Genervt saß ich auf dem Zweiersitz schräg hinter dem Fahrersitz des Busses und starrte aus dem Fenster.
Wie gerne wäre ich doch alleine einkaufen gefahren. Auch wenn das vermutlich ewig gedauert hätte, aber es würde meine Nerven schonen.
Schlimmer hätte die Auswahl meiner Begleiter nicht ausfallen können.
Ich stelle euch im Schnelldurchlauf meine bezaubernden Begleiter vor:
Die Vertreter der Shiratorizawa: Der rote Teufel Satori und der ADHS-Flummi Shirabu.Die Abgesandte der Karasuno: Frauenjäger Nishinoya und Mandarine Hinata.
Von der Fukurodani: Federkopf Bokuto und sein Wächter Akaashi.
Die Katzen schickten Videospielsuchti Kenma und UNO-Verlierer Lev in den Kampf. (Zu meinem Glück blieb Kuroo im Camp.)
Von der Aoba Johsai: Mädchenschwarm Oikawa und sein ständiger Babysitter Iwaizumi .
Und zu guter Letzt Date Techs Eiserne Mauer Aone und Koganegawa.
Mit dieser Truppe sollte ich einen anständigen Einkauf zusammen bekommen? Ich konnte froh sein, wenn der Supermarkt nachher noch steht.
Unser Fahrer, Coach Ukai der Karasuno, ließ das alles kalt. Selbst, als ein elendiger Streit um die Sitzplätze entbrannte, stand er ruhig neben dem Bus und rauchte seine Zigarette.
Kopfschmerzen plagten mich. Die Jungs raubten mir meinen letzten Nerv!
Nicht nur mein eigenes Team, das mich schon an meine Grenzen brachte, nein. Die Anderen waren keinen Deut besser!
Sie alle hatten den gleichen Psychischen Schaden. Ob das wohl eine Volleyballkrankheit war?
Aber warum hatte ich sie dann nicht?
...Vielleicht konnte sie nur bei Jungs auftreten?...
Bekanntlicherweise waren Frauen ja sowieso intelligenter und weniger anfällig für „Todbringende Krankheiten" *hust...Männergrippe...hust*
Das wird es sein.
Stolz auf meine Erkenntnis, nickte ich.„Warum nickst du denn?"
Erschrocken fuhr ich zusammen und drehte panisch den Kopf nach der Stimme um.
Hinata beobachtete mich mit großen Augen. Halb über meiner Rückenlehne hängend, war er mir doch SEHR nahe.
Ich drückte mich etwas näher an das Fenster und sah ihn verwirrt an.
„Ich...habe nur über etwas nachgedacht."
„Uuuuunnnnd waaaas?", fragte die Mandarine neugierig und beugte sich noch etwas weiter zu mir.
„Darüber wie gut ich aussehe?", ertönte die Stimme von Oikawa eine Reihe hinter Hinata.
Sofort wurde diese Aussage mit einem Schlag auf den Hinterkopf von Iwaizumi bestraft.
„Aua~ Iwaaaa, das tut doch weh... AUA!", protestierte der Setter und kassierte direkt noch eine.
„Heul nicht so rum Shittykawa.", brummte Iwaizumi.
„Du bist gemein."Hinata sah mich immer noch erwartend an. Langsam fühlte ich mich unwohl und warf Satori, der auf der Sitzreihe neben mir saß, einen Hilfesuchenden Blick zu.
Er schlief seelenruhig.
Na toll.
Mit seiner Hilfe war wohl nicht zu rechnen.
„Hey, was geht denn hier vorne ab?".
Bokuto kam neugierig auf uns zu geschlendert.
„Verdammt, Bokuto! Wir FAHREN! Lauf doch nicht herum!", schrie Coach Ukai.
Erschrocken ließ die Eule sich schnell neben mich fallen und drückte sich mit weit aufgerissenen Augen an mich.
Na toll!
Jetzt wurde ich von der Mandarine UND der Eule belagert!
„Bokuto! Zeigst du mir nachher deinen krassen Angriff? Der ist so...so WÄÄHHHMMM!", rief Hinata begeistert und fokussierte sich nun voll und ganz auf das Fukurodani-Ass.
Stolz richtete dieser sich auf und streckte die Brust raus.
„Na klar doch! Wenn du dich gut anstellst, verrate ich die vielleicht sogar meine Geheimtaktik!"
Hinata's ohnehin schon großen Augen, wurden noch riesiger.
„WOOOOOOW!"
„Hört ihr endlich auf zu schreien?", donnerte Coach Ukai.
Von dem Lärm schreckte Satori aus dem Schlaf und sah reflexartig zu mir.
„Was macht ihr denn da?", zischte er mit einem bösen Blick auf Bokuto, der sich, immer noch dich an mich gelehnt, lautstark mit Hinata unterhielt.
Argwöhnisch kniff er die Augen zusammen, stand auf und griff nach dem Grauhaarigen.
„WAS SOLL DENN DAS?!", wetterte Ukai und sah zu uns nach hinten.
„SCHAUEN SIE BITTE AUF DIE STRASSE!", kreischte Oikawa und krallte sich in seinen Sitz.
Lautes Hupen.
Erschrocken richtete Coach Ukai den Blick wieder auf die Straße und riss das Steuer wild nach Links. Durch die ruckartige Bewegung taumelte Satori nach hinten, zog den überrascht aufschreienden Bokuto mit sich. Reflexartig griff ich nach seinem Arm.
Schwerer Fehler!
Gnadenlos fiel ich mit auf den Gang.
Ukai lenkte nun stark nach Rechts. Wir kullerten wieder zurück. Die beiden Jungs landeten unsanft auf mir. Mit einem Keuchen wurde mir die Luft aus den Lungen gepresst.
Mit einem lauten Quietschen der Reifen kam der Bus abrupt zum Stehen und wir wurden nach vorn geschleudert.
Erleichtertes Seufzen war hinter uns zu hören.
Etwas benommen, doch erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert war, hob ich den Kopf.
Mein Blick traf auf den bösen Ukais.
„Was soll das denn werden?"
Satoris Kopf erschien. Er war die Stufen zur Bustür heruntergefallen.
„War doch ne lustige Rutschpartie! Können wir nochmal?"
Entgeistert sahen wir den Rothaarigen an.
„Wo ist Bokuto?", fragte Akaashi leicht besorgt.
Satori zuckte mit den Schultern.
„Ich glaub ich hab den komischen Vogel zerquetscht."
Wie aufs Stichwort tauchte der zerwuschelte Kopf des Fukurodani-Spielers neben Satori auf und sah sich verwirrt um.
„Wohl doch nicht.", sagte Satori und drückte den Armen Bokuto einfach wieder nach unten und setzte sich demonstrativ auf ihn. Gequält keuchte der Grauhaarige auf.
„Aber jetzt!"Ohne weitere nennenswerte Zwischenfälle erreichten wir den großen Supermarkt.
Ungeduldig hatten sich die Jungs um mich versammelt und warfen dem Supermarkt immer wieder begeisterte Blicke zu.
Ich schüttelte den Kopf. Sie verhielten sich, als sei Einkaufen das besonderste Spektakel auf der Welt!
„Also dann, ich lass euch mal machen. Ich werde hier warten.", verkündete Ukai und steckte sich eine Zigarette an.
Ich atmete einmal tief durch. Auf in die Schlacht!
„Also, ich werdet immer zu zwei einen Einkaufswagen nehmen und...STOPP, ICH SAGTE NOCH NICHT JETZT! KOGANEGAWA, LEV, BOKUTO ZURÜCK!", schrie ich den drei Ausreißern nach, die sich schon auf die Einkaufswagen stürzen wollten.
Betreten dreinschauend kamen sie zurück getrottet, nicht ohne nochmal einen wehmütigen Blick zurück auf die silbernen Eisengestelle zu werfen.
„BEVOR wir rein gehen, werde ich jeder Zweiergruppe einen Aufgabenteil zuweisen, was ich alles zu holen habt. Wenn ihr meint, ihr habt alles, kommt ihr zu mir und ich kontrolliere alles. Habt ihr das verstanden?"
Eifrig nickten meine kleinen Untertanen. Die Zweierteams standen so oder so schon fest. Da immer zwei aus jedem Team dabei waren, würde diese auch zusammenbleiben.
Die grobe Arbeitsteilung hatte ich bereits im Kopf.
„Satori. Shirabu, ich seid für die Getränke verantwortlich. Überwiegend WASSER!", schärfte ich den Beiden ein. Sie nickten heftig und jagten los, um sich einen Wagen zu holen.
„Nishinoya und Hinata. Ihr ladet ausreichend Obst und Gemüse ein. Achtet auf die Vielfalt."
Die beiden kleinen Spieler sprangen hoch und gaben sich mit einem lauten „YEAH!" ein High-Five.
„Bokuto, Akaashi. Ihr...", ich überlegte einen Moment.
„Ihr seid für Wust, Käse und Aufstriche verantwortlich."
Bokuto salutierte und zog Akaashi am Arm mit sich, dicht gefolgt von Nishinoya und Hinata.
Die Hälfte geschafft.
Ich wandte mich nun den Katzen zu. Lev beobachtete mich mit seinen grünen Augen abwartend. Kenma war in eines seiner Videospiele vertieft und interessierte sich scheinbar wenig für das Geschehen.
„Ihr sucht diverse Snacks zusammen. Aber in Maßen.", betonte ich.
Lev schob den murrenden Kenma vor sich her.
Übrig blieben die Aoba Johsai und die Date Tech. Die Beiden schickte ich Nudeln und Reis und Brot holen.
Seufzend sah ich den Teams nach, wie sie nach und nach im Supermarkt verschwanden.
Kurz schloss ich die Augen und atmete tief ein.
Hektisch riss ich sie wieder auf.
Ich hatte diese Chaoten ALLEINE in den Supermarkt gelassen!
Zum Wohle der Menschheit musste ich sie vor den Verrückten beschützen.
Hastig stürmte ich in den Laden und erwartete das Schlimmste...
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Der etwas andere Liebhaber
FanfictionGemeinsam mit Takara Suzuki taucht ihr in das Leben als Schülerin an der Shiratorizawa ein. Ihre Leidenschaft zum Volleyball führt sie zum Jungen-Volleyballteam. Sie ist total fasziniert von dem Talent der Jungs. Und auch ganz besonders von einem de...