Childhood Friend ~ Chapter 16The mysterious person - seine Freundin?
Mike's PoV:
Wieder drückte ich auf die Play-Taste auf dem Kassetenrekorder und erneut erklangen die Töne des ersten Liedes auf dem Tonband. Das ungefähr vierte Mal an diesem Morgen. Die Stimme des Blonden hatte es mir wirklich angetan. Eigentlich hätte ich mich schon für die Schule fertig machen sollen, jedoch hatte ich bis jetzt nicht wirklich Lust dazu gehabt. Stattdessen lag ich in meinem Bett uns las meinen Manga weiter während ich leise die Melodie der Lieder summte. Plötzlich klopfte es an der Tür, augenblicklich blickte ich von dem kleinen Heftchen in meiner Hand auf.
„Guten Morgen, Kiddo. Was hörst du da?“ Mein Vater stand in Türrahmen. Er trug einen Anzug und seine Tasche, scheinbar musste er gleich zur Arbeit.
„Grey Daze.“, gab ich knapp zurück.
„Also letztens waren es ja noch die Beastie Boys und Run DMC.“, lachte er, was ich erwiderte, „Wer ist Grey Daze überhaupt? Noch nie davon gehört.“„Chester's Band in Phoenix. Er ist der Leadsänger.“, erklärte ich woraufhin er erstaunt die Stirn runzelte.
„Nicht schlecht. Der Bursche hatʼs faustig hinter den Ohren. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als der Junge noch ein kleiner Knirps war.“, grinste er und wackelte mit dem Zeigefinger, leise lachte ich.
„Nun gut. Ich muss zur Arbeit. Viel Spaß in der Schule.“, sagte er noch ehe ich hörte wie er die Treppe hinunter ging.
„Danke.“, rief ich ihm hinterher. Auch, wenn mir die ein oder andere Unterrichtsstunde vielleicht nicht wirklich Freude bereitete, freute ich mich dennoch mit den anderen abhängen zu können. Immerhin ging der Großteil der Jungs in meine Klasse. Nur Mark und Chester waren eine Stufe über uns.Apropos Chester. Er hatte mir ja seine Nummer gegeben. Ich schob meine Hand in die hintere Hosentasche und fischte den verknitterten Papierfetzen heraus, welchen ich anschließend entfaltete und vor mich auf das Bett legte. Einige Minuten starrte ich den kleinen Zettel nur an bis ich schließlich mein Handy nahm und die Nummer unter einem neuen Kontakt eingab. Sein Profilbild erschien, ein schwarz-weiß Foto von ihm. Es schien eine ältere Aufnahme zu sein, jedoch war sie recht gut und sehr scharf, sodass man jedes Detail erkennen konnte. Chester hatte schulterlange Locken und trug ein helles Shirt kombiniert mit einem Flanellhemd. Die dunklen Augen blickten direkt in die Kamera während das mit Abstand schönste Lächeln seine Lippen zierte. Augenblicklich begann ich ebenfalls vor mich hin zu grinsen. Dann bemerkte ich jedoch den Arm, welcher um seine Schultern gelegt war und die Hand an seiner Brust, von der man jedoch nur den Ansatz der dürren Finger mit den schwarz lackierten Nägeln sah. Sie wirkte eher feminin, nachdenklich legte ich den Kopf schief.
Vielleicht hatte er doch eine Freundin in Phoenix gehabt und er verschwieg es mir nur. Allerdings könnte es auch einer seiner engeren Freunde sein. Vielleicht ein Mitglied von Grey Daze? Ich beließ es dabei und machte mich stattdessen daran eine Nachricht zu schreiben. Ein einfaches 'Hey' dürfte als Anfang reichen, ich wollte ihn ja nicht gleich zutexten. Nun wartete ich und starrte wie gebannt auf das kleine Display. Nichts passierte. Ganze fünf Minuten ging es so weiter, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit.
„Michael, kommst du frühstücken? Du hast nur noch eine Viertelstunde.“, hörte ich plötzlich meine Mutter von unten rufen. Seufzend schaltete ich das Handy aus und drehte die Musik etwas leiser bevor ich nach unten ging.〷
Träge schlurfte ich den Flur entlang und stieg in meine Sneaker, mein Skateboard unter den Arm geklemmt. Chester hatte mir noch immer nicht geantwortet, weswegen ich etwas niedergeschlagen war. Warum wusste ich nicht wirklich. Ich verabschiedete mich von meiner Mum und warf noch einen letzten Blick auf mein Handy bevor ich die Tür öffnete. Immer noch nichts...
„Guten Morgen. Was guckst du denn so trübselig? Hast du Kummer?“ Etwas erschrocken sah ich von dem Display auf und erblickte den Blonden, welcher lässig am Zaunpfosten lehnte. Augenblicklich zuckten meine Mundwinkel nach oben, die schlechte Laune schien wie weggeblasen zu sein.
„Guten Morgen.“, schmunzelte ich und schloss die Haustür hinter mir ehe ich zu ihm ging, „Machst du dir jetzt jeden Morgen extra die Mühe und holst mich ab?“
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Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎
FanficWas passiert, wenn sich die Wege zweier getrennter Freunde, die einst in Kindertagen unzertrennlich waren, erneut kreuzen? Könnte alles wieder so werden, wie es einmal war?