~ Dead people get more flowers
than living ones,
because regret is stronger
than gratitude ~Jetzt sitze ich hier seit Minuten vor meinem Handy und schaue Amilias Profilbild an. Ich lächel wie ein Idiot und vergesse die Müslischüssel vor mir komplett.
Als mein Dad sich gegenüber von mir räuspert, erwache ich aus meiner Trance und merke wie meine Wangen heiß werden. Ich lege mein Handy weg und beginne damit mein Müsli umzurühren.
»Darf ich fragen wer meinem Sohn so den Kopf verdreht hat?« fragt Dad und grinst mich amüsiert an. Ich rutsche etwas nervös auf dem Stuhl hin und her und räuspere mich kurz.
»Sie hat mir nicht den Kopf verdreht.« gebe ich leise von mir und stecke mir einen Löffel mit mehr Milch als alles andere in den Mund.
»Ahja und wer schaut seit einer gefühlten Ewigkeiten auf das Handy, auf dem ein Bild eines echt hübschen Mädchen zu sehen ist?« jetzt schaue ich doch zu ihm hoch und ziehe meine Augenbrauen zusammen.
»Du hast das Bild gesehen?« mein Dad fängt nur wieder dümmlich an zu grinsen und beißt ein Stück seines Brotes ab.
»Du hast nichtmal bemerkt wie ich zwei mal hinter dir hergelaufen bin um mir noch eine Tasse Kaffee zu holen. Natürlich habe ich da einen kurzen Blick über deine Schultern geworfen. Sie ist wirklich hübsch.«
Unwillkürlich bildet sich wieder ein grinsen auf meinen Lippen. Ich nehme mein Handy wieder in die Hand und schalte es ein, dann gehe ich wieder auf Amilias und meinen Chat und tippe auf ihr Profilbild. Ich strecke mein Arm aus, um meinen Dad das Bild zu zeigen. »Das ist Amilia. Amilia O'Brien« erkläre ich ihm. Etwas in dem Gesicht meines Dads verändert sich, aber ich kann nicht erkennen was es genau ist.
»O'Brien?« fragt er mich und schaut vom Bild wieder zu mir hoch. Ich ziehe meine Hand mit dem Handy zurück und sperre es wieder.
»Ja. Wieso?«
»Nichts. Pass einfach auf dich auf. Ich will nicht, dass du dir dein Herz brechen lässt. Es ist kostbar.« mein Dad schaut mir genau in die Augen und er strahlt so eine Wärme aus, dass meine Mundwinkel einen kleinen tacken in die Höhe wandern.
Bevor ich antworten kann, klingelt mein Wecker. Ich stelle ihn aus und gehe Richtung Tür. Angezogen und die Tasche über einer Schulter hängend, blicke ich nochmal Richtung Esszimmer und hebe eine Hand. »Ciao Dad. Wir sehen uns heute Abend.« rufe ich und sehe wie mein Vater sich umdreht und auch eine Hand hebt.
»Viel Spaß in der Schule.«
Als ich mich in mein Auto setzte, mich anschnalle und die Musik aus dem Radio kommt, weiß ich, dass heute ein guter Tag werden würde. 100 Bad Days von AJR dröhnt aus den Lautsprechern und ich summe leise mit.
Vor der Schule geparkt, stelle ich mein Auto auf dem Parkplatz ab und steige aus. Wieder mit der Schultasche auf einen meiner Schultern platziert, gehe ich Richtung Schul Eingang. Ich bemerke die Blicke der Schüler auf mir, blende sie aber wie jeden weiteren Tag aus.
Aus der Ferne kann ich meine Freunde am Baum stehen sehen, den wir jeden Tag in Beschlag nehmen.
Ein paar Meter bevor ich ankomme, bemerkten sie mich und drehten sich um. Nach der Reihe begrüßte ich meine Freunde und umarmte sie einmal. Ich stehe neben Sawyer, daneben steht Nikolai, daneben Flynn und neben ihn steht Nathan.
»Stimmt es, dass du nh Mädchen die Treppe runtergeschubst hast?« Sawyer zieht seine orangene Augenbraue hoch und beobachtet jeder meiner Bewegungen. Er ist sowas wie unser Lügendetektor. Er kann jede Regung eines Gesichts bemerken und ausmachen was sie zu bedeuten hat.
Ich verdrehe meine Augen, kann mir jedoch kein kleines grinsen verkneifen. »Ich hab sie nicht runtergeschubst, verstanden? Ich dachte, sie wäre jemand anderes und hab ihr ganz vielleicht einen Arm um die Schulter gelegt. Naja und sie hat sich so erschrocken, dass sie die Treppe runtergefallen ist. Aber es war meine Schuld.« ich schaue in die Runde meiner Freunde und weiß, dass sie in ein paar Sekunden alle losprusten werden. Und nach weiteren sechs Sekunden in denen es komplett still ist, fangen sie auch schon an loszulachen. Sogar Nathan musste ein kleines bisschen grinsen, obwohl er eher der Stille Typ ist.
»Gott, das kann aber auch nur dir passieren.« japst Flynn und hält sich schon seinen Bauch. Ich haue ihn auf den Arm und verdrehe wieder meine Augen.
Nach weiteren zehn Minuten in denen wir über unnützes redeten, klingelte die Schulglocke und die ersten Schüler gingen rein. Ich verabschiedete meine Freunde und gehe zusammen mit Flynn zusammen zum Raum.
»Was hast du am Wochende so gemacht?« Höre ich meinen besten Freund von der Seite fragen. Er ist einen tacken größer als ich, obwohl ich mit meine 1,89 Meter schon manche übertrumpfte. Ich blicke zu ihm und seufze.
»Nicht viel, am Freitag war ich nach der Schule die ganze Zeit bei Amilia im Krankenhaus und Samstag und Sonntag hab ich gelernt. Mein Dad hat versucht, mich dazu zu bringen mit meiner Mom zu reden, aber ich hab abgeblockt. Ich.. ich hatte einfach keine Lust.« ich stoße ein kleines nervöses Lachen aus und kratze mich am Hinterkopf.
Flynn stößt seinen Ellbogen gegen meine Rippen und grinst ein bisschen. »Du weißt, dass du immer vorbei kommen kannst. Mein Dad ist zwar gerade ein bisschen im Stress, du weißt das gerade viele neue Angestellte in die Firma gekommen sind, aber wir haben immer Platz für dich« ich nicke und weiß das er diese Worte ernst meinte.
Flynn und ich setzen uns auf unsere Plätze in der vorletzten Reihe und unterhalten uns auch noch über Flynns Wochende, welches nicht wirklich interessanter war als meins. Nachdem unser Lehrer den Raum betreten hatte und uns ein paar Aufgaben gab, wurde plötzlich die Tür aufgerissen.
Alle Blicke schossen in diese Richtung und von jetzt auf gleich war es totenstille im Klassenraum. Amilia steht völlig außer Atem vor der Tür. Ein paar Haar Strähnen hängen von ihrem wuscheligen Dutt herunter. Sie trägt eine beige Hose und ihr weißer Pullover steckt nur an einer Seite in der Hose. Ich erkenne Augenringe unter ihren Augen die totale Müdigkeit ausstrahlten.
Immer noch ein bisschen außer Atem läuft sie zum Lehrerpult und schluckt einmal. »Tschuldigung, dass ich zu spät bin. Ich musste meine Brüder zur Schule bringen.« unser Lehrer verzieht keine Miene, so wie immer. Er nickt einmal und meint sie solle sich einfach auf ihren Platz setzten. Amilia geht die Reihen nach hinten und ich bemerke, dass sie genau hinter Flynn sitzt, der sich schon wieder den Arbeitsblätten gewidmet hatte.
Als sie sich auf den Platz setzt, bemerkt sie mich immer noch nicht. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und sehe sie mir nochmal genauer an. Sie sieht aus wie eine wandelnde Leiche, keine Frage, aber bei Gott ich hab noch nie eine so wunderschöne wandelnde Leiche gesehen. Sie sieht so natürlich, jung und unschuldig aus.
»Hey. Alles in Ordnung?« fragt ich leise und schaue zur Sicherheit nochmal um mich, aber niemand achtet auf mich. Amilia zuckt leicht zusammen und schaut mich dann an. In ihren Augen blitzt etwas auf, was ich nicht ganz deuten konnte und sie fängt leicht und zu lächeln.
»Ja, ähm, alles gut. Ich hab nur verschlafen.« antwortet sie genauso leise und macht sich an ihre Arbeitsblätter dran. Ich mustere sie ein letztes Mal, nicke dann und widme mich dann wieder meinen eigenen Arbeitsblättern.
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Forever us | ✓
Romansa»𝐈𝐜𝐡 𝐞𝐫𝐭𝐫𝐢𝐧𝐤𝐞, 𝐯𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐧𝐝𝐞𝐧? 𝐈𝐜𝐡 𝐞𝐫𝐭𝐫𝐢𝐧𝐤𝐞 𝐢𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐒𝐞𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐞𝐟𝐮̈𝐡𝐥𝐞 𝐮𝐧𝐝 𝐝𝐮 𝐛𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐞𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐳𝐢𝐠𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐫𝐞𝐭𝐭𝐞𝐧 𝐤𝐨̈𝐧𝐧𝐭𝐞, 𝐚𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐮 𝐬𝐢𝐞𝐡𝐭 𝐞𝐬 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡...