Childhood Friend - Chapter 21Der Geruch von Peinlichkeit und Eifersucht
Chester's PoV:
Donnerstag Morgen, 7:24AM. Schon seit ungefähr einer viertel Stunde wartete ich wie gewohnt auf Mike. Die Auxiliary würden wir an diesem Morgen höchstwahrscheinlich verpassen. Es war eher unüblich für ihn, weswegen ich allmählich begann, mir Sorgen zu machen. Schließlich entschloss ich mich dazu, einfach zu klingeln. Kurz darauf vernahm ich Schritte jenseits der robusten Holzbarriere, das Schloss klickte. Die Tür schwang auf und Mike's Mutter stand vor mir, sogleich breitete sich ein warmes Lächeln auf ihren Lippen aus.
„Uhm ... guten Morgen, Mrs Shinoda.", begrüßte ich sie etwas schüchtern. Immerhin war ich zum ersten Mal seit langem wieder hier.
„Du kannst mich ruhig Donna nennen, Chester. Bei der Anrede fühle ich mich nur noch älter als ich es sowieso schon bin.", schmunzelte sie und warf sich das Geschirrtuch, welches sie die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte, über die Schulter, „Aber sag mal, wartest du denn hier immer noch auf Michael? Ich dachte, der Junge wäre schon längst aus dem Haus."
Ratlos zuckte ich mit den Schultern woraufhin sie seufzte. Noch bevor sie jedoch etwas sagen konnte, meldete sich jemand anderes zu Wort.„Guten Morgen, Bennington." Mike's Bruder kam auf uns zu spaziert und klopfte mir mit der einen Hand brüderlich auf die Schulter während er in der anderen eine angebissene Scheibe Toast mit Erdnussbutter hielt. Sogleich blieben seine dunklen Augen an meinen Händen hängen, welche mein Skateboard hielten.
„Oh, fetzige Maniküre. Hat dir deine Freundin im Schlaf die Nägel angeschmiert?", lachte er ein wenig spöttisch woraufhin ich nur ein wenig genervt die Augen verdrehte.
„Jason Akio Shinoda, benimm dich gefälligst!", mahnte seine Mutter. Abwehrend hob er nur die Arme ehe er an mir vorbei nach draußen trat.„Bye! Ich hab dich lieb, Mum!", rief er noch bevor er um die nächste Ecke verschwand.
„Dieser Kerl." Donna schüttelte nur schnaubend den Kopf ehe sie sich wieder zu mir wandte und nun selbst einen genaueren Blick auf meine Nägel warf.
„Zeig mal her." Vorsichtig nahm sie die eine Hand und begutachtete das Ganze, anschließend nickte sie zufrieden.
„Hast du dir die etwa selbst lackiert?" Fragte sie woraufhin ich leicht rot wurde und nickte.
„Schick, sieht man nicht oft.", lächelte sie und ließ meine Hand wieder los ehe sie einen kurzen Blick auf die sehr rustikal wirkende Pendeluhr, die hinter ihr im Flur stand, „Jetzt aber hoch mit dir, weck die alte Schlafmütze auf. Sein Zimmer ist das vorletzte auf der rechten Seite."
„Noch ein kleiner Tipp. Wenn es um seine Haare geht, ist er besonders empfindlich.", zwinkerte sie mir noch verschwörerisch zu ehe sie wieder in der Küche verschwand.Meinen Rucksack warf ich neben die Treppe ehe ich wie befohlen anschließend die Treppe hinauf in den ersten Stock ging. Leise öffnete ich schließlich die besagte Tür und schlich in Mike's Zimmer, welches ich nun schon ganze zehn Jahre lang nicht zu Gesicht bekommen hatte. Das Blau an den Wänden war durch ein helles Grau ersetzt worden. Allerdings wurde der Großteil davon von Postern verschiedenster Bands und Bildern von ihm selbst und den anderen Jungs von Xero bedeckt. Alle zogen sie komische Grimassen, was mich leicht schmunzeln ließ. Weiter ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen, wobei er an dem Keyboard und der E-Gitarre hängen blieben. Als ich letztendlich den Jüngeren erblickte, begann ich augenblicklich zu lächeln. Noch immer schlief er friedlich in seiner Decke eingekuschelt. Die Haare fielen ihm in einem Pony in die Stirn. Kein Haargel, völlig ungestylt und durcheinander. Er erinnerte mich an einen der süßen Jungs aus den Manga, die Mike das ein oder andere Mal las. Wie zu erwarten hatte ich eher weniger aus den japanischen Schriftzeichen zwischen den Bildern entziffern können, weswegen mir Mike die ganze Geschichte geschildert hatte.
„Akito." Mit dem Zeigefinger zeigt er auf den Jungen auf dem Cover, welches im Gegensatz zum Inhalt des Büchleins farbig gestaltet ist. Er hat knallrote Haare und große, dunkle Augen. Ein freches Grinsen zeichnet sich auf den Lippen inmitten seines sehr virilen Gesichtes ab.
„Das bedeutet so viel wie ‚kleiner Teufel'.", erklärt er mir.
„Warum heißt er denn so?", frage ich deshalb etwas konfus. Mir leuchtet es nicht ein, warum man sein Kind so nennen sollte.
„Weil er einer ist, ein kleiner Teufel." Mike macht sich dem Anschein nach in diesem Augenblick vielleicht ein wenig lustig über mich, da diese Tatsache so einfach zu erschließen gewesen wäre.
„Was meinst du? Soll ich mir die Haare auch rot färben?" Forschend betrachte ich ihn, lege nachdenklich den Kopf schief.
„Es würde dir stehen ... Akito.", lächle ich.
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Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎
FanfictionWas passiert, wenn sich die Wege zweier getrennter Freunde, die einst in Kindertagen unzertrennlich waren, erneut kreuzen? Könnte alles wieder so werden, wie es einmal war?