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~ I look over at you and see sunshine ~
Es herrscht eine entspannte Atmosphäre. Adrien und Nathan laufen die ganze Zeit an unsere Spitze, näher als nötig und reden. Undzwar verdammt viel.
Durch Jason und den anderen habe ich gehört, dass Nathan kein Mensch der großen Worte ist und das es verwunderlich sei, wenn er auf eine Frage mit ›Ja‹ oder ›Nein‹ antwortet. Das er mit Adrien redet, als ob es kein Morgen gibt verblüfft sie mehr, als sie zugeben wollen.
Aber auch mich verblüfft das Verhalten meines besten Freundes. Nachdem Adrien mitten im Football Spiel bemerkt hat, dass er schwul ist, stand er kurz davor umzukippen. Er hat die ganze Zeit vor sich hingemurmelt, hat irgendetwas von seinen Eltern geredet und sich mehrfach die Haare gerauft.
Das er jetzt locker vor sich hin redet und anscheinend doch so viel Spaß hat, freut mich.
Flynn, Nikolai und Sawyer laufen hinter den beiden und reden über Gott und die Welt.
So wie ich es mitbekommen habe, ist Flynn Jasons bester Freund seit der Middle school. Die anderen haben sie dann in der Highschool kennengelernt.
Flynn ist nett und gut drauf. Ich habe heute schon öfters mit ihm geredet und es gab keine peinliche Stellen, an denen wir nicht wussten, worüber wir reden sollten. Nikolai liebt es Späße zu machen. Er erzählt ständig Witze und jedes mal, wenn wir lachen erkenne ich ein wenig stolz in seinen Gesichtszügen. Sawyer ist zwar ruhig, aber auch nett. Ich habe bemerkt, wie er uns alle öfters abcheckt. Jason hat mir erzählt, dass er wahnsinnig gut darin ist, an anderen Leuten zu erkennen, ob sie lügen erzählen. In der Gruppe wetten alle darauf, dass er später etwas mit Psychologie macht.
Jason und ich sind ganz hinten in der Gruppe und haben einen Redefluss, den ich schon lange nicht mehr hatte. Klar, ich kann mit Adrien auch 2 Stunden am Stück reden, aber mit Jason ist das etwas anders, denn wir kennen uns noch gar nicht richtig. Es ist interessant ihm zu zuhören, wenn er redet.
Ich habe erfahren, dass seine Mutter seinen Vater und ihn ziemlich früh verlassen hat, worüber er aber froh ist, weil es anscheinend ein paar Geschichten gab, über die er nicht reden wollte. Seitdem seine Mutter weg ist, sind sein Vater und er unzertrennlich. Er liebt ihn über alles und daran wie er über ihn spricht, merkt man es erst deutlich. Sein Vater ist ihm ein Vorbild.
Und auch, wenn ich mich für ihn freue, dass er so ein gutes Verhältnis zu ihm hat, versetzt es mir jedesmal einen kleinen Stich. Ich habe schon lange keinen Vater mehr, wenn ich überhaupt jemals einen hatte.
Ich halte meine Zuckerwatte in der Hand und reiße immer mal wieder etwas ab, um es mir in den Mund zu stopfen, während mir Jason mehr von seinem Leben erzählt.
Und auch wenn dieser Moment einfach nur toll ist, sehe ich mich immer wieder um, denn ich habe ständig das komische Gefühl, als ob mich jemand beobachten würde.
Deswegen bemerke ich auch gar nicht, dass sich die anderen in eine abgelegene Ecke verkrochen haben und anscheinend auf uns warten.
Als wir ankommen, reden Adrien und Nathan immer noch. Die sind gar nicht mehr zu stoppen.
»Wir drei wollten uns jetzt noch etwas richtiges essen und dann nach Hause fahren. Es ist schon spät.« sagt Flynn in die Runde.
Jason zieht eine Augenbraue hoch. »Was meint ihr denn mit richtiges Essen?«
Jason dreht seinen Kopf in meine Richtung und blickt mich fragend an. »Soll ich dir etwas holen?« Mein Herz, das eh schon den ganzen Abend rast, beginnt noch schneller zu pumpen. Es ist was völlig normales, dass er mich fragt, ob ich was essen will, aber für mich ist das gerade total aufregend.
Ich nicke »Eine kleine Pommes mit Mayonnaise«
Flynn, Nikolai, Sawyer, Jason und Nathan gehen auf den Stand zu, da Adrien nichts essen will und Jason ja etwas für mich mitbringt.
Als er an mir vorbei läuft, streicht seine Hand meine und sofort kribbelt sie angenehm. Das kribbeln zieht sich in meinen kompletten Arm hoch und auch wenn es dumm ist, streiche ich über ihn, um dieses Gefühl beizubehalten.
Adrien steht neben mir und kriegt, wie ich, das Grinsen nicht mehr vom Gesicht gewischt.
Ich stupse ihn mit meinem Ellenbogen an. »Du erkennst, dass du schwul bist und am selben Tag verknallst du dich in den erst besten.« mein grinsen wird noch breiten, als Adriens Wangen eine kleine Röte annehmen.
Er versucht es zu überspielen und schnaubt. »Wir haben uns nur unterhalten.«
»Nur unterhalten?!« rufe ich. »Mensch Adrien. Jason meinte, sie haben Nathan noch nie so lange am Stück reden hören. Das einzige was er gesagt hat waren kurze Antworten wie ›Ja‹ und ›Nein‹. Ich hab kein Schwulen-Radar oder wie man das nennt, aber ihr seid jetzt schon verknallt in den anderen.«
Adriens Wangen werden noch röter und er fummelt nervös an der Kordel seines Pullovers rum. »Meinst du?« nuschelt er.
»Oh. Mein. Gott. Du magst ihn echt.« stelle ich fest.
Adrien stöhnt fast schon gequält auf. »Ich weiß ehrlich gesagt nichts mehr. Ich hab heute herausgefunden, dass ich schwul bin. Ja. Schon richtig. Aber..« er stoppt und sucht anscheinend nach Worten. »Ich dachte, ich würde jetzt erstmal damit klarkomme, verstehst du? Das ich mich selbst aktzeptiere und dann irgendwas in weiter Zukunft lerne ich jemanden kenne oder habe einfach Dates. Keine Ahnung man. Aber plötzlich treffe ich Nathan und mein Gehirn wird zu matsche. Wenn er über Sachen redet, die ihm Spaß machen, dann hat er so ein funkeln in seinen Augen.« Er fährt sich durch die Haare und sein Blick wandert zu Nathan, der an einem der Stände steht und gerade etwas bestellt.
Ich schlinge meine Arme um Adriens Hüften und drehe seinen Kopf zu mir, damit er mich und nicht Nathan ansieht. »Es ist vollkommen okay, dass du nicht sofort Dates willst. Dein ganzes Leben hat sich heute auf den Kopf gestellt und du musst dein kleines Gehirnchen erst wieder sortieren. Wenn dir Nathan gefällt und er auch Interesse von seiner Seite zeigt, dann lass es einfach auf dich zukommen. Und wenn es dir zu viel oder zu schnell geht, dann rede mit ihm. Er wird es verstehen, und wenn nicht, dann ist er nicht der richtige.«
Auf Adriens Lippen schleicht sich ein Lächeln und er drückt mich noch einmal an sich, um mir einen Kuss auf den Scheitel zu geben, bevor er mich loslässt. Ich bemerke im Augenwinkel die Bewegungen der Jungs und auch Adrien scheint sie zu bemerken, den er zwinkert mir zu und flüstert in mein Ohr. »Irgendwann reden wir auch über dich und Jason und da kannst du dich nicht verstecken.«
Ich haue auf seinen Arm, aber Adrien lächelt nur und blickt sofort zu Nathan.
Jason gibt mir meine Pommes und stellt sich dicht neben. Wir haben beide Pullovern an und trotzdem kann ich die deutliche Wärme spüren, die von seinem Körper ausgeht.