Die Ärzte entließen mich sehr bald wieder und um 15 Uhr waren wir schon wieder auf dem Schulgelände.
Satori war die ganze Zeit da geblieben, jetzt standen wir vor der Sporthalle, aus der wie üblich Rufe, das Quietschen der Schuhe und das Aufprallen der Bälle zu hören war.
Zögernd starrte ich auf den Türgriff.
Was würde mich erwarten, wenn ich dort hineinging?
Coach Washijo und Coach Saitou würden wissen wollen, was los war.
Ich wollte sie und das Team nicht weiter belügen.
Satori gab mir einen leichten Stoß und lächelte mich aufmunternd an.
Ich atmete noch einmal tief durch. Dann öffnete ich die Tür.
Augenblicklich war alles still, als ich eintrat.
Alle Blicke waren auf mich gerichtet.
Unsicher sah ich in die Runde.
Dann brachen lautstarke Jubelrufe aus.
„TAKARA, DU BIST WIEDER DA!", schrie Shirabu und rannte, dicht gefolgt von Semi und Goshiki, auf mich zu.
Freudestrahlend sprangen die drei Jungs mich an und lachend gingen wir zu Boden.
„Sind wie froh, dass dir nichts passiert ist. Wir hatten Angst du kommst so schnell nicht wieder!", rief Shirabu. In seinen Augenwinkeln standen Tränen.
„So schnell werdet ihr mich nicht los.", lachte ich und wuschelte dem Setter durch die Haare.
„Könnte ich jetzt vielleicht wieder ausstehen?"
Wakatoshi kam angelaufen, zog die drei Jungs von mir runter und half mir hoch.
Unerwarteter Weise zog er mich in eine kurze Umarmung.
„Schön das du wieder da bist.", sagte er. Seine sonst so gelangweilte, tiefe Stimme war sanft und eine Prise Erleichterung schwang mit.
Lachend erwiderte ich die Umarmung.
Hinter mir räusperte sich jemand.
Ich löste mich von dem großen Ass und drehte mich um.
Meine beiden Coaches standen da.
Beide sahen mich ernst an.
Bei Coach Washijo war das natürlich nichts Neues, aber der ernste Blick Coach Saitou's bereitete mir dann doch Sorgen.
„Takara, die Notärzte konnten uns nichts genaueres sagen und aus dem Krankenhaus haben wir keine Informationen bekommen. Also, was war da los?", fragte Coach Washijo.
Ich sah kurz zu Satori, der mir aufmunternd zunickte.
Jetzt gab es kein Zurück mehr.
„Das...war ein Asthmaanfall...", sagte ich leise.
Stille.
Unsicher versuchte ich die Minen der Coaches zu verstehen, doch vergeblich.
„Das war unverantwortlich! Warum hast du uns nichts davon gesagt, dass du Asthma hast! Sowas hätten wir wissen müssen!", schimpfte Coach Washijo.
Ich senkte den Kopf.
„Ich weiß..."
„Hätten wir das gewusst, wäre einiges anders gelaufen. Du kannst uns doch so etwas wichtiges nicht verschweigen.", sagte dann jetzt auch Coach Saitou und sah mich tadelnd an.
Es wiederholt sich. Sie werden mich raus schmeißen. Sie werden mir sagen ich darf nicht mehr spielen.
Coach Saitou seufzte. „Es gibt jetzt nur ein, das wir tun können..."
„Ich weiß schon. Sie wollen nicht mehr das ich mitspiele. Eine Asthmakranke Spielerin behindert nur die anderen. Ich bin nicht voll belastungsfähig. Ich kann schon verstehen, wenn Sie mich jetzt aus dem Team werfen. Ich würde Ihnen nur zur Last fallen.", unterbrach ich den Coach niedergeschlagen.
Jetzt war alles aus. Ich konnte mit dem Volleyball endgültig abschließen.
Meine großartige Chance, mit diesem erstklassigen Team zu spielen war zerbrochen.
Ich seufzte und wartete auf das Urteil der Coaches.
Doch. Es blieb still.
Verwirrt sah ich auf.
Coach Saitou starrte mich mit offen stehendem Mund an.
Coach Washijo hatte die Augen weit aufgerissen.
Auch die anderen Anwesenden in der Halle sahen mich entsetzt an.
Was ist denn jetzt los?
„Wie kannst du sowas bloß denken? Wir würden dich doch niemals aus dem Team werfen.", sagte Coach Saitou fassungslos.
Meine Verwirrung wurde noch größer.
„Ja aber ich kann doch nicht richtig spielen, Sie brachen mich doch nicht."
Der Blick des Coaches wurde weicher.
„Takara, uns wäre im Traum nicht eingefallen dich raus zu werfen. Natürlich schränkt dich deine Krankheit ein, doch wir finden eine Lösung dafür. Du wirst zu einem Arzt gehen, der auf sowas spezialisiert ist, dich genau untersuchen lassen und er wird gemeinsam mit uns eine Lösung finden."
Jetzt war ich die, die den Coach mit offenem Mund anstarrte.
„D...das heißt Sie wollen mich überhaupt nicht rauswerfen?"
Jetzt lachte Coach Washijo.
„Warum denn auch? Du bist die Managerin. Und für dein kleines Problem werden wir eine Lösung finden. Ich bin davon überzeugt, dass du das Volleyball nicht aufgeben musst."
Fassungslos konnte ich nichts anderes, als die beiden anzustarren.
Ich darf dabei bleiben. Ich flieg nicht raus!
Freude überwältigte mich.
„Ich darf bleiben?", fragte ich, nur um nochmal sicher zu gehen.
Die Coaches nickten lächelnd.
„Unter einer Bedingung. Keine Verheimlichungen mehr."
Eifrig nickte ich. Vor lauter Freude sprang ich in die Luft und drehte mich zu meinen Teamkameraden um.
„Ich darf bleiben!", schrie ich überglücklich.
„Natürlich, schließlich wirst du immer unsere Managerin und Nummer 6 bleiben.", sagte Shirabu.
Genau diese Worte hatte Satori bereits im Krankenhaus zu mir gesagt. Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten.
Ich weinte.
Weinte vor Freude, darüber, dass ich bleiben durfte.
Weinte vor Glück, dass sich das schreckliche Ereignis des Ausschlusses aus dem Volleyball nicht wiederholen würde.
Aber am meisten weinte ich, weil mich die Worte meines Teams, meiner Freunde, so tief berührten.
Ich umarmte Shirabu glücklich. Semi und Goshiki sprangen dazu und glücklich hüpften wir im Kreis.
Wakatoshi schüttelte daneben einfach nur lächelnd den Kopf.
Dann fiel mein Blick auf Satori.
Dieser sah mich mit schief gelegten Kopf ernst an.
Augenblicklich hielt ich in meiner Bewegung inne und stoppte somit das Gruppengehüpfe.
„Was ist denn los?", fragte ich verwundert.
Der Rothaarige verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich weiß nicht ob ich beleidigt sein soll oder nicht. Jeden hier umarmst du, sogar Wakatoshi, aber mich nicht?"
Sofort löste ich mich von den Dreien und lief zu Satori. Kurz vor ihm blieb ich stehen.
„Das Beste hebt man sich eben zum Schluss auf."
Mit diesen Worten sprang ich ihm in die Arme und umarmte ihn fest.
„Ich danke dir. Für alles.", flüsterte ich ihm ins Ohr.
„Hör endlich auf die zu bedanken kleiner Kobold.", sagte er grinsend und erwiderte die Umarmung.
„Idiot!", rief ich und kniff ihn in den Arm.
Jetzt würde alles gut werden. Das wusste ich.____________________________________
Kurze Anmerkung von mir an dieser Stelle. Ich entschuldige mich für die letzten Kapitel. Ich find diese überhaupt nicht gelungen. Ich bin damit nicht zufrieden.
Naja, ich hoffe einfach das die nächsten besser werden und ihr mir das nicht allzu übel nehmt.
DU LIEST GERADE
Der etwas andere Liebhaber
FanfictionGemeinsam mit Takara Suzuki taucht ihr in das Leben als Schülerin an der Shiratorizawa ein. Ihre Leidenschaft zum Volleyball führt sie zum Jungen-Volleyballteam. Sie ist total fasziniert von dem Talent der Jungs. Und auch ganz besonders von einem de...