Childhood Friend ~ Chapter 11Nicht verzagen, Jason fragen
Mike's PoV:
„Frag sie doch, ob sie mit dir gehen will.", hallten Chester's Worte in meinem Kopf wieder. Leichter gesagt als getan. Das konnte bei einem in Sachen Frauen eher untalentierten Jungen wie mir ganz schnell in einer Katastrophe enden. Erschrocken zuckte ich zusammen als die Tür meines Zimmers aufschlug. Mein Bruder steckte den Kopf herein, dann folgte der Rest.
„Schonmal was von Anklopfen gehört?", murmelte ich woraufhin er nur abwehrend die Arme hob.
„Ich hab geklopft. Aber mein kleiner Bruder war zu dem Zeitpunkt anscheinend wieder in einem ganz anderen Universum unterwegs." Ein breites Grinsen huschte über seine Lippen. Mit dem Fuß kickte er die Tür zu ehe er zu mir kam und sich neben mich auf mein Bett fallen ließ.
„Du denkst wieder an sie.", bemerkte er und verschränkte die Hände hinter dem Kopf ehe er mich eindringlich ansah.
„Warum sollte ich? Wen meinst du überhaupt mit ‚sieʼ?", stellte ich mich dumm, in der Hoffnung, dass seine Fragerei damit ein Ende haben würde. Jedoch war das genaue Gegenteil der Fall.
„Komm schon, Mike. Du weißt ganz genau, wen ich meine." Natürlich wusste ich das. Er wackelte mit den Augenbrauen und piekte mir mit dem Ellenbogen in die Seite.
„Was redest du da nur wieder für einen Müll, Jay?", grummelte ich .
„Kein Müll, du Dumpfbacke. Es ist nun wirklich nicht mehr zu übersehen, dass du dich in Anna verguckt hast." Verzweifelt schnaubte ich, dennoch wollte ich mich nicht einfach so geschlagen geben. In einem kleinen Moment der Unachtsamkeit nutzte ich meine Chance und schubste ihn einfach vom Bett.
„Hey!", rief er empört woraufhin ich nur spöttisch zu grinsen begann. Er stand auf und stemmte verärgert die Fäuste in die Hüften.
„Das hat man nunmal davon, wenn man seinen kleinen Bruder ärgert.", feixte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Rede mit Anna, Brüderchen.", sagte er noch ehe er das Zimmer verließ. Eine Weile dachte ich nach, bis ich feststellen musste, dass mein großer Bruder wie sooft recht hatte.〷
Meine Hand zitterte als ich den Zeigefinger an den Klingelknopf legte und diesen schließlich eindrückte. Ein Gong ertönte im Inneren des riesigen Hauses, feste Schritte kamen immer näher. Die Person musste Schuhe mit hohem Absatz tragen. Es klickte und die Tür vor mir öffnete sich. Eine Frau in engem, schwarzem Kleid und Stöckelschuhen stand vor mir. Auch, wenn sie Make-up trug, fiel mir wieder auf, dass Anna viel Ähnlichkeit mit ihrer Mutter hatte. Dunkelbraunes Haar, blasse Haut und die schmalen, pinken Lippen, auf denen leider nur sehr selten das süße Lächeln erschien.
„Guten Tag, junger Mann. Kann ich Ihnen weiterhelfen?" Für eine zierliche Frau wie sie es war, hatte sie einen ziemlich festen Ton, in dem ein Hauch von Dominanz lag.
„Mama, du kennst ihn doch schon. Das ist Mike.", kam es schüchtern und kleinlaut hinter ihr. Kurz drehte sie sich zu ihrer Tochter um, die sich kurzerhand neben sie stellte, ehe sie sich wieder mir zuwandte. Auch Anna trug ein sehr edles, schwarzes Kleid mit ein wenig Spitze, was ihr Dekolleté etwas bedeckte.Ihre Mutter begann zu lächeln.
„Michael, Donna's lieber Junge. Was führt dich denn hierher? Du hast dich hier schon lange Zeit nicht mehr blicken lassen." Etwas vorwurfsvoll blickte sie mich an, beschämt richtete ich meinen Blick zu Boden. Sie hatte recht, ich hatte sie schon ewig nicht mehr besucht. Ich war der einzige Junge, den Anna bisher zu sich einladen durfte. Allerdings galten strenge Regeln. Die Zimmertür musste immer offen bleiben, sich vor ihren Eltern zu küssen wäre keine besonders gute Idee und würde sowohl mir als auch Anna nur Scherereien bringen. Unanständige Dinge zu tun war demnach ein absolutes Tabu, weswegen Anna auch zu keinem Jungen nach Hause durfte. Das war der Grund, warum ich so überrascht gewesen war, als sie das letzte Mal so plötzlich in meinem Zimmer stand. Ihre Eltern waren bei Angelegenheiten mit Jungs besonders misstrauisch, da sie ihre Tochter ohnehin schon fest unter Kontrolle hatten und sich um ihr kleines Prinzesschen sorgten. Anna versuchte erst gar nicht sich diesen Vorschriften zu widersetzen, die Dominanz ihrer Eltern behielt sie fest in ihrem Bann.
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Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎
FanficWas passiert, wenn sich die Wege zweier getrennter Freunde, die einst in Kindertagen unzertrennlich waren, erneut kreuzen? Könnte alles wieder so werden, wie es einmal war?