Childhood Friend ~ Chapter 4Autsch, das tat weh. Seelische Wetterlage: Katastrophal
Mike's PoV:
Die Sonne schien vom Himmel herab hindurch durch einzelne Wolken während ich tief in Gedanken versunken durch den Park vor mich hinlief. In meiner einen Hand hielt ich mein Skateboard während ich die andere in meiner Jackentasche vergraben hatte. Mein Blick war starr auf den Weg unter mir gerichtet, weswegen ich nichts, was um mich herum geschah, wahrnahm. Noch immer machte ich mir Gedanken um ihn. Erst als mich etwas hartes, stumpfes direkt am Kopf traf, wurde ich zurück in die Realität geholt und fand mich schließlich auf dem rauen Asphalt wieder. Mit der einen Hand hob ich den orangen Ball mit den schwarzen Linien darauf, welcher neben mir umher rollte, auf während ich mir mit der anderen meine schmerzende Stirn rieb. Basketball. Ich hatte diesen Sport schon immer für ziemlich idiotisch gehalten...
„Hey, du! Gib mir meinen Ball wieder!", ertönte plötzlich eine Stimme woraufhin ich anfangs etwas verdattert um mich blickte ehe mir ein junger Mann auffiel, welcher hinter einem der Büsche, welche das Basketballfeld vom Rest des Parks abtrennten, hervorkam. Als die dunklen Augen meine trafen erstarrte ich, sah wie in Trance dabei zu wie er auf mich zugelaufen kam. Nun stand er direkt vor mir. Sein Shirt war vom Schwitzen völlig durchnässt, einzelne Schweißperlen rannen über sein Gesicht und seine Atmung war schnell und flach.
„Oh Gott, entschuldige. Das war wirklich nicht mit Absicht.", lächelte er etwas verlegen und hielt mir seine Hand hin.
Für diesen Augenblick hatte ich wieder dieses Bild vor Augen.„Mikey, gib mir den Ball wieder!", hörte ich den Älteren zornig rufen. Kurz darauf kam dieser auf mich zugestürmt, riss mich dabei mit zu Boden. Fest hatte ich meine Augen zusammengekniffen als ich auf dem harten Asphalt aufkam. Als ich diese vorsichtig wieder öffnete befand sich das besorgte Gesicht des Größeren direkt über mir, weswegen ich augenblicklich begann rot zu werden.
„Hab ich dir wehgetan, Mikey? Tut mir leid. Das war wirklich nicht mit Absicht."Noch immer war ich wie erstarrt, begriff in diesem Moment gar nichts mehr. Kurz zögerte ich bevor ich seine Hand nahm und mich von ihm wieder auf die Beine ziehen ließ. Ich war wie gefesselt von den dunkelbraunen Augen, welche schon beinahe schwarz wirkten und mich fest in ihrem Bann behielten. Die Gesichtszüge, dieses schüchterne Lächeln und die tiefschwarzen Augen. Alles war so wie früher. Nur der Lockenschopf war verschwunden und nun gegen blonde, kurze Stacheln ersetzt worden. Auch seine Stimme war über die Jahre viel tiefer geworden, von dem Kind war nahezu keine Spur mehr. Dennoch würde ich ihn unter Tausenden wieder erkennen. Er war es, da bestand kein Zweifel.
Weiter lächelte er mich verlegen an, schien wie ich noch immer nicht zu wissen, was er sagen sollte.
„Chester, spielen wir weiter oder willst du noch länger mit diesem Skater-Typen da flirten?", ertönte es spöttisch hinter ihm, wo ein großer, schmächtiger Junge mit dunkelblauen Haaren stand. Ehe ich mich versah riss mir der Blonde den Ball aus den Händen und stürmte wieder davon. Noch ein letztes Mal drehte er sich zu mir um bevor er wieder spurlos im Gebüsch verschwand.
„Chester.", murmelte ich lautlos und ließ meinen Blick weiter an der Stelle, an der ich den Jungen das letzte Mal gesehen hatte, verharren. Meine Lippen verformten sich zu einem traurigen Lächeln. Er hatte mich, wie es den Anschein hatte, wirklich vergessen. Warum machte ich mir überhaupt Hoffnungen, dass er sich an mich erinnern würde? Es war sinnlos. Langsam gewann der grausame, stechende Schmerz wieder die Oberhand über mich zurück, schmerzerfüllt zischend fasste ich mir an die Schläfe ehe ich mein Skateboard aufhob und meinen Weg nach Hause fortsetzte.Das Stechen wurde von Minute zu Minute stärker und allmählich begann mir ein wenig schummrig und übel zu werden. Schließlich betrat ich völlig geschafft unser Haus.
„Michael, bist du's?" Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen steckte meine Mutter ihren Kopf durch die offene Küchentür hinaus in den Flur. Als sie mich jedoch genauer ansah, änderte sich ihre Miene schlagartig.
„Schatz, geht's dir gut?", fragte sie besorgt und kam zu mir gelaufen.
„Mir geht's gut, Mum.", seufzte ich leicht lächelnd auch, wenn es gelogen war. Etwas misstrauisch nickte sie. Gerade als sie sich wieder umdrehen wollte um ihrer Arbeit nachzugehen, schienen mich das flaue Gefühl in meinen Magen, der Schwindel und der Schmerz zu übermannen. Ich versuchte mich irgendwo festzuhalten bevor ich kraftlos zu Boden sackte.
„Michael!", hörte ich meine Mutter besorgt rufen. Ich bekam noch mit wie sie die Bänder ihrer schmutzigen Kochschürze hinter dem Rücken löste, diese anschließend auf die kleine Kommode legte und sie auf mich zulief bevor mir die Augen zufielen.Ein grelles Licht blendete mich sogleich, als ich langsam wieder zu Bewusstsein kam.
„Ihm geht's gut, Donna. Seine Reaktion ist normal, seine Pupillen sind isokor. Mir scheint es so als hätte er nur eine leichte Gehirnerschütterung. Schon in wenigen Tagen wird er sich vollständig erholt haben.", vernahm ich eine Stimme, welche ich zuvor noch nie gehört hatte. Blinzelnd schlug ich die Augen auf. Ich befand mich in meinem Bett, neben dem meine Mutter und eine andere, mir völlig fremd erscheinende Frau saß. Sie war komplett weiß gekleidet mit einem roten Kreuz auf ihrem Kittel, was darauf hinwies, dass sie entweder Ärztin oder Krankenschwester war. Außerdem hatte sie ein Stethoskop um ihren Hals gelegt und in ihrer Hand hielt sie eine kleine Taschenlampe, mit der sie mir vorher in die Augen geleuchtet hatte. Sie hatte welliges, dunkelbraunes Haar und bernsteinfarbene Augen, mit denen sie mich sogleich musterte.
„Da bist du ja wieder.", lächelte sie und ließ die Taschenlampe in ihren Medizin-Koffer wandern, welcher neben ihr auf dem Boden stand. Diesen schloss sie anschließend bevor sie aufstand und ihren langen, weißen Kittel zurechtzupfte.
„Ich denke mein Job hier ist getan. Donna, gib deinem Sohn Traubenzucker, damit er schnell wieder auf die Beine kommt. Tschüss ihr beiden und gute Besserung, Michael.", schmunzelte sie ehe sie ging. Woher kannte sie meinen Namen und warum duzte sie meine Mutter? Kannten sich die beiden? Meine Gedankengänge wurden schlagartig unterbrochen als sich meine Mutter räusperte. Ihre Arme waren fest vor ihrer Brust verschränkt während sie mich eindringlich ansah. Ich schluckte.
„Michael Kenji Shinoda! Du bist mir eine Erklärung schuldig, mein Freundchen!"~To be continued~
Euch allen frohe Weihnachten 😸🖤
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Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎
FanficWas passiert, wenn sich die Wege zweier getrennter Freunde, die einst in Kindertagen unzertrennlich waren, erneut kreuzen? Könnte alles wieder so werden, wie es einmal war?