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Childhood Friend ~ Chapter 3

Hausaufgaben-Wirrwarr, Manga und Mädchen - das Rezept für einen Schultag

Mike's PoV:
Dienstag Morgen, heute würde ein warmer Frühlingstag werden. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel herab, sanft spielte der Wind mit den Blättern an der Bäumen, deren Schatten man auf dem Asphalt tanzen sah. Erschrocken zuckte ich zusammen als jemand seine Hand etwas grob auf meine Schulter schlug.
„Bourdon, bist du noch ganz bei Trost?", fauchte ich woraufhin der Jüngere nur lachte und kurz darauf mit seinem Skateboard unter'm Arm neben mir auftauchte. Rob war einer meiner besten Freunde. Wir wohnten in der selben Straße, gingen zusammen in eine Klasse und hatten sehr viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Interessen. Vor allem, was unseren Musikgeschmack betraf. Er spielte Schlagzeug während mir eher melodische Instrumente wie Gitarre und Klavier lagen. Zusammen mit vier anderen Jungs machten wir Musik. Dieses Hobby war schon immer unsere große Leidenschaft gewesen und auch das Skaten hatte es uns angetan.
„Shinizzle, rate mal, was ich mir gestern gekauft hab.", grinste er breit.
„Keine Ahnung. Ein weiteres deiner Erotik-Magazine?" Er schlug mir schmunzelnd gegen den Oberarm ehe er ein kleines Schächtelchen aus seinem Rucksack zog und mir dieses anschließend in die Hand drückte.
„Dookie?! Wo hast du denn die aufgetrieben? Die Kassette ist seit der Veröffentlichung des Albums ausverkauft." Entgeistert, jedoch zugleich überglücklich sah ich ihn an.
„Mein Bruder arbeitet in einem Multimedia-Laden und hat sie dort aus der hintersten Ecke des Lagers gekramt. Das war wahrscheinlich die letzte in ganz Agoura Hills.", berichtete er woraufhin ich nickte ehe ich weiter die Kassette begutachtete.

„Sag mal Robert...", hob ich nach einer Weile Schweigen zwischen uns an während ich die Kassette in meinen Rucksack gleiten ließ.
„Hm?" Der Drummer blickte mich neugierig an.
„Hast du gestern die Hausaufgaben in Mathe gemacht?", grinste ich, wobei ich schon jetzt vermutete, was seine Antwort sein würde. Geschockt riss er die Augen auf und schlug sich die flache Hand vor die Stirn.
„Oh, verdammt. Die hab ich voll vergessen.", murmelte er und sah mich entsetzt an, „Mrs Adams wird mich sowas von umbringen."
„Stimmt.", schmunzelte ich, „Aber das lass' ich nicht zu."
Mit diesen Worten sprintete ich los und sprang nach einigen Metern elegant auf mein Board. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung, in der der Jüngere noch immer völlig verblüfft stand.
„Komm schon, du Schnarchnase! Wenn wir uns beeilen, hast du noch genug Zeit um von mir abzuschreiben!", rief ich schmunzelnd. Schon bald hatte er mich eingeholt und fuhr nun neben mir auf dem Bürgersteig.
„Wollen wir wetten, dass ich zuerst da bin?", grinste er herausfordernd, „Die letzten Male warst du schneller, aber diesmal bin ich Erster."
„Das glaubst auch nur du.", lachte ich und begann mich kräftiger vom Boden abzudrücken, sodass ich schon nach kurzer Zeit einige Meter Vorsprung hatte. So musste sich Rob auch dieses Mal als Verlierer bekennen.

- - - ⌲

Leise summend arbeitete ich weiter an einer meiner Zeichnungen. Obwohl ich ein Junge war, interessierten mich Anime und Manga zumal ich japanischer Herkunft war. Die Meinung anderer kümmerte mich nicht im Geringsten und ich zeichnete das, was mir gerade im Kopf herumschwirrte. Diesmal sollte es ein Mädchen auf einer Schaukel, dessen wunderschöne, lange Haare im Wind wehten, sein. Sie besaß große, strahlende Augen und eine süße Stupsnase.
„Hey, Mike.", ertönte er plötzlich woraufhin ich von meiner Zeichnung aufsah um geradewegs in wunderschöne rehbraune Augen zu blicken.
„Anna.", lächelte ich während ich dabei zusah wie sich das Mädchen vor mir auf die Tischplatte setzte. Ich mochte sie unheimlich gerne während ich am Rest der Mädchen in unserer Klasse nichts fand. Anna war in meinen Augen als einzige hier normal. Im Gegensatz zu den anderen schminkte sie sich nicht übermäßig viel, hatte nicht ihren Rock gekürzt oder die Bluse halb aufgeknöpft und trug keine Push-up BHs.

Sie strich ihre langen, braunen Haare hinters Ohr ehe sie neugierig einen Blick auf das Blatt Papier warf.
„Wen zeichnest du da?", fragte sie woraufhin ich jediglich mit den Schultern zuckte.
„Um ehrlich zu sein weiß ich es selbst nicht. Es ist einfach eine Mangafigur.", sagte ich.
„Die Zeichnung ist wirklich wunderschön.", murmelte sie und nahm diese in die Hand um sie näher zu begutachten, wobei ihr ein leichtes Lächeln über die Lippen huschte.
„Wenn du willst, kannst du sie gerne behalten.", lächelte ich woraufhin sie mich überrascht ansah ehe sie begann breit zu grinsen, sodass man ihre strahlend weißen Zähne sah. In diesem Moment betrat unsere Mathelehrerin Mrs Adams das Klassenzimmer, weswegen sich Anna schnell von der Tischplatte rutschen ließ, jedoch nochmals zu mir kam.
„Danke, Mikey.", flüsterte sie mir ins Ohr und gab mir einen Kuss auf die Wange ehe sie zu ihrem Platz ging.

Ich vergas für einen Augenblick zu atmen, spürte wie allmählich die Röte in meine Wangen stieg und strich mit zwei Fingern über die Stelle, auf welche sie ihre weichen, pinken Lippen gelegt hatte.
„Das nächste Mal aber bitte auf den Mund.", riss mich die Stimme meines Banknachbarn aus den Gedanken. Rob grinste mich breit an woraufhin ich ihm nur meinen Ellenbogen gegen den Oberarm stieß. Leise zischte er auf.
„Bourdon, hör auf damit oder ich lass' dich nie wieder von mir abschreiben.", fauchte ich. Im Gegensatz zu mir war er schon oft mit einem Mädchen gegangen, welches er jedoch schon nach wenigen Wochen abblitzen ließ.
„Wann lernst du endlich, dass du keine 12 mehr, sondern 16 bist, Michael.", lachte er woraufhin ich nur skeptisch die Augenbrauen in der Mitte zusammenzog. Ich wusste worauf er hinauswollte. Deswegen zuckte ich nur stumm mit den Schultern.

„Komm schon, Mike. Du bist kein Kind mehr, sondern ein hübscher, junger Mann.", sagte er und legte mir seine Hand auf die Schulter. Einige Augenblicke sahen wir uns stumm in die Augen ehe wir in schallendem Gelächter ausbrachen.
„Du hörst dich schon fast so an wie meine Mutter.", brachte ich heraus, weswegen Rob nur noch mehr lachen musste.
„Mr Shinoda? Mr Bourdon? Würden Sie mir bitte erklären, was Sie beide als so lustig empfinden, dass Sie deswegen meinen Unterricht stören müssen?", fragte sie und sah uns über die Brille auf ihrer Nase eindringlich an woraufhin wir beide nur den Kopf schüttelten.
„Schade. Ich bin mir sicher, dass der Rest der Klasse gerne an Ihrem sehr amüsant wirkenden Gespräch teilgenommen hätte.", sagte sie ehe sie sich wieder der Tafel zuwandte um ihren Anschrieb fortzuführen.
„Und Mrs Adams ist noch schlimmer als deine Mum."

~To be continued~

Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt