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~ Who needs cocaine when Human emotions can fuck you up just the same. ~
Samstag. Es ist Samstag und ich treffe mich heute nur mit einem Mädchen, das wegen mir vor einer Woche eine Gehirnerschütterung hatte. Alles ganz normal.
Und trotzdem stehe ich vor meinem Spiegel und ziehe das fünfte T-Shirt aus, weil es nicht zu meiner Hose passt. Ich war noch nie so aufgeregt wegen eines Treffens. Klar habe ich mich schon öfters mit Mädchen getroffen und sowas aber seit dem ich auf der Highschool bin, habe ich das alles ein bisschen zurück geschraubt. Ich wollte mich eher auf meine Noten und meine Freunde konzentrieren.
Ich weiß nicht mal ob das ein Date ist. Wir haben uns verabredet aber nie darüber gesprochen. Vielleicht sieht sie das als ein Treffen unter Freunden und ich interpretiere da zu viel rein.
Nachdem ich mich endlich für ein schlichtes weißes Hemd entschieden habe, über das ich einen Blauen Pullover anziehe, nehme ich meine restlichen Sachen und laufe die Treppe runter. Unten in der Küche steht mein Vater und macht sich essen, sieht jedoch hoch als er hört wie ich in den Raum komme. Seine Mundwinkel wandern nach oben, als er mich einmal mustert.
»Na? Aufgeregt.« fragt er immer noch grinsend. Ich fahre mir einmal durch die Haare, die jedoch sofort wieder an Ort und Stelle fallen. »Sehen meine Haare gut aus?« frage ich zurück und gehe bewusst nicht auf die vorherige Frage ein. Dad zieht wissend eine Augenbraue hoch. »Ja, alles bestens. Sie sehen noch besser aus, wenn sie nicht perfekt liegen.« Ich atme einmal tief ein und aus und lockere meine Schultern.
»Wann fährst du los?« Ich schaue auf die Uhr den Backofens und mein Herz setzt einen Schlag aus. »Scheisse. Ich hätte vor 10 Minuten losfahren sollen.« rufe ich, während ich schon in den Flur renne und schnell meine Schuhe anziehe.
Kurz bevor ich durch die Tür rennen kann, höre ich noch meinen Vater ein ›Viel Spaß‹ rufen, dann bin ich aber schon draußen. Ich setze mich in mein Auto, schnalle mich an und mache noch während ich aus dem Parkplatz fahre das Radio an. Mit einer Geschwindigkeit, die definitiv zu schnell ist, fahre ich durch die Straßen und auf das Wohnviertel von Amilia zu.
Nachdem ich vor ihrem riesengroßen Haus geparkt habe und aus dem Auto gesprungen bin, renne ich zur Haustür. Bevor ich jedoch klingel, atme ich noch einmal tief durch.
Die Haustür wird nach ein paar Sekunden geöffnet und eine strahlende Amilia steht vor mir. Mir bleibt der Atem weg, als ich sie mir genauer anschaute. Sie trägt eine ganz normale schwarze Jeans und ein Bluse mit ganz vielen kleinen Blumen drauf, dass man fast denken könnte, es wären nur Punkte. Ihre Doc Martens glänzten schon fast und ihr beiger Mantel hängt locker herunter. Die Haare hat sie offen und ihr Gesicht ist so gut wie gar nicht geschminkt.
»Hey..« höre ich Amilia plötzlich vorsichtig fragen. Ich hatte sie angestarrt. Gott wie peinlich. Meine Mundwinkel wandern nach oben. »Hey«
»Sollen wir?« frage ich und nicke mit meinem Kinn Richtung Auto. Sie nimmt ihren Schlüssel mit einem Nicken aus der Komode und geht raus. Als sie die Tür hinter sich zuzieht, bin ich schon auf dem Weg um die Beifahrer Tür aufzuhalten. Mit einem leisen ›danke‹ steigt sie in den Wagen und ich steige in die andere Seite ein.
Die Fahrt verläuft gar nicht mal so schlecht. Das Radio läuft im Hintergrund leise und Amilia und ich haben sofort ein Gespräch aufgebaut. Es waren einfache Dinge, Alltagssachen, aber es gab keine Minute in der wir nicht geredet haben.
Als wir am Kino ankommen, ist es gar nicht mal so voll. Einzelne Personen oder Gruppen laufen rum, aber an den Kassen steht keine langen Schlangen, sodass wir schnell durch können.
»Okay, ganz wichtige Frage.« fang ich ein neues Thema an und sehe Amilia ernst an. Sie drückt ihren Rücken durch und verschränkt die Arme vor ihrer Brust.»Schieß los« meine Augen Heften sich an ihre. »Süß, salzig oder Nachos?« Amilias Mundwinkel zucken verräterisch, aber der Rest ihres Gesichtest bleibt vollkommen ernst.
»Süß, salzig und Nachos« antwortet Amilia und ich verziehe meinen Mund. »Alles zusammen?« frage ich nochmal entsetzt. Sie zuckt mit den Schulter und dreht sich ein bisschen weg von mir. »Ist es nicht immer das beste, wenn du süßes Popcorn isst und plötzlich ist da so ein salziges? Und dann zwischendurch noch ein Nacho, damit das noch ein bisschen scharf wird.«
Ich kann nicht anders und fange leise an zu lachen. »Das habe ich noch nie gehört, aber wenn du das sagst, dann wird das gemacht.« Zusammen mit einer großen Popcorntüte und Nachos, laufen wir zu dem Kinosaal, indem unser Film in 10 Minuten anfängt. Amilia und ich haben uns früher verabredet, weil wir dachten, es würde voll werden, aber da es ziemlich ruhig ist sind wir schnell durch gekommen sind, haben wir jetzt noch ein paar Minuten Zeit.
Als wir uns auf einer Bank vor dem Kinosaal setzten, hole ich nochmal die Karten raus und schaue sie mir an. »Okay, wer ist dein Liebling Superheld?« frage ich aus dem nichts und schaue zu Amilia. Sie hat ihren Kopf nach vorne gerichtet, sodass ich nur ihr Seitenprofil sehen kann.
»Okay also, dass ist bei mir ein ganz schwieriges Thema. Am Anfang fand ich Iron Man einfach klasse, er ist super lustig und hat einen klasse Humor, dazu sieht er auch noch ganz gut aus, aber als ich älter wurde, keine Ahnung. Ich fand ihn immer noch Humorvoll und sowas, aber nicht mehr interessant. Weißt du?« sie lässt mir gar keine Zeit zum antworten und redet einfach weiter. »Dann war da natürlich Captain America, ich meine, wer finden ihn denn nicht heiß? Gott dieses Gesicht und die Muskeln.. Aber er war immer so altmodisch, verstehst du? Ich meine, ich kann es verstehen, er hat 1940 oder so gelebt und war von jetzt auf gleich im 21. Jahrhundert, aber trotzdem. Außerdem hat er ja am Ende seine wahre Liebe zurück gewonnen. Und dann hab ich Captain Marvel gesehen und ich dachte einfach nur: Wow, Frauen power. Ich meine, sie ist wahrscheinlich der stärkster Superheld aller Zeiten und ich finde es einfach klasse, dass sie eine Frau ist und außerdem hat sie eine super Kraft, vor allem weil sie einfach fliegen kann und sowas. Also ja, ich denke, mein Lieblings Superheld ist Captail Marvel. Außerdem habe ich den Film schon um die 5 mal gesehen und die Katze ist auch super toll.«
Als sie wieder zu mir sieht, liegt ein funkeln in ihren Augen, welches ich nicht ganz deuten kann. Sie zieht ihre Augenbrauen hoch. »Was lächelst du so doof?« fragt sie mich. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich angefangen habe zu lächeln und muss jetzt noch mehr grinsen. Bevor ich jedoch antworten kann, vibriert mein Handy in meiner Hosentasche. Immer noch zu Amilia schauend, nehme ich den Anruf an und halte ihn an mein Ohr.
»Ja?« ich höre Stimmen im Hintergrund der anderen Leitung und dann höre ich die Stimme, die ich heute und eigentlich mein restliches Leben nicht mehr hören wollte.