ich und schloss meine Mutter in die Arme. Auch, wenn ich nun schon um einiges gewachsen und älter geworden war, war ich in den Augen meiner Mutter noch immer der süße, kleine Lockenkopf von damals. Gerade als meine Mutter dazu ansetzt noch etwas zu sagen, klingelte es unten.

„Das sind sie bestimmt. Chester, machst du bitte auf?“ Ich nickte und ging sogleich runter zur Tür um diese zu öffnen.
„Hallo, Chester. Groß bist du geworden, nicht zu glauben.“ Mike's Mutter kniff mir in die Wange und zog leicht daran bevor sie an mir vorbei ins Haus ging. Auch Mike's Vater lächelte mich breit an und klopfte mir als Begrüßung auf die Schulter. Als nächstes war Mike's Bruder an der Reihe, der mir lachend auf den Rücken schlug. Ich keuchte auf, Jason hatte wirklich Kraft.
„Lang nicht gesehen, Bennington.“, grinste er ehe ebenfalls an mir vorbeiging. Als letztes trat Mike ein, den ich mit einem leisen, noch immer etwas schmerzerfüllten 'Hey.' begrüßte. Er trug heute ebenfalls ein Hemd. Es war ungewohnt, stand ihm aber unverschämt gut.
„Das mit Jason tut mir leid, der ist immer so grob.“ Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf woraufhin ich nur abwank.
„Ach, sterben werd ich jetzt nun auch nicht dran.“, schmunzelte ich, was er erwiderte bevor er seiner Familie folgte.

Alle miteinander saßen sie um den Esstisch. Ich nahm neben Mike auf der hölzernen Eckbank Platz und aß ein paar von den kleinen Snacks, die meine Mutter vorbereitet hatte. Während die Erwachsenen in ihren Gesprächen vertieft waren, langweilten Mike und ich uns beinahe zu Tode. Ich zuckte leicht zusammen als er mich plötzlich anstupste.
„Können wir vielleicht in dein Zimmer gehen? Ich will mir nämlich gerne den peinlichen Teil ersparen, wenn unsere Eltern anfangen, sich die peinlichsten Geschichten von uns zu erzählen.“ Nickend stimmte ich zu ehe ich von meinem Platz aufstand und mit etwas Mühe hinter dem Tisch hervorkam.
„Wo wollen die jungen Herren denn so schnell hin gerade jetzt, wo es spannend wird?“ Donna sah amüsiert zwischen uns beiden hin und her.
„Danke, Mum. Ich will mir diese peinlichen Geschichten gerne ersparen.“ Lachend nickte sie. Dann ging ich dicht gefolgt von Mike hinauf in mein Zimmer.

„Wow. Dein Zimmer ist einfach ... Wow!“, brachte er heraus, sobald er den Raum betrat. Ich schmunzelte leicht und schloss die Tür hinter mir ehe ich zu meinem Bett ging und mich darauf fallen ließ. Ich betrachtete ihn während er alles genauestens musterte. Ich musste zugeben, Anna hatte wirklich keinen schlechten Geschmack, was Jungs anbelangte. Aus dem einst kleinen, süßen Jungen mit dem Topfschnitt war ein gutaussehender, junger Mann geworden.
„Hey, du bist auch noch Fan von den Lakers." Damit riss er mich aus meiner Tagträumerei und holte mich zurück in das Hier und Jetzt.
„Uh, ja. Das ist aber so ziemlich das einzige, was ich an Los Angeles toll finde.", murmelte ich leise vor mich hin.
„Wie meinst du das?", hakte er nach und ließ sich ebenfalls neben mich auf das Bett fallen, sodass er nun neben mir saß.
„Klar, ich habe in Agoura gelebt, als ich noch ein kleiner Junge war. Dann haben mich meine Eltern in dieses völlig fremde Land geschleppt, aber dennoch ist es in all den Jahren mein Zuhause geworden. Los Angeles ist für mich jetzt so trostlos wie das Outback, hier gehöre ich nicht hin." Einige Sekunden herrschte Stille zwischen uns ehe ich den Satz fortführte.

„Aber was soll's? Sobald ich achtzehn bin, hau' ich sowieso von hier ab."
Fassungslos sah er mich an und augenblicklich bereute ich es, das gesagt zu haben.
„Du verpisst dich also schon wieder.", murmelte er. In den dunklen Augen glitzerten Tränen, die er versuchte wegzublinzeln.
„Mike, wir können doch-“ Ich wollte meine Hand auf seine Schulter legen, jedoch schlug er sie augenblicklich weg.
„Du wohnst dann wieder Meilen weg von mir. Wie stellst du dir das vor?“ Schuldbewusst blickte ich zu Boden ehe ich mich wieder ihm zuwandte.
„Ich lass dich nicht mehr alleine, wir können uns ja besuchen. Ich bin ja nicht gleich aus der Welt. Ich will meinen besten Freund nicht noch einmal verlieren. Ich hab dich lieb, bis zum Mond...“, lächelte ich leicht.
„Und zurück.“, beendete er den Spruch unserer Kindheit ebenfalls mit einen Lächeln auf den Lippen. Er wischte sich die Tränen weg und ließ sich dann nach vorne fallen, sodass er nun auf dem Bauch lag.

Ich lehnte mich an die Wand und betrachtete ihn aus dem Augenwinkel. Ohne wirklich darüber nachzudenken, was ich tat, legte ich meine Hand an seinen Kopf und strich ihm sanft durch die Haare. Er hatte ein wenig Haargel benutzt, dennoch waren sie so unglaublich weich.
„Was machst du da?“, brummelte er weswegen ich augenblicklich von ihm wegzuckte.
„Tut mir leid.“, murmelte ich eher zu mir, aber dennoch in einer Lautstärke, sodass er es hören konnte.
„Alles cool, aber was sollte das gerade? Magst du es, anderen Leuten die Frisur zu ruinieren?“ Er begann zu grinsen, weswegen ich erleichtert ausatmete. Er war ohnehin wahrscheinlich schon sauer auf mich. Einen Streit nur wegen seinen Haaren konnte unsere ohnehin bis jetzt noch sehr bröckelige Freundschaft nun wirklich nicht gebrauchen.

„Nein, ich hab selbst keine Ahnung. Es ist alles zurzeit nur ein wenig durcheinander. Das ist alles.“ Er nickte verständnisvoll.
„Hattest du eine Freundin in Phoenix? Vermisst du das bei ihr zu machen?“ Schnaubend lachte ich.
„Ich hatte noch nie eine Freundin.“ Er zog eine seiner Augenbrauen hoch.
„Komm, lüg mich nicht an.“, lachte er und boxte mir gegen die Schulter.
„Ich lüge nicht. Warum sollte ich auch?“, zuckte ich lediglich mit den Schultern.
„Du siehst sehr gut aus, du warst sicher der Schwarm aller Mädchen auf der alten High School, oder?“, fragte er, erwartungsvoll grinsend sah er mich an.
„Danke, aber ich mach mir nicht so viel aus Mädchen. Manche sind ganz süß, aber sich gleich in eines zu verlieben? Ich bin nicht so der Typ für Frauen.“ Er nickte nur und zog einen herausstehenden Faden aus der Bettdecke, neben der er lag.

„Wie ist es da eigentlich in Arizona?“ Er richtete sich ein wenig auf und stützte den Kopf auf seinen Armen ab um mich besser ansehen zu können während er mich interessiert musterte.
„Warm.“, gab ich knapp zurück woraufhin er mich etwas perplex ansah ehe wir beide in schallendem Gelächter ausbrachen.
„Oh wow, das hätte ich jetzt nicht erwartet.“, gab er sarkastisch mit den Augen rolled zurück.
„Aber jetzt mal im Ernst. Wie ist es da?“, hakte er nach und zog seine Augenbrauen gen Himmel.
„Phoenix ist meiner Meinung nach eine sehr schöne Stadt auch, wenn man wegen der Hitze an einigen Tagen im Sommer fast umkommt. Manchmal schmelzen einem sogar die Schuhsohlen unter den Füßen weg. Sie liegt mitten im Nirgendwo, rundherum ist trostlose Wüste mit ein paar Kakteen und Krabbelviechern. Sie wirkt wie ein Phoenix, der aus der Asche emporsteigt. Deshalb der Name.“, erklärte ich woraufhin er nickte.

„Klingt logisch.“, stellte er fest, ich gab ein zustimmendes Brummeln von mir. Dann herrschte Stille zwischen uns, wieder ließ Mike seinen Blick durch mein Zimmer wandern bis er schließlich an meinem Skateboard, welches neben meinem Schreibtisch an der Wand lehnte, hängen blieb.
„Du skatest?“ Etwas wage nickte ich.
„Wieso gehen wir nicht einmal zusammen skaten? Ich könnte dir die Stadt ein wenig zeigen und außerdem meine Freunde vorstellen. Du weißt schon, dieser Haufen neulich in der Schule. Ihr werdet euch bestimmt mögen.“, grinste er mich breit an. Wenn es doch nur so gewesen wäre...

~To be continued~

Hellooo friends!
Ju, I know...is bissl lange her. Ich bemüh mich öfter zu updaten 🙈🖤

Lots of love
Amy

Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt