Childhood Friend ~ Chapter 17Was Jungs wirklich wollen...
Mike's PoV:
Wie abgemacht stand ich pünktlich um halb acht vor Annaʼs Tür und wartete auf das Erscheinen der Brunetten. Nicht allzu lange dauerte es bis das Türschloss klickte und das Mädchen heraustrat. Ich war etwas überrascht meine Freundin heute in engen Jeans, einem etwas zu großen Nirvana Bandmerch und Sneakern zu sehen, da sie üblicherweise nur elegante Kleider und dazu passende Ballerinas trug. Ihre Eltern waren wie meine eher sehr konservativ gestimmt. Das bedeutete, dass Mädchen nur Kleider, Jungs nur die üblichen ,Jungssachenʼ tragen durften und auch Homosexualität war ein absolutes Tabu. Noch dazu trug sie ihr Haar an diesem Abend ausnahmsweise offen. Um das ganze zusammenzufassen, sah sie einfach atemberaubend aus. Das schüchterne Mädchen war wie ausgewechselt und dafür durch ein rebellisches Teenie-Girl ersetzt worden.„Wow.“, brachte ich heraus. Anna begann zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd und ihre Wangen verfärbten sich leicht rot. Sie legte ihre Hand in meinen Nacken und begann mich ebenfalls zu taxieren.
„Ist aber auch nicht wirklich alltäglich, dass du ein Hemd trägst. Steht dir wirklich gut.“, lächelte sie, was ich dankend erwiderte. Tief sah ich ihr in die Augen, wobei mir noch etwas weiteres auffiel.
„Ist das Wimperntusche?“ Wieder wurde sie etwas rot und nickte schüchtern. Anna schminkte sich eigentlich nicht, jedoch stand es ihr unheimlich gut. Etwas flüchtig drückte ich meine Lippen auf ihre ehe ich sie wieder ansah. „Sieht toll aus.“
„Danke.“, kicherte sie leise.
„Wollen wir los?“, fragte ich dann woraufhin sie lächelnd nickte und meine Hand nahm.〷
„Dein Kumpel scheint sich gut mit Samantha zu verstehen.“ Etwas überrascht folgte ich Annaʼs Blick, welcher auf dem Blonden lag, der sich scheinbar gut mit dem Olit-Mädchen zu verstehen schien. Nach einer ellenlangen Diskussion mit Chester war es mir doch gelungen ihn dazu zu bringen, Sam anzusprechen. Um es im Detail auszudrücken, hatte ich solange herumgebettelt bis er mehr oder weniger freiwillig auf sie zugegangen war. Etwas amüsiert taxierte ich ihn. Er war scheinbar ein wenig nervös, was sich durch das schüchterne Lächeln und das ständige Geknabber an seiner Unterlippe bemerkbar machte. Dennoch schien er sich gut mit ihr zu unterhalten. Vielleicht würde doch noch etwas aus den beiden werden.
„Den kenn ich noch gar nicht. Ist er ein neues Mitglied in Xero? Warum erzählst du mir denn gar nichts von ihm?“, warf meine Freundin nach einer Weile ein und verschränkte die Arme vor der Brust während sie mich vorwurfsvoll ansah.
„Nein, er gehört vorerst nur zu unserer Clique.“, gab ich Entwarnung. Anna neigte immer dazu schnell sauer zu werden, wenn ihr etwas entging, was Xero betraf. Sie war immerhin unser erster und wahrscheinlich größter Fan.
„Vorerst? Wie heißt er denn eigentlich?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie mich an. Wie ein kleines Kind, welches darauf wartete eine Geschichte erzählt zu bekommen.„Er hat eine sehr schöne Stimme und ist selbst in einer Band. Vielleicht könnte er den Hintergrundgesang übernehmen. Sein Name ist Chester.“, erklärte ich. Meine Freundin begann zu schmunzeln.
„Chester? Noch nie jemanden persönlich getroffen, der so heißt. Er sieht ganz nett aus.“
„Willst du mal zu ihm gehen?“, bot ich an woraufhin die Jüngere augenblicklich den Kopf schüttelte.
„Nein, nein. Das ist nicht unbedingt nötig. Und außerdem will ich die beiden nicht stören.“ Anna hatte schon immer Schwierigkeiten damit gehabt, einfach so fremde Leute anzusprechen. Vor allem, was Jungs betraf. Als wir uns damals im Physikkurs von Mr Lennard zum ersten Mal getroffen hatten, war es nicht anders gewesen.Wie immer war ich zu dieser Stunde zu spät und alle Plätze belegt gewesen. Außer der neben ihr. Anfangs fand ich sie etwas seltsam, immerhin hat sie nie oder nur sehr wenig gesprochen. Nicht einmal ihren Namen hatte ich damals gewusst. Bis zu der Stunde, in der ich aus Versehen ihren Stift genommen und diesen die ganze Zeit über benutzt hatte. Erst gegen Ende hatte ich es dann bemerkt und mich wie es sich nunmal gehörte bei ihr entschuldigt. Sie hatte daraufhin nur gelächelt, weswegen ich etwas verwirrt gewesen war. Immerhin hätte sie es mir einfach sagen können. Allerdings stellte sich später heraus, dass sie einfach nur zu schüchtern gewesen war um mich anzusprechen. Wenn es um Jungs ging, war Anna wirklich sehr schüchtern. Die Mitglieder von Xero waren also eine absolute Ausnahme.
„Hast du Angst vor ihm?“, neckte ich sie.„Was? Nein!“, protestierte sie und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.
„Dann lass uns doch zu ihnen gehen.“, schlug ich vor woraufhin sie hektisch den Kopf schüttelte.
„Aber warum-“ Sie schnitt mir den Satz ab, indem sie ihre Lippen auf meine presste. Etwas überrascht erwiderte ich und legte meine Hände an ihre Taille. Es war ein wenig ungewohnt, immerhin war sie sonst immer sehr zurückhaltend. Dennoch sprach es mir zu.
„Ich will lieber mit dir allein sein. Gibtʼs in diesem Haus irgendwo ein ruhiges Plätzchen?“ Leicht lächelnd nickte ich und nahm sie an der Hand um sie anschließend hinter mir her durch den Haufen mittlerweile angetrunkener Teenager zu führen. Schließlich schlängelten wir uns die Treppe, welche jedoch eher als Sitztribüne diente, hinauf in den ersten Stock, wo sich so ziemlich niemand aufhielt.Ich schubste die Tür des Gästezimmers auf und trat mit dem Mädchen zusammen ein. Der Raum wurde vom einfallenden Mondlicht beleuchtet, die dröhnend laute Musik von unten war hier sehr gedämpft. Leicht lächelnd begann ich sie wieder zu küssen, was sie augenblicklich erwiderte.
„Jetzt sind wir alleine. Nur wir zwei.“ Anna begann leise zu schmunzeln und trat einige Schritte von mir weg um zur Tür zu gelangen, welche sie anschließend abschloss.„Anna, was machst du denn?“, wollte ich grinsend von dem Mädchen wissen.
„Wollen wir es jetzt tun?“, fragte sie auf eine Art und Weise, die mir ganz und gar nicht gefiel. Sie kam wieder näher, in ihren Augen glitzerte das matte Licht des Vollmondes.
„W-Was genau meinst du?“, stellte ich mich dumm, um sicher zu gehen, dass ich ihre Andeutungen nicht falsch verstanden hatte.
„Das, was Teenager üblicherweise auf Parties machen.“ Sie zog sich ihr Oberteil über den Kopf und stand schließlich nur noch in ihrem schwarzen BH vor mir. Ich musste schlucken.
„W-Was machst du?", stotterte ich, wobei es mir nur schwer gelang meinen Blick von ihrem Dekolleté abzuwenden. Mein Gesicht musste mittlerweile die Farbe einer Tomate angenommen haben.
„Gefällt dir, was du siehst?“ Sie nahm meine Hand und legte sie an ihre Brust. Wie gebannt nickte ich und drückte ohne weiter nachzudenken leicht zu. Wow, die waren wirklich ... Verdammt! Was dachte ich eigentlich schon wieder? Plötzlich drückte sie sich eng an mich und sah mir tief in die Augen.„Willst du mit mir schlafen?“, hauchte sie. Mir stockte der Atem.
„Anna, ich weiß nicht.“ Etwas enttäuscht ließ sie von mir ab.
„Dann liebst du mich auch nicht richtig. Bin ich dir nicht attraktiv genug?“, flüsterte sie traurig.
„Natürlich bist du attraktiv und ich liebe dich über alles. Aber meinst du nicht, dass es ein wenig zu früh dafür ist?“ Vorsichtig nahm ich ihre Hände und zog sie so wieder etwas näher zu mir.
„Du hältst mich für ein kleines Kind, nicht wahr?“, fragte sie niedergeschlagen woraufhin den Kopf schüttelte.
„Nein, aber ich finde trotzdem, dass es noch ein wenig zu früh dafür ist. Gib uns etwas Zeit, okay?“ Lächelnd nickte sie und schlang ihre Arme um mich, was ich bei ihr ebenso tat. „Wie kommst du überhaupt so plötzlich darauf?“
„Ich weiß nicht. Lindsey und Emily haben gesagt, dass euch Jungs das glücklich machen würde. Dass es das ist, was ihr wirklich wollt.“ Ganz Unrecht musste ich ihr bedauerlicherweise nicht geben. Im Gegenteil, auf die meisten Jungs in unserem Alter traf genau dies zu.
„Oh Anna. Aber hör mal ... mit sowas muss man sich Zeit lassen. Ich will dir nicht wehtun.“, wisperte ich und lege meine Stirn an ihre. Ich war kein Mark Wakefield, der ein Mädchen nach dem anderen flachlegte und ich wollte es auch nun wirklich nicht sein. Denn genau wegen solchen Typen wie ihn dachten Frauen über uns, wie sie nunmal über uns dachten. Dass wir alle nur das eine wollten.~To be continued~
Yeah, ich hab's auch mal geschafft zu updaten :|
Das Kapitel ist sehr...uhm...interessant, würde ich sagen 😅
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Childhood Friend \\ Bennoda ✍︎
FanfictionWas passiert, wenn sich die Wege zweier getrennter Freunde, die einst in Kindertagen unzertrennlich waren, erneut kreuzen? Könnte alles wieder so werden, wie es einmal war?